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Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie

Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie

Titel: Tigerlilie - Paul, I: Tigerlilie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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davon.
     

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    Kapitel 5
     
    Der Dumme lernt aus seinen Fehlern. Der Kluge aus den Fehlern anderer.
    Aus China
     
    Nach ihrer Rückkehr von Ellesmere Manor schloss sich Anna zwei Tage lang in ihrem Schlafgemach ein. Sie sprach mit niemandem. Nicht einmal mit Caítlín. Die junge Haushälterin stellte Anna regelmäßig Tabletts mit Essen vor die Zimmertür und wies Besucher ab, indem sie behauptete, Anna sei krank.
    Tatsächlich verbrachte Anna den Großteil dieser Zeit auf ihrem Bett und dachte nach.
    Als sie sich endlich bereit fühlte, der Welt wieder gegenüberzutreten, war sie sich über zwei Dinge im Klaren: Nicht nur ihr unterliefen Fehler, und um die Gefahr selbiger zu minimieren, musste sie sich so weit wie möglich von Christopher fernhalten. Denn offenbar brachte nur er ihr Temperament zum Ausbruch. Und zweitens wäre es keine Option für sie, nur zu heiraten, um gesellschaftlichen Zwängen nachzugeben oder um versorgt zu sein. Dieses eine Jahr hatte alles verändert: Sie war zum einen nicht mehr die unschuldige Jungfrau, die sich ein Mann zur Gemahlin wünschte, und zum anderen hatte sie den Geschmack der Freiheit genossen.
    Frei in ihren Entscheidungen, frei in ihren Ausgaben – so gering diese auch sein mochten -, nie würde sie sich auf Gedeih und Verderb einer Vernunftehe ausliefern.
    Einer Liebesheirat? Vielleicht. Wenn sie sicher sein konnte, dass es vonseiten des Mannes ebenfalls Liebe war.
     
    „Miss Anna!“ Caítlín strahlte, als sie ihre junge Herrin in die Küche eintreten sah. „Fühlt Ihr Euch wieder wohl?“
    Anna nickte. „Ja, vielen Dank. Es war alles ein bisschen viel für mich in letzter Zeit.“
    Caítlín lächelte verständnisvoll, und stellte Anna eine Schüssel Porridge und eine Tasse heißen Kakao hin.
    Anna setzte sich an den Tisch und griff nach dem Löffel.
    „Hatten wir in der Zwischenzeit Besuch?“
    Caítlín nahm ihre Finger zur Hilfe. „Lady Winchester, Mr. Heggs, ein Earl of Pembroke und natürlich Mrs. Hopplewhite. Dann haben uns die Damen Muscat, Marchioness of Leaford und Dowager Beddingford ihre Aufwartung machen wollen.“
    „Wie überaus interessant“, sinnierte Anna und betrachtete ihren Löffel voll Porridge, als wäre dieser in der Lage, ihr die Antworten auf die Rätsel der menschlichen Natur zu erläutern.
    „Noch vor zwei Wochen hätte man nicht einmal gewusst, dass ich unpässlich war. Und jetzt ist der halbe ton an meinem Wohlbefinden interessiert.“
    Caítlín stemmte ihre Hände in die Hüften. „Das ist nicht wahr, Miss Anna! Sie waren schon immer beliebt beim ton .“
    „Als Gast, aber ansonsten war ich eher uninteressant.“ Anna aß ihr Porridge und trank ihren Kakao. „Ich werde Briefe an die Besucher verfassen, wenn du sie bitte überbringen würdest?“
    „Soll ich auf dem Rückweg Besorgungen erledigen?“
    Anna schüttelte den Kopf. „Das wird nicht nötig sein, denke ich.“
    Selbst wenn dem so gewesen wäre, ihre Geldvorräte waren so mager, dass Anna sich die Ausgaben gar nicht hätte leisten können.
    Caítlín seufzte.
     
    Anna legte den letzten Brief auf den Stapel von Dankesschreiben, als Caítlín leise an die Schlafzimmertür klopfte und eintrat.
    „Der Kohlenlieferant ist da.“
    Sie runzelte die Stirn. „Gibt es ein Problem?“ Sie erhob sich und strich ihren Rock glatt.
    Caítlín knetete ihre Hände. „Er möchte sein Geld.“
    Anna seufzte. „Ich komme.“
    Sie überlegte fieberhaft. Alles im Haus gehörte Christopher. Sie konnte nichts davon zu Geld machen, ohne letztendlich Schwierigkeiten zu bekommen. Der Rechtsanwalt hatte eine genaue Bestandsaufnahme vorgenommen, kaum dass Mama und Stiefpapa unter der Erde waren.
    Schmuck. Sie könnte eins der wenigen Stücke aus dem Erbe ihrer Mutter zu Geld machen und davon die Kohlenrechnung bezahlen.
    Sie schloss einen Moment die Augen, ehe sie in die Küche trat. Sie durfte die Entscheidung nicht mehr allzu lange aufschieben. Sie musste endgültig eine Lösung für ihr Geldproblem finden.
    Der Kohlenlieferant stellte sich als grobschlächtiger Mann mit Händen groß wie Schaufeln und von Kopf bis Fuß mit Kohlenstaub bedeckt heraus. Als er Anna erblickte, riss er sich die Kappe vom Haar und grüßte knapp.
    „Wenn Se Kohle woll’n, müss’n Se für das Zeuch auch blech’n, Lady.“
    Anna lächelte ihn mit ihrem süßesten Gesichtsausdruck an. „Guter Mann, ich habe gerade kein Bargeld im Haus.“
    „Wenn Se die Ladung woll’n, müss’n Se mir auch Geld

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