Tiffany Sexy Band 87 (German Edition)
sie ihn in Spider-Man-Pyjamas gesehen.
Sie machte sich von ihm los und sah ihn an. „Wo um alles in der Welt bist du gewesen? Es ist eine Ewigkeit her.“
„Hier und da. Eine lange Geschichte, mit der ich dich nicht langweilen möchte. Erzähl mir lieber, was du in der Zwischenzeit gemacht hast.“ Er musterte sie von Kopf bis Fuß. „Mal abgesehen davon, dass du … erwachsen geworden bist.“
„Du auch“, sagte sie.
„Älter vielleicht, das gebe ich zu. Aber erwachsen? Da wäre ich mir nicht so sicher.“
„Soll das heißen, du versenkst noch immer Silvesterböller in Kloschüsseln?“
Nate und Danny brachen in Gelächter aus. „Nein“, sagte Nate, „damit habe ich zum Glück aufgehört, worauf ich sehr stolz bin.“
„Das ist immerhin ein Anfang“, sagte Shannon lachend. „Bist du für die Hochzeit nach Hause gekommen?“
„Nein. Reiner Zufall. Ich bin geschäftlich hier. Ich verkaufe gerade die Firma meines Vaters. Außerdem bin ich auf der Suche nach einer Immobilie in Manhattan.“
„Du verkaufst die Firma? Oh mein Gott, ja, … das mit deinem Vater hab ich gehört. Es tut mir unendlich leid.“ Er war vor zwei Jahren gestorben. Eigentlich hatte sie Nate einen Brief schreiben wollen.
„Danke“, sagte er beiläufig, doch sie sah, wie sich sein Kiefer anspannte.
„Was ist mit eurem Haus in Gramercy?“
„Meine Mutter hat es verkauft. Sie hat wieder geheiratet und lebt jetzt in Tel Aviv. Sie arbeitete dort an der Universität.“
„Ziemlich einschneidende Veränderungen.“
„Das kommt dir nur so vor, weil ihr Fitzgeralds so unglaublich beständig seid. Stimmt es, dass nur noch Brady und du in eurem Haus wohnen?“
„Und unsere Eltern.“
„Äh, ich möchte euch nicht unterbrechen“, sagte Danny, „aber ich werd mal gucken, ob ich Megan dazu bekomme, mit mir zu tanzen.“ Er stieß Nate mit dem Finger in die Brust. „Währenddessen kannst du der Prinzessin ja von deinen Abenteuern erzählen und die große Neuigkeit verkünden.“
Shannon sah ihrem Bruder hinterher, während er in der Menge verschwand.
„Sie nennen dich also immer noch Prinzessin?“
Sie sah Nate an und seufzte. „Ich hab es aufgeben, sie davon abzubringen. Sie sind einfach unverbesserlich.“
Nate berührte ihren Arm, und es fühlte sich an, als hätte sie einen elektrischen Schlag bekommen. „Jeder deiner Brüder würde sich für dich umbringen.“
„Wann?“, fragte sie.
Er lachte, und es klang wesentlich tiefer als mit achtzehn. Dann sah er zur Tanzfläche hinüber. „Hast du Lust?“
Bislang hatte sie noch nicht getanzt, doch inzwischen spielte die Band anstatt der traditionellen irischen Musik etwas Moderneres. „Gerne.“ Sie lächelte und streifte ihre Handtasche ab, um sie auf einen Tisch in der Nähe zu legen.
Nate führte sie zu einer ruhigeren Ecke auf der Tanzfläche, wo sie nicht sofort einen Ellenbogen in die Rippen bekommen würden.
Das Lied gefiel Shannon, und sie war zufrieden. Sie hatte Ariel rekrutiert und war positiv überrascht von Nate. Und bislang hatte sie auch niemand zum traditionellen Irischen Stepptanz aufgefordert. Als junges Mädchen war sie ganz gut darin gewesen, hatte es aber – im Gegensatz zum Rest ihrer Familie – aufgegeben, als sie in die Highschool kam.
Schnell fand sie ihren Rhythmus und lächelte Nate an. Doch schon nach wenigen Sekunden brach sie in schallendes Gelächter aus. Sie konnte einfach nicht anders, so entsetzlich schlecht, wie er tanzte.
Es musste genetisch bedingt sein. Kein Mensch würde freiwillig so tanzen. Es sah aus, als wären seine Gliedmaßen nicht mit seinem Körper verbunden. Und was um Himmels willen tat er da mit seinem Kopf?
Sie konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, während sie versuchte, ihn weiterhin anzulächeln. Doch er grinste breit über das ganze Gesicht, als gehöre ihm die Tanzfläche.
Danny und Megan tanzten an ihnen vorbei, und ihr Bruder, gemein, wie er war, stieß Nate laut lachend zwischen die Schultern. „Du bist wirklich der schlechteste Tänzer, den ich je gesehen habe. Mein Gott, Nate, du siehst aus, als hätte dir jemand einen Böller in den Hintern gesteckt.“
Nate lachte und fuhr unbeirrt mit seinen merkwürdigen Verrenkungen fort. „Ich nehme mir eben den Platz, den ich brauche“, sagte er – nein, schrie er –, bevor er in einem Oval über die Tanzfläche wirbelte. „Und überhaupt: Was verstehst du schon von künstlerischer Ausdruckskraft, du Amateur! Fort mit dir!“ Er wedelte
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