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Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie

Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie

Titel: Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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ihren Blick ab. Sehnsüchtig hoffte sie, dass das Dreiergespann sein Tun endlich beendete und wieder verschwand.
    Haut auf Haut klatschte aufeinander, und Emily stieß spitze Schreie aus.
    Anna presste die Lider zu.
    James stöhnte, und auch Thomas Whatley atmete hörbar.
    Nun konnte Anna sich nicht länger beherrschen und sah doch wieder hin. Die Hände fest um die Hüften der Frau geklammert, stieß James hart und schnell in Emily, deren Körper von den Stößen durchgeschüttelt wurde. Seine Hand glitt ins Haar der Frau und zog daran, sodass sie ihren Kopf in den Nacken legte.
    Noch zwei, drei Mal pfählte er sie so heftig, dass Anna das Zähneklappern Emilys hörte, dann entzog er sich ihr und hielt seinen Penis in das Grübchen über ihren Pobacken. Weiße Flüssigkeit schoss in pumpenden Stößen auf den Rücken der Frau. James keuchte und nahm das Taschentuch, das ihm Thomas reichte. Er bückte sich über Emily und küsste sie innig.
    James säuberte Emily und erhob sich, sodass Thomas seinen Platz einnehmen konnte. Die Frau seufzte genussvoll und reckte dem Mann willig ihren Po entgegen. Er stieß nicht weniger leidenschaftlich in sie als James, sank jedoch schon nach wenigen Stößen mit einem grunzenden Keuchen über sie und entzog sich ihr. Anschließend legten sich die beiden neben Emily, die sich sichtlich glücklich an sie kuschelte.
    Sie küsste abwechselnd den einen, dann den anderen und genoss die Streicheleinheiten ihrer Gefährten.
    Anna beobachtete verblüfft, wie zärtlich die Männer Emily behandelten, obwohl sie eben noch so wild und hemmungslos gewesen waren.
    Sie lehnte sich gegen die Fensterbank und wartete geduldig darauf, dass die drei endlich genug von ihrem Stelldichein hatten und Anna unbemerkt in ihr Zimmer verschwinden konnte. Das Beobachten des Liebesspiels weckte in Anna Erinnerungen, die sie tief in sich vergraben hatte. Für die sie sich so sehr schämte, dass sie sie am liebsten ungeschehen machen würde. Ob Daniel Marsden, der ehemalige Arzt ihrer Eltern, noch ab und zu an sie dachte?
    Anna schloss die Augen und versuchte, sich an sein Gesicht zu erinnern. Es gelang ihr nicht, und sie fühlte kein Bedauern darüber. Die ganze Sache war ein kurzes Intermezzo gewesen. Ein einmaliges Geschehnis, das nur passiert war, weil sie außer sich vor Trauer und er verrückt vor Sorge um seine schwerkranke Frau gewesen war. Sie hatten beide Trost gesucht und beieinander gefunden.
    Zum Glück für alle Beteiligten blieb die Episode unbemerkt. Was auch daran gelegen haben mochte, dass halb London von der Fieberepidemie befallen war. Alles, was in Annas Gedächtnis haften geblieben war, war das Gefühl, für den Moment alles zu vergessen. Die Zärtlichkeit des Augenblicks zu genießen und ein kurzes Aufflammen der Begierde. Aber es war nicht einmal ansatzweise mit den Empfindungen zu vergleichen, die Christopher in ihr auslöste.
    Ihr Herz klopfte schneller, als sie an dieses wilde Brennen dachte, das Christopher in ihr hervorzurufen verstand. Diese Begierde ließ sie alles vergessen. Reduzierte ihr Selbst auf die Frau unter all der Erziehung und den Konventionen. Auf den lustvollen Menschen, der sich nach Berührung und Erfüllung des körperlichen Verlangens sehnte.
    Anna schüttelte den Kopf. Sie konnte nicht so sein. Sie durfte nicht so sein. Die Dame, die zu sein von ihr erwartet wurde, gestattete sich nicht, sich derartigen Verfehlungen hinzugeben.
    Ihr Blick fiel auf das Liebestrio in der Mitte des Raumes. Wie konnten sie nur so schamlos, so unmoralisch agieren? Übelkeit stieg in Anna auf. Wie sollte sie ihnen überhaupt noch einmal unter die Augen treten? Konversation betreiben und höflich lächeln? Sie biss sich auf die Lippen.
    Sie wollte hier raus. Sie musste weg, so schnell und so weit wie möglich!
    Anna wartete ungeduldig, dass die drei endlich aus der Bibliothek verschwanden. Sie verharrte eine Weile, nachdem das Trio den Raum verlassen hatte. Erst dann trat sie an den Schreibtisch, nahm sich Feder und Papier und verfasste einen kurzen Brief, in dem sie sich bei Lord und Lady Winchester bedankte und um Verzeihung bat. Sie steckte die Nachricht ein, um sie später einem der Dienstboten weiterzureichen und ging auf ihr Zimmer.
    In Windeseile packte sie ihre Sachen zusammen und schaffte es, den Butler zu überzeugen, die Kutsche vorfahren zu lassen, damit sie unverzüglich nach Hause gebracht wurde.
    Kurz darauf rumpelte das Gefährt mit Anna die Straße Richtung London

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