Time to Die - Stirb noch einmal
er sie. “Bestimmte Reize können derartige Erinnerungen wachrufen.”
“Ich wäre damals beinahe gestorben, wenn da nicht dieser Soldat gewesen wäre … Er war einer von den Killern … Ich wäre bestimmt verblutet. Als ich dir gerade in die Augen geschaut habe, habe ich mich an seinen Blick erinnert. Wahrscheinlich, weil er damals mein Beschützer war und du es heute bist.”
10. KAPITEL
L arry Nesmith, der Chef von Bedell, Inc. Security, hatte die Sicherstellung des Überwachungsvideos durch das Chattanooga Police Department höchstpersönlich überwacht. Der stämmige Vietnamveteran mit dem Silberhaar war ein ehemaliger Kollege von Bain Desmond und Mike Swain, und dem kameradschaftlichen Geplänkel der drei Männer nach zu urteilen, waren sie gute Freunde.
Ty Garrett war fast zeitgleich mit Bain und Mike an der Villa Bedell angekommen. Geoff hatte ihn wohl angerufen, kurz bevor oder kurz nachdem er die Polizei informiert hatte. Außerdem waren inzwischen ein paar Leute von der Spurensicherung erschienen, die das Gelände weiträumig absuchten.
“Setz dich am besten hier hin”, sagte Bain zu Lexie. Er legte ihr den Arm um die Schulter und führte sie zur Couch. Kam da etwa ein leises Knurren aus Dekes Richtung? Lexie war sich nicht sicher. Wahrscheinlich hatte sie es sich nur eingebildet.
“Das Band ist eingelegt”, rief Nesmith ihnen zu. “Sind Sie so weit?”
“Alles in Ordnung?”, wandte sich Bain an Lexie.
Sie nickte. Bain nahm links neben ihr Platz, während sich rechts jemand anderes neben sie setzte. Sie musste nicht einmal hinsehen, um zu wissen, dass es Deke war. Sosehr sie Bain auch vertraute – erst mit Deke in ihrer Nähe fühlte sie sich wirklich sicher. Sie hätte dieses Gefühl nicht begründen können; sie verstand es ja selbst nicht ganz. Aber irgendetwas sagte ihr, dass Deke wirklich alles tun würde, um sie zu schützen. Wenn es sein müsste, würde er sogar sein Leben für sie opfern.
Nesmith spulte das Band vor, bis ein kleiner roter Sportwagen im Bild erschien. Er hielt direkt vor dem Eingangstor. Das Fenster wurde heruntergelassen, und eine Hand im schwarzen Lederhandschuh warf etwas auf die Straße. Dann, ebenso schnell, wie der Wagen gekommen war, verschwand er auch wieder.
“Halt das Band an!”, rief Bain.
“So ein Dreckskerl!”, fluchte Nesmith. “Das Nummernschild ist ganz klar zu erkennen.”
“Ich lass es überprüfen.” Mike Swain sprang auf, zog sein Handy aus der Tasche und verließ den Raum.
“Wir nehmen das Band mit und lassen unser Team noch mal drübergehen.”
Nesmith nickte zustimmend. “Ich habe mit Miss Bedell gesprochen. Sie hat mich angewiesen, mit euch zusammenzuarbeiten.”
Bain sah Lexie an. Erst als sein Blick zu ihrer Hand wanderte, bemerkte sie selbst, dass Deke sie festhielt. Sie bewegte ihre Finger, und er ließ sie augenblicklich los.
“Dir ist klar, dass wir nicht sicher sein können, dass dieser Vorfall in Verbindung zu den Anschlägen steht”, sagte Bain. “Es könnte alles nur ein Zufall sein. Vielleicht haben wir es hier mit einem Dummejungenstreich zu tun.”
“Glauben Sie das wirklich?”, fragte Deke.
“Nein. Ich glaube, wer auch immer hinter dem Steuer dieses Wagens saß, ist auch unser Attentäter.” Bain tätschelte Lexies Schulter. “Ich sehe mal nach, ob Mike schon irgendwas herausgefunden hat.”
Lexie wagte einen kurzen Blick auf Deke. “Was hältst du davon? Warum sollte er heute am Tor Feuerwerkskörper zünden? Warum sollte er etwas so Harmloses tun, nachdem er zwei Tage in Folge Bomben hat hochgehen lassen? Will er mich verunsichern?”
“Du warst ein wenig mehr als verunsichert, du warst zu Tode erschreckt. Das Geräusch hat dich sofort nach Gadi zurückversetzt. Ich vermute, dass der Typ wusste, dass das passieren würde. Oder er hat es zumindest gehofft.”
Eine Bassstimme mit eindeutiger Südstaatenfärbung sagte: “Bis morgen sollte ich endlich die Berichte über die drei Gadinesen vorliegen haben, die für Helping Hands arbeiten. Nächste Woche haben wir dann Informationen über jeden, der eine Verbindung mit Gadi und mit Miss Murrough hat.”
Lexie sah über ihre Schulter und sah Ty Garrett auf sie zukommen. Er maß sie mit einem bewundernden Blick. Männer schienen sie nach wie vor attraktiv zu finden – trotz ihrer körperlichen Behinderung. Aber natürlich waren es zwei völlig verschiedene Dinge, den Anblick einer hübschen Frau zu schätzen zu wissen und mit jemandem, der
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