Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)
uns morgen Nachmittag?«
»Worauf du deinen süßen Hintern verwetten kannst. Auch wenn morgen jede Menge Reporter da sein werden. Eine kleine Warnung meinerseits: die Reporter werden euch bei eurem Treffen vor dem Wettbewerb die Türen einrennen.«
»Das macht nichts. Niemand weiß, wo es stattfinden wird. Und verschwende auch nicht deine Zeit, es herauszufinden, Es wird nicht in Minneapolis sein.«
»Ihr habt wirklich an alles gedacht. Ich wette, dass eine interessante Story dahinter steckt«, sagte sie und ihre Augen funkelten.
»Deine Entscheidung. Wir können am Montag darüber reden, wenn du dich so lange gedulden kannst.«
»Ich werde darauf zurückkommen«, versprach sie.
»Wir müssen los«, sagte ich. »Bis morgen.«
Ich winkte noch einmal kurz, dann gingen wir wirklich in die Umkleidekabine.
Während ich unter der Dusche stand, zog sich Charlie trockene Kleidung an. Die nassen Sachen verstaute er in meinem Schließfach. Ich zog mich schnell an und wir gingen zusammen in die Lobby, die sowohl zur Turnhalle als auch zur Schwimmhalle führte.
Es schien kaum jemand gegangen zu sein und es hatte sich eine lange Schlange gebildet. Charlie und ich waren überwältigt. Wir schüttelten eine halbe Stunde lang Hände und unterhielten uns mit den Leuten. Dann gingen wir in die Turnhalle, wo bereits unsere Familien, mein Team und die Gang auf uns warteten.
Als Charlie sich umsah, fiel ihm auf, dass die Caterer bei unserem Essen einen großen Fehler gemacht hatten. Charlie wollte sie darauf hinweisen, aber in diesem Moment kam Dad zu uns.
»Charlie, du hast das alles wundervoll geplant, aber auch ein bisschen zu sehr aufs Geld geachtet. Kurz nachdem du das Essen bestellt hattest, habe ich das Menü ändern lassen. Ich hatte sie gebeten, dich damit zu überraschen.«
Charlie öffnete den Mund und wollte etwas sagen. Er schloss ihn aber wortlos wieder.
Ich musste schmunzeln, als mir bewusst wurde, was ihm durch den Kopf ging: Kauf die verdammten Schuhe .
Charlie beschwerte sich nicht über die Änderungen, sondern umarmte meinen Dad einfach.
»Norman, ich liebe dich«, sagte er und grinste.
»Wir lieben dich auch Charlie. Fast so sehr wie Tim«, sagte Dad. »Betsy und ich sind so glücklich darüber, dass du zur Familie gehörst. Lasst es euch schmecken.«
Charlie umarmte ihn noch einmal und küsste ihn auf die Wange. Ich machte das gleiche.
Coach Nelson hatte ein Mikrofon in der Hand und zog die Aufmerksamkeit der Gäste auf sich.
»Wir sind heute nicht hier, um lange Reden zu halten. Ich möchte aber dennoch ein paar Worte sagen. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um Tim für die letzten 4 Jahre zu danken. Er hätte auf jede andere Schule mit einem Turmsprung-Team gehen oder Mitglied in einem anderen Verein bleiben können. Aber er kam zur Southwest High und ist für unser Team gesprungen. Tim, du hast keine Ahnung, wie viel mir das bedeutet. Auch dir vielen Dank, Charlie. Du bist bei uns jederzeit willkommen und gehörst genauso zum Team wie Tim.«
Alle applaudierten und Ricky, der Co-Kapitän meines Teams, stand auf und ergriff das Mikrofon.
»Tim und ich sind zur gleichen Zeit hier an die Southwest High gekommen. Ich traf ihn zum ersten Mal bei unserem ersten Training in der 9. Klasse. Das Team hatte 2 Stunden lang trainiert und wir waren alle am Ende mit unseren Kräften. Jeder wollte eigentlich nur noch nach Hause. Außer Tim natürlich. Er fragte Coach Nelson stattdessen, wie lange die Schwimmhalle geöffnet sein würde, weil er noch an einem neuen Sprung arbeiten wollte. Er war im Sommer zuvor die Nummer 2 in ganz Minnesota und keiner von uns wusste es. Mir war nur klar, dass er an einem Sprung arbeitete, von dem alle anderen im Team nur träumen konnten.«
Er machte eine kurze Pause und hier und da kicherte jemand.
»Er hat uns sein Können nie unter die Nase gehalten und uns nie kritisiert, weil niemand mit ihm mithalten konnte — und wollte. Stattdessen hat er uns immer nur dazu ermutigt, unser Bestes zu geben. Und er nahm sich immer die Zeit, um uns zu zeigen, wie wir uns verbessern konnten. Außerdem lud er uns immer wieder ein, morgens oder am Wochenende mit ihm zu trainieren. Aber er verstand auch, dass wir in der richtigen Welt lebten und einfach nicht so funktionieren wie er. Dafür lieben wir ihn. Wir haben ihn zum jüngsten Kapitän gemacht, den ein Team der Southwest High jemals hatte. Es gab eine einzige Stimme gegen ihn und für den alten Kapitän — einen Springer, der
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