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gearbeitet.“
„Ich habe beobachtet, dass sie mit ihm geredet hat“, meinte Will. „Wir haben die Ausweise von allen Personen im Computer gespeichert.“
Rafael rief bereits die entsprechenden Informationen auf. „Hier sind die Fotos.“ Er drehte den Laptop so, dass sein Freund auf den Bildschirm sehen konnte.
Will erkannte den Kellner sofort. „Das ist er. Jeremy Glenfield. Er wohnt in Brooklyn. Fahren wir.“
„Ich komme mit“, sagte der Botschafter.
„Sir, wir wissen nicht, ob sie dort ist, und sollten zunächst einmal von einer Entführung ausgehen“, warnte Will. „Am besten bleiben Sie hier.“
„Junger Mann, sie ist meine Tochter, und ich komme mit. Verstanden?“
Hannah warf Will einen verärgerten Blick zu, als er hinausging. Sie war sauer auf ihn, was er ihr nicht verübeln konnte. Er hatte ihr zu verstehen geben, dass sie nur störe, statt behilflich zu sein. Hoffentlich würde er ihr später alles erklären können.
7. KAPITEL
Hannah kehrte nicht auf die Party zurück. Ihr reichte es. Sie war wütend auf Will. Er hatte ihr nicht einmal die Gelegenheit gegeben, ihre Vermutung zu begründen, und sie vor Rafael, seinem Vater und den anderen Leuten in der Küche wie eine Idiotin aussehen lassen. Männer sind dumm. Sie holte sich ihren Mantel und ging zum Ausgang. Wegen des schlechten Wetters war sie mit dem Taxi hergekommen.
„Ma’am, tut mir leid, derzeit darf niemand das Grundstück verlassen.“ Einer der Wachmänner an der Tür hielt sie auf.
Hannah atmete tief ein. „Ich kenne Captain Hughes.“ Wenigstens im Moment, dachte sie mit Bitterkeit. „Ich bekomme eine Migräne und fühle mich ziemlich krank.“ Das war nicht gelogen. Sie hatte schlimme Kopfschmerzen. „Ich muss wirklich nach Hause.“
„Tut mir leid …“
„Sie ist okay. Ich habe das überprüft“, unterbrach ihn der andere Wachmann.
„Danke.“ Sie lächelte ihn an. „Könnten Sie mir ein Taxi rufen?“
„Wir kümmern uns darum.“ Der Mann griff nach seinem Telefon.
Hannah ging zum Tor. Obwohl die Straße vom Schnee geräumt worden war, rutschte sie aus und fiel hin. Ihre Louboutins mit den fünfzehn Zentimeter hohen Absätzen waren nicht gerade wintertauglich.
„Ma’am, sind Sie in Ordnung?“ Einer der Wachposten am Tor rannte zu ihr und streckte ihr die Hand hin.
„Danke.“
„Sie sind die Frau des Captains.“ Er lächelte.
Seine Frau? Sie wusste, dass es nicht wörtlich gemeint war. Trotzdem störte sie die Formulierung. Momentan hatte sie nicht einmal das Gefühl, dass Will überhaupt etwas von ihr hielt. „Er ist ein Freund“, sagte sie, als der Mann ihr aufhalf.
„Diese Fotos in der Zeitung haben uns gefreut. Wir fanden es prima, dass er endlich mal Spaß hatte. Als er neulich mit Ihnen telefonierte, habe ich ihn zum ersten Mal lächeln gesehen. Er ist immer so ernst.“
Hannah dachte an die vergangenen Tage. Wenn Will mit ihr zusammen gewesen war, hatte er oft gelacht und war unbeschwert gewesen. „Darf ich Sie etwas fragen?“
Der Marine bot ihr seinen Arm an und begleitete sie zum Taxi. „Ja, Ma’am, natürlich.“
„Wie viele Männer sind in Ihrer Einheit?“
„In meiner direkten Einheit sind wir dreißig Männer. Aber an den meisten Tagen hat der Captain das Kommando über tausend Soldaten. Ungefähr zwanzig Männer in einem speziellen Einsatzteam haben wir verloren, als wir vor ein paar Monaten einige Frauen aus einem Bunker gerettet haben. Das hat ihm wirklich schwer zugesetzt. Als der Captain und seine Männer die Frauen zu den Bussen brachten, haben die Rebellen das Feuer eröffnet und den Bunker bombardiert. Captain Hughes ist zwei Mal an der Schulter getroffen worden. Doch er hat weitergemacht und nicht einen einzigen Mann zurückgelassen, auch wenn er …“ Abrupt hielt der Soldat inne.
„Was?“ Die Schüsse erklärten die Narben auf seiner Schulter.
„Ma’am, es ist nicht richtig, mit Ihnen darüber zu reden. Captain Hughes wäre damit nicht einverstanden.“
„Bitte. Ich will es wissen“, bedrängte Hannah ihn. „Ich schwöre, dass ich nie ein Wort von dem erwähne, was sie mir heute Abend erzählen.“
Er musterte sie skeptisch.
„Bitte.“
„Obwohl Captain Hughes verletzt war, ordnete er an, dass der Bus losfahren solle. Dann haben er und Rafael mit den zurückgebliebenen Soldaten die Toten eingesammelt.“ Der Soldat machte eine kurze Pause und fuhr dann leiser fort. „Zumindest das, was von ihnen übrig war. Nur so war es möglich, dass
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