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Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)

Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)

Titel: Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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möchte mich in North Dakota auf 3 Dinge konzentrieren. Erstens auf unsere Liebe. Und den Sex natürlich.«
    Damit griff er nach meinem Penis und streichelte ihn kurz. Gott, wie gemein das war.
    »Zweitens unsere Freunde. Klar, wir wissen noch nicht, wer das sein wird. Aber ohne Freunde ist das Leben nur halb so lebenswert.«
    »Und das dritte?«, fragte ich nach.
    »Ich will etwas Großes an der Uni erreichen.«
    »Etwas Großes?«
    »Ich will die Stadt erschüttern, bis es jeder mitbekommt. Ich will, dass wir das Beste sind, was dieser Universität je passiert ist. Ich möchte nicht nur eine große Ente in einem kleinen Teich sein. Ich will, dass wir beide zwei Elefanten in einem winzigen Tümpel sind.«
    »Dir fehlt es weder an Fantasie noch an Ehrgeiz.«
    »Dir auch nicht. Aber deine Fantasie bremst deinen Ehrgeiz aus«, sagte Tim trocken. »Zumindest hat sie das bei dem alten Charlie. Ich will, dass der neue Charlie ganz neue Höhen erreicht und mich dabei mitschleppt.«
    »Tim, du weißt genauso gut wie ich, dass du es sein wirst, der mich mitschleppt.«
    »Bullshit!«
    »Siehst du —«
    »Bullshit, Charlie!«, wiederholte er. »Hör auf, dich unter Wert zu verkaufen.«
    »Du meinst das wirklich ernst, oder?«, fragte ich.
    Die Antwort kannte ich bereits.
    »Todernst.«
    »Ich muss darüber nachdenken.«
    »Bullshit! Dir gefällt die Idee, aber in deinem Kopf berechnest du schon alles, was schief laufen könnte. Und das macht dir Angst.«
    Ich fing an zu weinen.
    »Tim, ich möchte so gerne der Mann sein, den du dir wünschst. Aber ich weiß nicht, ob ich die Zielstrebigkeit dafür habe.«
    Tim küsste mich zärtlich und dieses Mal war er es, der mir die Tränen aus dem Gesicht wischte.
    »Charlie, ich werde dich immer lieben. Ich habe den alten Charlie geliebt und ich liebe den neuen Charlie. Ich werde jeden Charlie lieben. Ich möchte aber, dass der neueste Charlie sich vor allem selbst liebt. Du brauchst nur ja sagen und wir werden beide zusammen höher fliegen, als du dir je erträumt hast. Bitte, Charlie.«
    »Wie könnte ich dazu nein sagen?«, antwortete ich. »Träume weiter, Tim. Ich bin dabei. Auch wenn wir es nicht schaffen, deine Träume zu verwirklichen, wird es ein wunderbares Abenteuer. Und ich werde dabei der glücklichste Mann auf der Welt sein.«
    Wir umarmten uns und wir küssten uns leidenschaftlich. Der Sex, der darauf folgte, war atemberaubend. Ich weiß nicht, ob wir das Hotel erschüttert haben, aber es fühlte sich für mich zumindest so an. Wir landeten am Ende in unserer Lieblingsposition. Tim wackelte mit dem Hintern, ich streichelte ihn überall.
    »Worauf habe ich mich bloß eingelassen?«, fragte ich.
    »Auf unglaublich harte Arbeit, Selbstdisziplin, aber auch unendlich viele Liebe und tollen Sex.«
    Er kicherte.
    »Du hast noch viel mehr Pläne, oder?«
    »Natürlich. Summa cum laude für mich. Herausgeber des Law Review für dich. Und ich will bei den Olympischen Spielen springen.« Er schwieg einen Moment. »Ach, egal. Ich kann auch gleich alles ausspucken. Ich will in zwei Sportarten antreten. Ich will zum olympischen Schwimmteam und zum Turnteam gehören. Ich weiß nicht mal, ob das möglich ist, aber ich kann träumen, oder? Ach ja, du wirst ein olympischer Bogenschütze sein und wir werden zusammen, Hand in Hand, bei der Eröffnungsfeier einlaufen. Und uns wird vollkommen egal sein, ob es dem Rest der Welt gefällt oder nicht.«
    »Sprich weiter, das hört sich lustig an«, forderte ich ihn auf.
    »Du wirst eine Zeit lang für den Supreme Court arbeiten. Und später gehen wir zurück an die University of North Dakota und übernehmen den Laden. Wir machen daraus eine Weltklasse-Einrichtung.«
    »Deine Träume klingen nach einem wundervollen Märchen«, sagte ich.
    »Vielleicht sind es Märchen. Vielleicht sind es Träume. Aber ich weiß, dass wir beide eine Menge Spaß dabei haben werden. Wir können es zumindest versuchen.«
    Wir schwiegen beide eine Weile. Er wackelte ab und zu, ich streichelte ihn als Antwort. Irgendwann schliefen wir zusammen ein.

    Das Telefon riss mich aus einem wundervollen Traum.
    »Es ist 7:00 Uhr, Sir. Dies ist ihr Weckruf«, sagte die Stimme am anderen Ende.
    Tim sprang aus dem Bett und fing an zu lachen. Ich hatte nicht einmal die Gelegenheit, diesen Vollidioten zur Schnecke zu machen. Er nahm mir das Telefon aus der Hand und legte auf. Dann küsste er mich zärtlich und ich vergaß alles um mich herum.
    »Guten Morgen, Charlie«, sagte er.

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