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Tiger Eye

Titel: Tiger Eye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
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merken«, er beugte sich vor, und seine Augen funkelten plötzlich gefährlich, »dass wir Geheimnisse haben - wie Sie. Wenn Sie irgendetwas, das an diesem Tisch gesprochen wurde, weitererzählen, dann sind Sie zum Abschuss freigegeben. Und ich bin kein Rotkäppchen.«
    »Ja, mein guter Holzfäller. Für die Zukunft sollten Sie sich aber auch merken, dass Ihre Drohung besser wirkt, wenn ich ein Wolf wäre.«
    Dela winkte Kit zu und formte mit dem Mund die Worte: »Ruf mich an«, als sich die Musikerin in ihre Richtung wandte. Kit verdrehte die Augen, aber Dela wusste, dass sie nicht wütend war. Sie mochten sich beide viel zu gern, als dass sie einfach bei einer so persönlichen Einladung ohne triftigen Grund gegangen wären. Dela hatte einen sehr guten Grund, den sie Kit bedauerlicherweise nur nicht mitteilen konnte.
    »Auf Wiedersehen, Koni.« Hari lächelte. »Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder.«
    »Klar.« Konis Antwort klang nicht besonders überzeugend.
    Auf dem Weg nach draußen trafen sie Rose, und alle dankten ihr für den schönen Abend und spulten ein paar Entschuldigungen wegen eines Notfalls in der Familie herunter. Sie ließ den jungen Mann los, den sie gerade in den Club lotste, packte Arturs Hand und drückte sie an ihren Busen.
    »Kommen Sie wieder, Artur, mein Darling.«
    »Rose.« Er brachte ein Lächeln zustande. »Süße Rose.«
    »Wieso hat sie mich nicht auch wieder eingeladen?«, murrte Dean, als sie zu ihrem Land Cruiser joggten. Als ihn alle anstarrten, hob er fragend die Brauen. »Was denn? Ich habe auch ein Ego.«
    »Du sagtest, wir könnten diesen Kerl abfangen«, erinnerte Blue Artur. »Aber ich dachte, der Mord hätte in New York stattgefunden. Was macht er dann hier, auf der anderen Seite des Landes?«
    »Das scheint mir ein zu großer Zufall zu sein«, erklärte Dela. »Ich bin hier, und der Mörder, der mein Messer benutzt hat, lebt in derselben Stadt.« Sie drängten sich hastig in den Wagen. Hari saß vorn, wegen der größeren Beinfreiheit. Dela hockte sich auf den Sitz hinter ihm, hielt sich an seinen Schultern fest und beugte sich vor, um Artur gut sehen zu können. »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dieser Kerl hat vor, auch mich umzulegen.«
    Sie war die Einzige, die darüber lachte. Die Männer sahen sich nur an.
    »Nein«, sagte Dela. »Ich bin nicht der Antichrist. So viele Menschen können mich unmöglich umbringen wollen.«
    »Was sie sagt, ergibt Sinn«, sagte Hari schließlich. »Die Waffe wurde nicht willkürlich ausgewählt. Jemand wusste, dass du eine Klinge anfertigst, und wusste auch, wann du sie abschicken würdest, und war in der Lage, die Lieferung abzufangen.«
    »Der Mörder hat dich hereingelegt, Dela.« Dean runzelte die
    Stirn und starrte aus dem Fenster. »Aber warum ausgerechnet dich?«
    »Wem hast du von dem Messer erzählt?«, erkundigte sich Blue, der seine Pistole aus einem Geheimfach unter dem Sitz nahm.
    »Dem Kunden, Adam natürlich, meinen Lieferanten... das sind alles Leute, mit denen ich die ganze Zeit zusammenarbeite. Sie hätten keinen Grund, mich zu betrügen.«
    »Der Mann, der das Messer in Auftrag gegeben hat, ist tot«, erklärte Artur. »Er wurde vor einigen Stunden tot auf seiner Jacht gefunden.«
    Sie reagierten auf seine Ankündigung mit Schweigen. Dela hatte schon wieder das Gefühl, sich übergeben zu müssen.
    »Er war ein Geschäftsmann«, sagte sie schließlich. Ihre Stimme brach. »Denken die denn gar nicht nach? Wie konnten sie...?«
    »Er war nicht nur ein Geschäftsmann«, unterbrach Artur sie sanft. »Er hat für die konkurrierende Triade in Chinatown gearbeitet. Zhang handelt mit Menschen, aber dieser Mann hat mit Drogen gehandelt, sie verschoben.«
    Wieder antwortete ihm fassungsloses Schweigen, bis sich Dean als Erster sammelte: »Woher, zum Teufel, weißt du das alles?«, fragte er. »Wenn du all diese Informationen schon hattest...«
    Artur schüttelte den Kopf. »Ich wusste nur, dass der Mord eine Vergeltung für etwas war, das Zhang dem Mörder angetan hatte, aber ich wusste nicht, um was es sich dabei handelte. Ich habe unsere Kontaktpersonen alles durchleuchten lassen, alles, einschließlich des Kunden, der das Langmesser in Auftrag gegeben hat. Was ich euch eben erzählt habe, erfuhr ich bei dem Telefonat in der Bar.«
    »Hat dieser Killer auch einen Namen?«, fragte Hari.
    Bei Arturs Schweigen überlief es Dela kalt, und ihr Magen brannte. »Artur?«, fragte sie, während die Furcht ihr

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