TIFFANY SEXY CHRISTMAS Band 03
sich jedoch keine Chance gab, dann, davon war sie felsenfest überzeugt, wäre das etwas, das sie ihr Leben lang bereuen und sich vermutlich niemals verzeihen würde.
„Ich weiß, dass du dir ständig Sorgen um mich machst, weil ich immer allein bin“, fuhr ihre Mutter fort, „aber für mich ist dieses Leben okay. Ich will es nicht anders.“
Wenn ihrer Mutter dieses einsame Leben nichts ausmachte, warum sollte sie, ihre Tochter, sich dann deswegen Sorgen machen oder versuchen, etwas daran zu ändern? Endlich verstand sie, dass ihre Mutter sich bewusst dieses Leben ausgesucht hatte und niemanden an sich heranlassen wollte – nicht einmal ihre eigene Tochter.
Ihre Mutter war völlig zufrieden damit, allein zu sein, aber sie wollte nicht allein bleiben. Das war der Unterschied zwischen ihnen. Und jetzt musste sie die notwendigen Schritte unternehmen, um das zerstörerische Verhaltensmuster zu durchbrechen, das ihr Leben schon viel zu lange bestimmte.
„Ich weiß auch, dass ich nicht unbedingt eine gute Mutter gewesen bin“, sagte Beth und unterbrach Alyssas Gedanken, „aber ich wollte immer, dass du glücklich wirst. Und ich möchte, dass du dich verliebst, denn es ist das wunderbarste Geschenk für einen Mann und eine Frau. Wenn es die wahre Liebe ist, dann gibt es auf Erden nichts Schöneres.“
Das war es, was sie sich immer von ihrer Mutter gewünscht hatte – Zuneigung, Rat, Fürsorge. Sie hatte nie wirklich an der Liebe ihrer Mutter gezweifelt, aber jetzt konnte sie sie endlich einmal spüren – allerdings machte sie sich nichts vor – diese Offenheit und diese Vertraulichkeit bildeten eine Ausnahme.
Weil es der richtige Augenblick zu sein schien und ihre Unterhaltung eine tiefere und emotionalere Wendung genommen hatte, als Alyssa sich je hätte vorstellen können, sagte sie ihrer Mutter die Wahrheit: „Ich bin verliebt.“
„Oh?“ Ihre Mutter musterte sie fragend. „In wen?“
Alyssa spürte, dass sie rot wurde. Sie dachte an den wunderbaren Mann, der vorgegeben hatte, ihr heimlicher Verehrer zu sein, und der sein Äußeres drastisch verändert hatte, nur um ihr zu gefallen. All das wäre gar nicht nötig gewesen, aber das Ganze hatte seinen Zweck erfüllt, denn damit hatte er ihre Aufmerksamkeit erregt.
„In Shane.“
Ein kleines Lächeln erschien auf den Lippen ihrer Mutter, obwohl sie von diesem Geständnis nicht sonderlich überrascht schien. „Weiß er es schon?“
Alyssa schüttelte den Kopf. „Nein. Noch nicht.“
„Weißt du, was ich denke?“, fragte ihre Mutter sanft.
„Was?“
„Ich denke, du solltest deinem Herzen folgen, auf deinen Instinkt vertrauen und zu Shane gehen und ihm sagen, was du für ihn empfindest.“
Alyssa musste zugeben, dass ihre Mutter, auch wenn sie schon lange allein lebte und sich einer zweiten Liebe verschlossen hatte, in Herzensangelegenheiten eine gute Ratgeberin war.
Erleichtert strahlte sie sie an. „Das ist eine gute Idee.“
Betend, dass sie ihre Chancen bei Shane nicht vollkommen zunichtegemacht hatte, klopfte Alyssa an seine Haustür. Sie hoffte inständig, er nahm es ihr nicht übel, dass sie sich am Morgen davongeschlichen hatte.
Es dauerte eine Weile, und als Shane öffnete, bemerkte Alyssa den überraschten Ausdruck auf seinem Gesicht, bevor er schnell eine gleichgültige Miene aufsetzte. Nur spärlich bekleidet mit einer Jeans stand er vor ihr. Sie musste zugeben, dass er ihr so noch besser gefiel, als so herausgeputzt, wie er für die Silvesterparty gewesen war, zumal sein Haar noch zerzaust war von der Nacht, die sie gemeinsam verbracht hatten.
„Hallo“, sagte er so lässig, dass sie keine Rückschlüsse auf seine Gefühle ziehen konnte. „Wolltest du nicht eigentlich bei deiner Mom sein und dir mit ihr die Rosenparade anschauen?“
Alyssa trat nervös von einem Bein auf das andere. „Ich war schon bei ihr, aber du und ich, wir müssen noch ein paar Dinge klären.“
„Okay“, meinte er nur und hielt ihr die Tür auf. „Komm rein.“
Sie ging an ihm vorbei und spürte, dass er auf der Hut war, weil er nicht wusste, was er von ihr halten sollte. Da hatten sie das gleiche Problem, denn ihr ging es ähnlich.
Shane ließ sich auf dem Sofa nieder und breitete die Arme auf der Rückenlehne aus. Alyssa dagegen lief im Zimmer auf und ab und versuchte, all die überschüssige Energie loszuwerden, die sich in ihr angestaut hatte. Gleichzeitig bemühte sie sich, das schnelle Klopfen ihres Herzens zu besänftigen und die
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