Time to Die - Stirb noch einmal
faszinierend er sie fand. Vega vermutete, das Hamal eines Tages um ihre Hand anhalten würde. Und sie würde wahrscheinlich einwilligen.
Gegen vier Uhr Nachmittag fuhr ein nagelneuer schwarzer Mercedes SLK vor den Toren der Villa Bedell vor. Er wurde gefolgt von einem zweiten Wagen. Nachdem beide Wagen vor der Eingangstür geparkt waren, übergab der Autohändler den Cabrio-Schlüssel an Lexie.
Lexie sah den Mann fragend an. “Das ist ihr neues Auto, Miss Murrough. Ein Geschenk von Miss Bedell. Das Schätzchen ist vollgetankt und startklar. Wenn Sie allerdings lieber ein anderes Modell oder eine andere Farbe hätten, lassen Sie es mich einfach wissen. Miss Bedell hat uns freie Hand gelassen.”
“Ich bin mir sicher, der Wagen gefällt Miss Murrough”, entgegnete Deke an Lexies Stelle, als er bemerkte, wie überrumpelt sie war.
Endlich fand auch Lexie ihre Stimme wieder. Sie nahm den Schlüssel entgegen und lächelte den Autohändler an. “Vielen Dank, dass Sie den Wagen extra am Sonntag Nachmittag vorbeibringen.”
“Gern geschehen.” Der Verkäufer verneigte sich leicht und dachte an seine Provision. Der Mann war kein Dummkopf. Er wusste, dass eine zufriedene Lexie Murrough auch eine zufriedene Cara Bedell bedeutete. Und da Miss Bedell weit und breit die reichste Autokäuferin war, würde das wiederum ihm und seinem Geschäft viel Geld bescheren.
Während Geoff den Händler zum Tor begleitete, inspizierte Lexie ihr neues Auto.
“Du kannst es morgen immer noch zurückgeben”, sagte Deke.
“Nein. Cara würde das falsch verstehen und stattdessen einen anderen Wagen bringen lassen, einen Jaguar oder einen BMW. Sie hat keine Ahnung, was das für ein überteuertes Geschenk ist. Einen neuen Mercedes zahlt sie aus der Portokasse.”
“Ich bin nicht sicher, dass ich gerne so reich wäre.”
“Cara ist unglaublich großzügig. Sie wusste, dass ich einen neuen Wagen brauchen würde, also hat sie mir einen gekauft. Sie wäre nie auf die Idee gekommen, dass ich mir selbst ein Auto leisten könnte oder dass ich mir den Wagen lieber selbst ausgesucht hätte.”
Deke strich bedächtig über den frischen Lack. “Es gab einmal eine Zeit, da dachte ich, dass man automatisch jemand ist, wenn man einen solchen Wagen fährt. Ich hätte damals alles gegeben, um einen zu besitzen.”
Lexie bemerkte den selbstkritischen Unterton in seiner Stimme. “Ich nehme an, du hast deine Meinung inzwischen geändert.”
“Ja. Nachdem ich einen besessen habe.”
“Du hast dir einen Mercedes gekauft und dich auch nicht besser gefühlt?”
“Nein. Zum Glück hatte ich damals schon begriffen, dass einen Mann nicht sein Besitz ausmacht, sondern seine Taten.”
Sie legte ihre Hand auf seinen Arm. Dann hörte sie Geoff näher kommen und zog sie schnell weg.
“Wenn Sie möchten, parke ich dieses Schmuckstück vor der Garage”, schlug Geoff vor.
Lexie warf ihm den Schlüssel zu. “Vielen Dank! Das wäre toll.”
“Bronson hatte vor einigen Jahren auch einen schwarzen Mercedes”, betonte Geoff. “Aber er hat ihn nicht lange behalten.”
Deke warf seinem Freund einen warnenden Blick zu, den Geoff mit einem entschuldigenden Schulterzucken beantwortete. Dann stieg er ins Auto, ließ den Motor an und fuhr um die Ecke.
“Hast du deinen Mercedes damals verkauft?”, wollte Lexie wissen.
“Nein.” Deke fasste sie am Ellbogen. “Es wird langsam kalt hier draußen.”
Er führte sie zum Hauseingang, während Lexie über seine ausweichende Antwort nachdachte. Sie hatte sie neugierig gemacht, also fragte sie interessiert nach: “Wenn du deinen Mercedes nicht verkauft hast, was hast du dann damit gemacht?”
Während er ihr die Tür aufhielt, antwortete er: “Ich habe ihn zu Schrott gefahren.”
“Ein Totalschaden?”
“Ja.”
“Warst du verletzt?”
“Im Vergleich zum Wagen kaum.”
“Was ist passiert?”
“Ich bin zu schnell gefahren und habe die Kontrolle verloren.”
“Oh.” Lexie musste einsehen, dass sie von Deke keine weiteren Einzelheiten erfahren würde. “Ich werde für eine Weile auf mein Zimmer gehen. Du musst mich nicht begleiten. Für den Moment fühle ich mich auch alleine ganz sicher.”
“Hast du es satt, ständig beschattet zu werden?”
“Ein wenig.”
“Dann lass mich dich wenigstens zum Aufzug bringen.”
Sie nickte zustimmend, und Deke begleitete sie durch den Korridor. Am Aufzug wartete er, bis die Türen sich geöffnete, hatten und Lexie eingestiegen war, dann sagte er: “In
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