Tiffany Sexy Christmas Band 05
wieder?“
Shawn grinste. „Wenn du das so willst, sicher. Ich dachte, du könntest die Sachen, nun ja, verkaufen. So, wie man das auf Verkaufspartys macht. Die Produkte sind legal“, versicherte sie Rita. Shawn besaß einen Buchladen für Erwachsene, und auch wenn sie eine Schwäche für alles Absonderliche besaß, so würde sie doch niemals etwas Illegales tun.
„Sieh mal, wenn du sie nicht als Geschenk annehmen willst, dann behalte sie als Entschuldigung.“ Shawn steckte die Hände in die Taschen ihres Morgenmantels und zog die Schultern hoch. „Mir tut es so leid, dass ich das Zimmer nicht für dich freihalten kann. Jetzt hast du keinen Job mehr und …“
„Du brauchst die Miete.“ Rita wollte Shawns Schuldgefühle nicht noch verstärken. „Ich finde es sehr nett, dass du mir helfen willst, wirklich, aber …“
„Mach nicht gleich dicht“, unterbrach Shawn sie. „Denk einfach mal darüber nach. Wenn du die Idee für schlecht hältst, kannst du den Karton ja irgendwo am Straßenrand stehen lassen.“
Rita lachte. Sie wusste nicht, was sie lustiger fand. Die Vorstellung, eine zufällig vorbeikommende Person würde eine Schachtel mit neonfarbenen Dildos finden. Oder der Gedanke, mit dem attraktivsten Mann, auf den sie je heiß gewesen war, nach Hause zu fahren und dabei eine Schachtel voll Sexspielzeug mitzunehmen.
Tyler trommelte mit den Fingerspitzen auf das Lenkrad, während er durch die dünne Schneedecke ein Wohngebäude betrachtete. Kleine weiße Lichter strahlten über dem Fenster im Eingangsbereich und spiegelten sich in der roten Plastikschleife eines Türkranzes wider.
Was machte er bloß hier? Schuldgefühle funktionierten nicht bei ihm. Er verzog das Gesicht. Zumindest sollten sie das nicht. Aber Rita hatte recht. Weil er sich wie ein Idiot benommen hatte, hatte sie jetzt Probleme. Also war er hier, um fünf Uhr morgens, und spielte Chauffeur.
Doch obwohl ihm klar war, dass er einen großen Fehler beging, schaffte er es nicht, wieder zu verschwinden. Er schuldete Rita etwas. Benny wäre wahrscheinlich total sauer, wenn er erfuhr, dass er, Tyler, sie heimfuhr. Ganz zu schweigen von seinem Bruder. Sobald Randy das herausfand, würde er Benny dabei helfen wollen, ihm in den Hintern zu treten. Trotzdem blieb er jetzt vor dem Haus stehen.
So war das nun mal mit Rita Cole. Angefangen vom kurzsichtigen Benny, der keine Ahnung hatte, wie sie wirklich war, sie aber aus der Ferne verehrte, bis zum gutgläubigen jungen Randy, mit dem sie tatsächlich in der Highschool ausgegangen war, der dabei aber eine schmerzhafte Wunde davongetragen hatte. Alle fanden Rita scharf. Sogar er selbst hatte als Teenager viel zu viele Nächte damit verbracht, von ihr zu träumen.
Was heißt hier „als Teenager“, ärgerte er sich. In Erinnerung an diesen Kuss hatte er auch letzte Nacht sehr unruhig geschlafen. Ihre Lippen waren so weich gewesen, als Rita sich an ihn geschmiegt hatte. Ihr zarter Duft fiel ihm ein und die Art, wie ihr Blick sanft und dunkel geworden war und sie ihn ansah, als sei er die Antwort auf all ihre Fragen.
Er ließ den Kopf auf das Lenkrad fallen und stieß mehrmals mit der Stirn dagegen.
Nimm dich zusammen, befahl er sich im Stillen.
Wo blieb sie denn überhaupt? Erneut sah er zu dem Gebäude und dann auf die Uhr. Wenn sie in fünf Minuten nicht kam, würde er wegfahren. Wahrscheinlich tauchte sie sowieso nicht auf, obwohl er zugeben musste, dass er schon neugierig darauf war, ein paar Tage mit Rita zu verbringen. Dann könnte er sie besser kennenlernen und herausfinden, ob sie unter der koketten Oberfläche wirklich so süß war, wie er vermutete.
Vier Minuten sind auch genug, beschloss Tyler. Mehr ertrug er nicht. Er hatte seine Schuldigkeit getan, indem er gekommen war. Vermutlich war es für alle besser, dass sie ihn versetzt hatte.
Doch als kenne sie genau die Grenze, hörte Tyler ein Klopfen an der Scheibe seines Trucks, noch bevor er den Zündschlüssel umdrehen konnte.
„Rita.“ Mist! Tyler sagte sich, dass der Schauer, der ihn unwillkürlich durchlief, nur an seinem Ärger lag und nicht etwa daran, dass er aufgeregt war. Er sah aus dem Fenster und musterte verblüfft die Frau, die dort stand. Sie sah ganz anders aus als erwartet. Ihr Haar war weder besonders frisiert – es fiel glatt und schwarz wie die Nacht über ihre Schultern – noch trug sie ausgefallene Kleidung oder war geschminkt. Sie hatte eine wattierte rote Jacke an, die auch schon bessere Tage gesehen
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