Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)
war, dass uns niemand beobachtete, küsste er mich kurz. Dann stieg er aus, winkte noch einmal und ging ins Schulgebäude.
Ich verbrachte den Rest des Vormittags mit Planungen. Gegen Mittag holten wir Mike aus der Schule ab, um mit ihm noch einmal alles Nötige zu besprechen.
Ein guter Freund von Norman war Anwalt und stand uns dabei zur Seite. Wir waren uns ziemlich sicher, dass Mike der einzige ernstzunehmende Fotograf beim Wettbewerb sein würde. Wir zählten darauf, dass sich alle Zuschauer, die Kameras dabei hatten, auf Tim‘s letzten Sprung konzentrieren würden.
Mike wusste, dass er sich auf das Fotografieren konzentrieren musste, wenn Tim aus dem Wasser kam. Er fotografierte mit einer normalen Kamera und wir versuchten es einzurichten, dass sein Film sofort entwickelt werden konnte. Wir gingen davon aus, dass die Presse ziemlich schnell nach den Fotos fragen würde. Deshalb hatten wir ein paar Verträge für den Ansturm der Medien vorbereitet.
Das Fernsehen würde nicht beim Wettbewerb anwesend sein, aber wir gingen davon aus, dass auch sie ziemlich schnell bei uns anklopfen würden. Wir beschlossen, dass das Fernsehen bis zum Samstag warten musste. Erst vor dem Turnwettbewerb würden wir mit ihnen reden.
Ob wir uns vor laufenden Kameras noch einmal küssen würden, wollten wir spontan entscheiden. Wir machten das von den Reaktionen der Leute abhängig.
12 Tim
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Als Charlie mich von der Schule abholte, wurde es langsam ernst. Wir gingen gemeinsam zum Treffen meines Turmsprung-Teams. Ich war ein bisschen nervös, aber große Sorgen machte ich mir nicht. Unser Coach hatte zwei Hausmeister am Eingang postiert. Sie sollten Leute fernhalten, die nicht zu unserem Team gehörten.
Alle waren pünktlich und schauten Coach Nelson neugierig und fragend an. Es war ungewöhnlich, dass wir uns vor einem Wettbewerb extra noch einmal trafen. Alle wollten wissen, was der Anlass für das Treffen war. Coach Johnson sagte einfach nur, dass ich ihnen etwas zu erzählen hatte.
Ich rief Charlie zu mir, lächelte ihn an und nahm seine Hand. Dann holte ich noch einmal tief Luft.
»Ihr alle kennt Charlie ja mittlerweile. Heute ist unser großer Tag und wir werden der ganzen Welt erzählen, dass wir uns lieben und zusammen sind. Das wird heute nach meinem letzten Sprung passieren und wir wollten es euch vorher sagen. Wir möchten euch um zwei Gefallen bitten. Zwei für uns wichtige und sehr persönliche Gefallen. Zum einen möchten wir euch bitten, es bis zum Ende des Wettbewerbs für euch zu behalten. Wenn einer von euch es jemanden erzählt und die Person informiert die Presse, haben wir hier ein riesiges Chaos. Zum anderen möchten wir euch bitten, am Pool zu sein, wenn ich nach meinem letzten Sprung aus dem Wasser klettere. Eure Unterstützung ist für Charlie und mich unglaublich wichtig. Lange Rede, kurzer Sinn. Das ist der Charlie, den ich über alles liebe«, sagte ich und sprang in seine Arme.
Ich schlang meine Arme und Beine um ihn und wir küssten uns lang und leidenschaftlich. Gott, war es ein tolles Gefühl, ihn zu küssen und nicht darauf achten zu müssen, ob uns jemand dabei beobachtet.
Einen Moment lang herrschte Stille. Dann versammelten sich meine Mannschaftskameraden um uns und alle redeten auf einmal. Uns fiel eine Last von den Schultern, als uns alle gratulierten und uns auf die Schultern klopften. Es war für mich ein sehr emotionaler Moment. Ich bin mir sicher, dass es Charlie nicht anders ging.
Wir luden das Team mit ihren Familien, Freunden und Freundinnen zum Essen nach dem Wettbewerb ein.
Coach Nelson unterbrach unsere kleine Feier und wies uns darauf hin, dass wir noch einen Wettbewerb vor uns hatten. Jeder versuchte, sich auf seine Sprünge zu konzentrieren, aber die Anspannung im Team war spürbar. Sie hatte aber einen erfreulichen Nebeneffekt, denn an diesem Nachmittag wuchs jeder im Team über sich hinaus. Wir gewannen den Wettbewerb mit großem Vorsprung und viele unserer Springer stellten persönliche Bestmarken auf.
Coach Nelson war begeistert und wies uns später darauf hin, dass unser Team selbst dann gewonnen hätte, wenn ich nicht gesprungen wäre. Auch wenn der Vorsprung dann nur hauchdünn gewesen wäre.
Zusammen mit Coach Nelson hatte ich meine Sprünge für diesen Tag sorgfältig ausgewählt. Jeder einzelne war spektakulär und mehr als Show gedacht als um Punkte zu sammeln. Das Publikum jubelte bei jedem meiner Sprünge und ich saugte alles in mich auf. Ich genoss es,
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