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Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker

Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker

Titel: Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Parker
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sich zurück.
    Endlich waren wir allein.
    »Ist dir kalt?«, fragte Santiago.
    »Nein«, antwortete ich. Sogar meine Haare waren an der schwülen Luft schon fast getrocknet.
    »Dann lass uns nackt essen.«
    Ich lächelte begeistert und legte mein Handtuch zur Seite. Wir saßen mit verschränkten Beinen einander gegenüber auf den samtigen Sitzkissen, vor uns der niedrige Tisch mit unseren bestellten Speisen. Die Champagnergläser klirrten hell, als mir Santiago zuprostete, und wir begannen eine Unterhaltung, die alles andere als unbeschwert ablief. Sie war erfüllt von gegenseitigem Misstrauen, Lügen und Heuchelei ... von seiner, aber auch von meiner Seite.
    »Also, erzähl! Woher weißt du deine Katalognummer? Von David?«, fragte er interessiert, während er sein Glas abstellte und die ersten Bissen seiner Paella verzehrte.
    »Nein«, wies ich seinen Vorwurf entschieden zurück. »Bei einem Fotoshooting hat mich jemand auf mein Brandmal angesprochen, er hatte es im Internet gefunden und mir die Seite gezeigt.«
    »Die Seite ist gesperrt!«
    »Ja, ich weiß, ein EDV-Spezialist hatte sie ihm aufgemacht.«
    Santiago wirkte irritiert. »Was hast du ihm erzählt von hier?«
    »Nichts. Er dachte, es handle sich um eine Sekte.«
    Er nickte. »Also weißt du auch von den von den jährlichen Treffen?«
    »Nicht viel, nur die Termine, aber ich hab die Fotos der ganzen Mädchen gesehen.«
    Er grinste blasiert. »Hast du gedacht, ich hätte vor dir Briefmarken gesammelt?«
    »Nein ... Aber hab auch nicht gewusst, dass so viele dein Brandmal tragen.«
    »Du weißt vieles nicht!«
    »Ja. Wie läuft so ein Jahrestreffen ab?«, fragte ich neugierig.
    »Das erzähl ich dir später ... wenn wir gegessen haben.«
    Ich nickte und widmete mich meinem Crevettencocktail, der ganz wundervoll meine Geschmacksnerven betörte. Währenddessen überlegte ich, wie ich das eigentliche Thema ansprechen sollte, das mir sehr viel mehr am Herzen lag. Beim Gedanken an Jana musste ich meine Gabel zur Seite legen.
    »Was hast du?«, fragte er.
    »Jana.«
    »Ich hab ihr nichts getan ... Wieso denkst du das?«
    »Sie ist blind!«
    »Ja. Sie hatte eine allergische Reaktion auf Augentropfen.«
    Verwundert sah ich ihn an und wusste nicht, was ich sagen sollte. Das war gelogen. Das war glatt gelogen! Wegen einer »allergischen Reaktion« hätte Jude ihn nicht verlassen. Aber das durfte ich ja offiziell nicht wissen. »Seit wann braucht Jana Augentropfen?«, fragte ich skeptisch.
    »Was ist das für eine Frage?«
    »Ich weiß nicht ... Ich hab noch nie Augentropfen verwendet ... und Jana trägt weder eine Brille noch Kontaktlinsen ... und im Keller zieht es nicht.«
    Santiago verdrehte die Augen. »Was willst du damit andeuten?«
    Ich seufzte. »Nichts.«
    »Wenn du an meinen Worten zweifelst, dann sag es!«
    »Nein«, beteuerte ich.
    Eisiges Schweigen begleitete unsere letzten Bissen. Ich war betroffen, dass er mir nicht sagen wollte, was Jana zugestoßen war, obwohl er mit Sicherheit wusste, dass ich ihm seine Version nicht abgenommen hatte.
    »Hast du eigentlich realisiert, dass du ab sofort im ersten Stock wohnen wirst?«, fragte er wenig später.
    »Nein, noch nicht wirklich. Bei Jana im Zimmer?«
    »Ja. Ich möchte, dass du dich um sie kümmerst. Sie ist in vielen Dingen hilflos.«
    »Das bedeutet, wir würden zusammen in einem Bett schlafen?«
    Er lächelte. »Es beunruhigt mich etwas, dass du daran als erstes denkst. Meine Regeln gelten nach wie vor. Ich möchte keine lesbische Liebe zwischen euch. Ihr dürft euch umarmen, mehr nicht.«
    »Ja. Ich ... ich bin nicht lesbisch«, versicherte ich ihm, bevor ich die Frage aller Fragen stellte, die eher wie eine ungläubig gehauchte Feststellung klang, die vor Neid nur so triefte. »Sie darf dich anfassen ...«
    Santiago nickte mit ernster Miene und drückte Janas Privileg noch einen Stempel auf. »Ja! ... Es ist ihre Art zu sehen.«
    Das war also der Grund? Weil sie blind war, durfte sie ihn anfassen? Das roch ja förmlich nach einer Entschädigung oder Wiedergutmachung für etwas, das er ihr angetan hatte. Mein Gott, wie groß musste sein schlechtes Gewissen wohl sein, dass er ihr das erlaubte? Betroffen senkte ich meinen Blick und murmelte in mich hinein: »Wenn es dunkel ist, kann ich dich auch nicht sehen ...«
    Er schmunzelte. »Ein netter Versuch.«
    »Vielleicht gewöhnst du dich ja daran?«, fügte ich hinzu.
    »Ich muss mich an nichts gewöhnen, Zahira! Es gibt keine Diskussion

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