Tiffany Sexy Christmas Band 7
erstickte. Die Familie Marshall hatte es zur Meisterschaft darin gebracht, hochnäsig eine Braue hochzuziehen. Sein Vater Edwin Marshall, seine Mutter Tinsley und Eric, der einzige Sohn.
„Wie geht es deinen Eltern?“, erkundigte sie sich, um das Thema zu wechseln.
„Sie sind alt, bitter, reich.“
Als Chloe sich das vorstellte, lächelte sie.
„Erinnerst du dich an sie?“
Oh ja, sie erinnerte sich an seine Eltern, die sie nicht mochte. Die Familie Marshall, die Familie Price, all die Familien, die in den Hügeln von Pine Crest wohnten, gehörten zu den oberen Zehntausend und hielten sich für etwas Besseres. Sicherlich hatten die Skidmores in einem hochherrschaftlichen Haus logiert. Aber sie hatten nicht dorthin gehört. Auch daran erinnerte sie sich. Sie nickte und bemerkte, dass auch Eric sehr angespannt war.
„Warum bist du Rettungssanitäter geworden?“ Das war ein ehrenwerter und verantwortungsvoller Beruf. Aber nicht die Art Job, die zu einem Sohn reicher Eltern passte. Chloe hatte angenommen, dass er Anwalt wäre und in Harvard oder Yale studiert hätte. Vielleicht auch an der Stanford University in Kalifornien, wenn er aufbegehrt hätte. Eric war immer aufmüpfig gewesen.
Er sah sie rebellisch, ein wenig trotzig und nervös an. „Ich habe die juristische Fakultät gehasst.“
Dieser Blick kam ihr zum ersten Mal wirklich vertraut vor. „Yale?“, fragte sie. Dort hatte sein Vater Edwin Marshall wie vorher sein Großvater und sein Urgroßvater studiert.
„Stanford.“
Chloe lachte. „Ich wette, Daddy war entsetzt.“
„Entweder Stanford oder William and Mary. Vor diese Alternative habe ich ihn gestellt“, sagte Eric.
Das Letztgenannte war eine staatliche Universität. „Dein Daddy hat sich bestimmt vor Abscheu gewunden.“
„Hast du studiert? Du hast immer damit angegeben, dich an der New York University einschreiben zu wollen.“
Erinnerungsfetzen wirbelten in ihrem Kopf herum, die sie jedoch nicht zu fassen bekam. Oder waren es nur Erfindungen? Manche Dinge waren so klar, andere wiederum mit einem großen Fragezeichen versehen. Etwa, wann sie ihre Heimat verlassen hatte und hinaus in die Welt gezogen war. Welches College sie besucht hatte. Männer. Oder wie sie ihr Geld verdiente. „Ich habe das Diplom in Finanzwissenschaft als Beste meines Jahrgangs abgelegt“, log sie in grandiosem Chloe-Skidmore-Stil.
„Und danach?“, erkundigte sich Eric. Als sie mit den Schultern zuckte, sah er sie mitfühlend an. „Die Erinnerung wird zurückkehren. Das Feuer war ein Trauma für dich. Zudem hast du einen Schlag auf den Kopf erlitten. Eine vorübergehende Amnesie kommt in solchen Fällen häufig vor.“
Jetzt war sie wieder in der Position des Opfers. Sie hasste dieses Gefühl und die Vorstellung, von ihm abhängig zu sein. Noch mehr hasste sie es, dass sie nur sein Haus verlassen musste, um das zu ändern. Aber das konnte sie nicht. Diese Wahrheit war am schwersten von allen zu ertragen. Da sie etwas brauchte, um sich abzulenken, sah sie sich genauer im behaglichen Wohnzimmer um.
Das Erkerfenster bot einen Blick auf die Lichter der weihnachtlich geschmückten Stadt. An den Wänden hingen neben bunten, surrealen Bildern von Salvador Dali realistische Bilder mit kühler Farbgebung von Edward Hopper und ein impressionistisches Gemälde von Claude Monet. Auf den Regalen stand eine Mischung aus neuen und alten Romanen und Sachbüchern. Eric hatte ein einladendes Heim geschaffen und dennoch …
„Warum hast du keinen Christbaum?“, schnitt Chloe das Thema noch einmal an, über das sie bereits diskutiert hatten, bevor sie ins Bad gegangen war. Denn in der Nähe des Fensters war ein perfekter Platz für einen Weihnachtsbaum. Sie wollte das Fest der Liebe feiern.
„Für eine Person? Das scheint mir etwas zu viel des Guten zu sein.“
„Das sagst du. Ich sage, es ist Ketzerei. Lass uns einen Baum fällen. Gibt es den Tannenwald auf der Rückseite des Bergrückens noch?“
Eric musterte sie argwöhnisch. „An wie viel erinnerst du dich?“
„An wie viel sollte ich mich erinnern?“ Einen Moment lang erwiderte sie seinen Blick und suchte in seinen Augen nach der Vergangenheit.
Schließlich sah er weg und meinte: „Gehen wir einen Baum fällen.“
Chloe war froh, dass sie nicht die Einzige war, die nicht weglaufen konnte. Dann sah sie auf ihre linke Hand. Den Ehering trug sie gerade nicht. Sie wartete darauf, dass ihr Gewissensbisse zu schaffen machten. Als Eric ihr in den Mantel
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