Tiffany Valentinsband Band 1
aufgefallen ist, wie unglaublich schön Sie sind.“
Stephen packte sie bei der Hand und zog sie von dem anderen Mann weg. „Ich habe gesagt, dass ich dich beschützen werde, und das werde ich genau jetzt tun.“
Sie warf ihm einen schrägen Blick zu. „Glaubst du, ich habe vor hierzubleiben? Und selbst wenn, würde ich wohl kaum mit ihm schlafen.“
Er sah irritiert und irgendwie hilflos aus. „Du solltest bei mir bleiben, nicht bei diesem Idioten.“
Ginger verkrampfte sich. Er wurde irrational, nur weil er fürchtete, sie könne mit diesem Burschen alleine bleiben.
„Moment. Wen nennen Sie hier einen Idioten?“, blaffte Jorgensen ihn an.
„War das nicht klar genug? Sie sind ein Idiot.“ Stephen starrte Jorgensen feindselig an. „Genaugenommen sind Sie ein scheinheiliger Mistkerl, der glaubt, ihm gehört die Welt. Aber wissen Sie was? Da irren Sie sich! Unterschreiben Sie diesen Vertrag, oder lassen Sie’s bleiben, es ist mir egal. Aber Sie werden nicht einen gottverdammten Finger an Ginger legen, oder ich trete Ihnen dermaßen in den Hintern, dass sie bis Manhattan fliegen.“
Ginger starrte Stephen mit offenem Mund an. Woher kam das denn plötzlich? Und er sagte genau das zu Jorgensen, was er, wie sie fand, schon seit Monaten hätte sagen sollen.
„Sie brauchen mich“, erwiderte Jorgensen scharf. „Das bedeutet, dass ich hier das Sagen habe. Und ich sage, ich will Ginger.“
„Aber sie will Sie nicht.“
„Das könnte sich ändern.“
„Lieben Sie sie?“, wollte Stephen wissen.
„Lieben?“ Jorgensen runzelte die Stirn. „Ich will sie, reicht das nicht?“
Er zog Ginger an sich und wollte ihr einen Kuss aufdrücken, aber Stephen packte ihn bei der Schulter und zerrte ihn zu sich herum.
Jorgensen stieß ihn weg. „Fassen Sie mich nicht an, Fox!“
„Oder was?“
Als Jorgensen ihn noch einmal stieß, dieses Mal viel fester, holte Stephen aus und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Ginger war schockiert. Sie hatte ihn noch nie jemanden schlagen sehen.
Er konnte es allerdings überraschend gut.
Tja , dachte Ginger resigniert, das dürfte es dann wohl endgültig gewesen sein.
Jorgensen verschwendete nicht viel Zeit, sondern packte auf der Stelle seinen Koffer. Dann zerriss er in einer sehr dramatischen Geste den Vertrag in winzige Schnipsel und warf sie ungefähr in Stephens Richtung, vor dem sie in einiger Entfernung wie Konfetti zu Boden rieselten.
Ohne Ginger noch eines Blickes zu würdigen, rauschte der Bestsellerautor aus dem Zimmer, doch nicht, ohne etwas von einer Strafanzeige wegen Körperverletzung zu knurren, ehe er die Tür laut hinter sich zuknallte.
Sie wusste , dass er zu den Leuten gehörte, die keine Gelegenheit auf eine Anzeige ausließen.
Jetzt war es Ginger, die die Arme vor der Brust verschränkte. Stephen lehnte an der Wand, als wäre die das Einzige, was ihn im Moment aufrecht hielte, und starrte finster vor sich hin.
„Also“, sagte sie, „mein Vorschlag, ihn zu dem Meeting morgen zu überreden, um die Vertragsbedingungen ganz in Ruhe zu besprechen, scheint abgelehnt worden zu sein.“
„Scheint so.“
„Du weißt, was du getan hast, ja?“
„Ja, ich glaube, ich habe deine Tugend verteidigt.“
„Meine Tugend?“ Sie seufzte. „Stephen, ich bin zweiunddreißig. Meine Tugend muss schon länger nicht mehr verteidigt werden, als ich wahrhaben möchte.“
„Er wollte dich verführen.“
„Der war doch harmlos. Mit Harmlosen kann ich umgehen.“
„Das war nicht okay. Nicht für mich.“
Sie deutete auf die Tür. „Du musst hinterher und dich bei ihm entschuldigen.“
Stephen warf ihr einen scharfen Blick zu. „Niemals.“
„Also wirfst du das einfach tatenlos hin? Ich weiß, dass du eigentlich nicht über Finanzen redest, aber eins ist mir schon seit einer Weile klar, nämlich dass Red Fox Probleme hat.“
„Das kriegen wir schon hin. Jorgensen war eine Zwischenlösung, mehr nicht. Ein bisschen Bares in der Kasse. Ich werde andere Autoren finden, andere Möglichkeiten. Das ist nicht das Ende.“ Er verstummte, sein Blick wurde düsterer.
Sie deutete auf die Tür. „Er muss diesen Vertrag unterschreiben. Jetzt geh ihm nach und versuch das wieder zu kitten.“
„Nein.“
Sie gab einen frustrierten Schrei von sich. „Du kannst einen wahnsinnig machen!“ Sie ging durch das Zimmer zum Fenster, sah hinunter auf die Lichter der Straße und versuchte, sich zu beruhigen. „Na gut. Er ist weg. Selbst wenn du jetzt mit ihm redetest,
Weitere Kostenlose Bücher