Tiffany Valentinsband Band 1
hereinkommst und mich küsst, mich dann mit auf dein Pferd setzt und wir zusammen in dein Königreich reiten, um dort glücklich bis in alle Ewigkeit zu leben. Erst als ich die Augen öffnete, wurde mir klar, dass es ein verzogener Prinz mit dem Ruf einer männlichen Hure ist.“
Raine erstarrte … was sagte sie da? „Du …“
„Ja“, sagte sie bissig. „Ich habe von dir geträumt. Von mir. Und von dir und mir.“
„Zusammen“, flüsterte er.
Sie nickte langsam. „Zusammen.“
„Wo?“
Sie drängte sich an ihn, hob eine Hand und berührte sein Gesicht. Sanft strich sie über seinen Kiefer, wo einer der Männer ihn mit der Faust getroffen hatte. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, drückte ihre Lippen auf die Stelle und wollte den Schmerz wegküssen. „Wo immer du willst“, flüsterte sie, ihre Stimme so sanft wie ihre Berührung.
Raine legte eine Hand an ihre Wange, fuhr mit seinem Daumen über ihre weiche Haut, voll Staunen, dass hinter so viel Sanftheit so viel Stärke stecken konnte. Sowieso staunte er über jede kleinste Kleinigkeit, die er über diese Frau wusste. Und all die Kleinigkeiten, die er noch entdecken würde.
Vermutlich würde es lange dauern. Vielleicht sein ganzes Leben.
„Du gehörst jetzt mir“, sagte er und meinte es so. „Der Prinz hat es so bestimmt.“
„Gehören?“ Sie legte den Kopf in den Nacken und lächelte zu Raine auf. „Das ist aber eine sehr elatyrische Ausdrucksweise für einen Erdling. Ich dachte, ihr Amerikaner wärt alle so sensible Seelen, sanft und verständnisvoll.“
„In meinen Adern fließt rein elatyrisches Blut, schon vergessen?“ Er vergrub seine Hände in ihrem dichten Haar und zog sie nah zu sich. „Außerdem bin ich sensibel. Und verständnisvoll. Ich meine, immerhin bin ich dem Prinz nicht hinterher und habe ihn windelweich geprügelt, weil er es gewagt hat, dich zu küssen.“
„Wolltest du nicht eher sagen, dass du einen starken Überlebenswillen besitzt?“, erwiderte sie trocken.
Er lachte leise, dann neigte er sich zu ihr, um sie zu fühlen, zu besitzen, für sich zu beanspruchen. Jetzt und für immer.
Sie reckte sich ihm entgegen und küsste ihn langsam, mit großer Zärtlichkeit und noch größerem Vergnügen. Die Glut, die sie beide ständig verzehrte, wurde heißer, doch dieses Mal kam noch etwas anderes hinzu. Ein tiefes Gefühl, wie er es noch nie zuvor empfunden hatte. Es erfüllte ihn und füllte die seltsame Leere in seinem Herzen, die der Motor dafür gewesen war, gefährliche Orte zu erkunden und immer wieder nach neuen Erfahrungen zu suchen. All diese Wunder, diese Neugierde, diese Sucht nach Abenteuer, waren nun allein in ihr gebündelt.
Langsam ließen sie den Kuss enden, doch die Lippen noch dicht beieinander flüsterten sie die bislang unausgesprochene Wahrheit.
„Ich liebe dich, Raine.“
„Und ich liebe dich, Ash.“
Er liebte sie, und er würde immer an ihrer Seite bleiben, in seiner und in ihrer Welt. Solange sie zusammen waren, interessierte es ihn nicht, wo sie lebten. Sie glücklich zu machen würde seine Aufgabe für den Rest seines Lebens sein. Außerdem könnte er sich auch an ein Leben gewöhnen, das der Suche nach Wahrheiten und nach Geheimnissen gewidmet war. Bestimmt war es ebenso erhebend, ein Rätsel gelüftet zu haben, wie eine Belohnung für einen erfüllten Job einzukassieren.
Sie verweilte in seinen Armen, und sie wiegten sich sacht, als tanzten sie zu einer alten Melodie, die immer noch in der Luft dieses magischen Ortes schwang. Doch nicht Magie oder Zauber machten ihm das Herz so leicht, sondern das tiefe Glück, das er empfand. Und das verdankte er allein der Frau in seinen Armen.
„So, Historikerin“, sagte er schließlich. „Jetzt, da du gefunden hast, wonach du dein Leben lang gesucht hast, was wirst du nun tun?“
Sie zögerte kurz, dann hob sie den Kopf und sah zu Raine auf. „Ich besuche Disney World?“
Raine lachte laut los.
„Nein, im Ernst, da wollte ich schon immer hin. Ich hatte bei dem letzten Trip nur keine Gelegenheit dazu. Versprich mir, dass du mit mir hinfährst. Oh, und ich will Venedig sehen – die Stadt mit den vielen Kanälen? Und Paris! Dieser Turm scheint sehr beeindruckend zu sein. Und ich würde so gerne El Dorado sehen.“
Er strich sacht über ihren Rücken. „Tut mir leid, Liebling, Letzteres ist wirklich nur eine Geschichte.“
Zärtlich strich sie mit den Fingern durch sein Haar. „In deiner Welt vielleicht. Vielleicht auch in
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