Time of Lust | Absolute Hingabe | Band 2 | Roman von Megan Parker
seinen Bademantel. Aus dem Regal nahm er ein frisches kurzes Seidenkleid, so wie es die Mädchen meist als Nachthemd oder für die Aufstellungen trugen, und nachdem ich es angezogen hatte, führte er mich in mein Zimmer auf der gegenüberliegenden Seite des Flurs.
»Auf den Boden«, befahl er mir mit ruhiger, aber immer noch ausgesprochen dominanter Stimme und verschwand aus meinem Blickfeld.
Ich kniete mich auf die schwarzen buckeligen Pflastersteine und ließ mich vorsichtig auf die Seite nieder, während ich angestrengt überlegte, ob er sich wohl an der gesamten Aktion auf der Symphonie nicht beteiligt hatte oder einfach nur nicht an der Samenspende.
Amistad kam mit einem Fläschchen und einer Creme zu mir zurück. Er drehte mich auf den Rücken und schob meine aufgestellten Beine auseinander. Er besprühte meine empfindlichen Schamlippen mit einer Flüssigkeit, die zum Glück nicht brannte, und cremte sie danach vorsichtig ein. Seine Handgriffe wirkten ziemlich routiniert. So gekonnt, dass sich direkt der Verdacht aufdrängte, dass er vielleicht doch nicht Fitnesstrainer von Beruf war, sondern Frauenarzt ... Arzt! Das war es! Jude hatte doch von einem Psychodoktor erzählt, der jetzt Davids Platz eingenommen hatte. Am Ende war Amistad gar kein Leibwächter, sondern Santiagos neuer Geliebter! Vielleicht durfte er ihm deshalb widersprechen? Obwohl, soweit ich mich erinnern konnte, durften das nicht mal seine Geliebten. Aber was war er dann? Zu sehr hätte mich das jetzt interessiert ... so sehr, dass ich meine Worte nicht zurückhalten konnte. »Du bist Arzt, oder?«, fragte ich, während ich mich auf meine Ellenbogen stützte, um in sein Gesicht sehen zu können.
Er lächelte. »Das wirst du noch früh genug erfahren.«
Also doch. Ich hatte recht. Wenn auch kein Frauenarzt, dann war er wohl Neurologe, Psychologe, Psychiater oder irgendetwas in der Art.
Amistad erhob sich wieder. »Ich lasse dich jetzt allein. Eine Flasche Wasser steht hier. Wenn du zur Toilette musst, dieser Schalter öffnet die Tür, sobald draußen frei ist. Die Vier-Stunden-Sperre gibt es nach wie vor, und hier den Emergency-Button. Hast du noch Fragen?«
»Ja«, antwortete ich reflexartig, bevor er gehen konnte. Allerdings musste ich erst nachdenken, was ich fragen sollte.
Er wartete kurz.
»Wann werde ich die anderen Mädchen sehen?«
»Ich weiß nicht, vielleicht morgen. Das wird Santiago entscheiden.«
»Und wie komme ich zu einer Matratze?«
»Das sehen wir auch morgen, versuch jetzt zu schlafen, okay?«
»Eines noch!« So langsam kam ich mir vor wie ein kleines Mädchen, das um die letzte Gute-Nacht-Geschichte bettelte. »Du weißt, dass ich heute nichts gegessen habe?«
Er nickte.
Ich hätte gehofft, ihm vielleicht einen Energie-Riegel entlocken zu können, wie ihn die Mädchen hier normalerweise dreimal pro Tag bekamen, aber stattdessen kniete er sich neben mich. Obwohl ich mit meinem Kopf auf dem Boden lag, kam er mir mit seinem Gesicht so nahe, dass ich dachte, er wollte mich küssen. Vor Schreck hielt ich die Luft an, aber er drehte sich seitlich und flüsterte in mein Ohr: »Du hast gerade vorhin aus meiner Hand gegessen. Weißt du nicht mehr?« Erwartungsvoll blickte er in meine Augen. »Wenn dem so ist, dann müssen wir es wiederholen.«
Ich war geblendet von seiner Ausstrahlung, eingeschüchtert von seinen Worten und gleichzeitig liebte ich die Nähe und die Hitze seines Körpers, die aus seinem Bademantel ungehindert auf mich strahlte. Ich himmelte ihn mit meinen Blicken an und schüttelte stumm den Kopf, um seinen Vorschlag dankbar abzulehnen.
Er lächelte und ließ sich auf meine Lippen nieder. Ich traute mich nicht, ihn anzufassen und ließ meine Hände ruhig auf dem Boden liegen, während er mich gefühlvoll küsste. Im Gegensatz zu vorhin eroberte diesmal seine Zunge meinen Mund und schenkte mir damit die schönste Gute-Nacht-Geschichte, die ich mir in diesem Moment hätte vorstellen können. Minutenlang. Er fand sichtlich Gefallen an mir und meinen sehnsüchtigen Lippen, die ihm bereitwillig Einlass gewährten und ihm jedes Mal hinterherkamen, wenn er sich entfernen wollte, um sich einen kleinen Nachschlag zu stehlen. Trotz allem, meine Vermutung, dass er vielleicht derjenige war, der mir auf der Symphonie so wehgetan hatte, jagte mir ständig kalte Schauer über den Rücken. Genauso wie die Gedanken an die Dusche mit ihm. Als würde er zwei Persönlichkeiten in sich tragen und als könnte ich mit
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