Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)
perfekten Paar.«
Ich weiß, es klang kitschig. Aber das war mir egal. Wir waren noch immer dabei, uns kennenzulernen. Und wir fanden immer mehr Gemeinsamkeiten. Wir plauderten ziemlich lange. Über unser Leben, unsere Zukunft und über die Gang.
Als das Feuer langsam abbrannte, schlug Charlie vor, dass wir uns auf den Heimweg machen sollten. Das taten wir dann auch und beendeten unsere Flitterwochen. Oder sollte ich Flitter tage sagen? Wie dem auch sei, wir wechselten uns beim Fahren ab und kamen etwas früher in Minneapolis an, als wir erwartet hatten. Es war 21:00 Uhr und Mom und Dad warteten bereits auf uns. Auch Carl und Carol waren da. Mom brachte uns etwas zu trinken, als wir uns ins Wohnzimmer setzten.
»Erzählt uns alles über die letzten 2 Tage«, fiel Dad sofort mit der Tür ins Haus.
»Was genau möchtest du denn alles hören? Es könnte ein bisschen persönlich werden«, warnte ich und grinste.
»Wir begnügen uns mit der jugendfreien Version«, sagte Mom und wir lachten.
»Mist. Ich wollte die schmutzigen Details hören«, warf Carl ein.
»Vielleicht ein anderes Mal«, sagte ich. »Aber dann wollen wir auch eure schmutzigen Details hören.«
Ich sah Carl und Carol an.
»Warum habe ich das gewusst?«, fragte Carl und wir mussten noch einmal lachen.
Charlie und ich erzählten abwechselnd von unseren 2 Tagen zusammen. Sie erfuhren, wo wir waren, was wir gemacht haben, dass wir viel miteinander geredet hatten und dass wir einige Entscheidungen getroffen hatten.
»Wann wollt ihr morgen frühstücken?«, fragte Mom, nachdem wir unsere Geschichte beendet hatten.
»Die meisten Leute in diesem Haus schlafen Sonntags gerne ein bisschen länger«, sagte ich. »Ich würde vorschlagen, dass Charlie und ich von 6:00 bis 8:30 Uhr zum Pool der Southwest High fahren. Das würde Frühstück um kurz nach 9 bedeuten. Bis dahin sind wir wahrscheinlich wieder da.«
»Zum Pool?«, fragte Charlie.
»Jop. Ich trainiere von 6:00 bis 8:00 Uhr. Du kannst zuschauen oder etwas anderes nützliches machen. Die letzte halbe Stunde können wir im Wasser spielen oder zusammen schwimmen.«
»Okay, Frühstück um 9:15 Uhr«, verkündete Dad.
Wir verabschiedeten uns und gingen zusammen nach oben. Ich zog mich aus und wartete ungeduldig darauf, dass Charlie das gleiche tat. Ich nutzte die Wartezeit, um den Wecker zu stellen. Danach kuschelten wir uns in unserer Lieblingsposition ins Bett. Ich wackelte noch einmal für Charlie, dann schliefen wir zusammen ein.
Der Wecker klingelte pünktlich um 5:42 Uhr. Ich hüpfte aus dem Bett und wartete auf Charlie.
»5:42 Uhr?«, murmelte Charlie ungläubig.
»Keine Dusche. Wir ziehen uns an, schnappen uns ein Glas Saft und fahren zur Schule. Ich habe einen Schlüssel für die Schwimmhalle. Ich darf sie jederzeit benutzen, solange ich nicht alleine bin. Ich ziehe mich dort um und bin Punkt 6:00 Uhr im Wasser.« Ich schaute auf die Uhr. »Ich habe jetzt aber eine Minute verloren, weil ich dir das erklären musste. Also los, bewege dich.«
Ich gab ihn einen Klaps auf den Hintern und kicherte.
Charlie brummte etwas, das ich nicht verstehen konnte, stand dann aber widerwillig auf. Wir zogen uns schnell an und gingen leise in die Küche hinunter. Wir achteten darauf, die anderen nicht zu wecken. Ich trank ein Glas Saft im Stehen, Charlie blieb bei seiner Cola. Dann stiegen wir ins Auto. Da Charlie noch immer halb schlief, setzte ich mich hinters Steuer.
5 Charlie
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Tim hatte recht. Um genau 6:01 Uhr machte er seinen ersten Sprung vom Turm. Nachdem er aus dem Wasser geklettert war, stieg er sofort wieder nach oben. Dort blieb er einen Moment lang konzentriert stehen, dann machte er den nächsten Sprung.
Ich begnügte mich damit, ihm zuzusehen.
Die nächste halbe Stunde verbrachte er damit, alle 2 Minuten einen Sprung zu machen, insgesamt 6 verschiedene. Wenn er mit einem Sprung nicht zufrieden war, wiederholte er ihn so lange, bis er ihm gefiel. Nach dieser halben Stunde sprang er ins Wasser und schwamm 3 Runden. Ich versuchte, mit ihm mitzuhalten, hatte aber keine Chance.
Dann ging Tim aufs Sprungbrett und verbrachte dort die nächste halbe Stunde. Im Anschluss schwamm er wieder 3 Runden. Für die nächsten 50 Minuten wechselte er zwischen dem Turm und dem Sprungbrett hin und her.
Es war unglaublich faszinierend, ihn beim Training zu beobachten. Seine Konzentration war so intensiv, dass ich mir nicht sicher bin, ob ihm überhaupt bewusst war, dass ich bei ihm war.
Während
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