Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)
Ausblick aus meinem Küchenfenster. Jeden Sonntag bestellte ich mir ein kleines Frühstück bei der Baguetterie an der Ecke und surfte ein wenig im Internet, während ich mein Croissant aß. Ich vermisste meine Kaffeemaschine und mein Notebook. Ich planschte ein wenig mit den Händen im Wasser herum. Sicher, so ein Bad war auch nicht zu verachten. Noch besser wäre aber meine wunderbare Dusche. Wenn man den Duschkopf verstellte, konnte man zwischen Monsunregen und wer weiß was noch wählen. Und dann die ganzen Kosmetika … Bodylotion, Haargel, Epiliergeräte. Tommy musste es einfach schaffen, uns sicher zurückzubringen. So interessant 1921 auch sein mochte, ich war eine Frau des 21. Jahrhunderts! Und dahin wollte ich zurück. Es gab keine andere Option. Frustriert seifte ich mich ein und blieb so lange in der Wanne, bis mich fröstelte und ich ganz schrumpelig war. Danach legte ich mich schlafen und träumte von elektrischen Geschirrspülern und Breitbildfernsehern.
Kapitel 7
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Februar 2015
Alpes-du-Sud, Frankreich
»Hör zu«, sagte Viktor und musterte seinen Vater mitfühlend. »Du solltest dich jetzt nicht so sehr aufregen. Der Arzt sagt zwar, dass der Anfall nicht allzu schlimm war, aber du sollst dich auf jeden Fall ausruhen, in Ordnung?«
»Ach, was redest du da nur? Wie kann ich mich ruhig verhalten, nach allem, was wir inzwischen wissen? Diese Ratten haben mich betrogen! Ausgenutzt haben sie mich! Ich will, dass dafür Köpfe rollen. Und ich will wissen, wie sie es angestellt haben. Wie haben sie es geschafft, das Mädchen und den Alten in die Vergangenheit zu schicken?«
Van Orten hustete und es klang besorgniserregend.
»Wir sind fast so weit«, erwiderte Viktor. »Mit Toms Hilfe haben wir die Versuche rekonstruiert und einige Tests gemacht. Ich bin mir sicher, dass wir in einer oder zwei Wochen einen ernsthaften Versuch starten können. Tom sagt, dass noch nicht genügend Zeit vergangen ist, um einen erneuten Versuch zu wagen. Die Energie reicht wohl noch nicht aus. Wir müssen nur noch eine geeignete Person bestimmen, die reisen wird. Dann werden wir es mit einem Sprung um vielleicht fünf oder zehn Jahre in die Vergangenheit versuchen. Du wirst sehen, es klappt sicher.«
»Was meinst du damit, eine geeignete Person? Du wirst reisen! Und vergiss diese übervorsichtige Idee mit den fünf Jahren. Du wirst dich gefälligst auf den Weg dorthin machen, wo sich diese Verräter verstecken. Ich will, dass du in das Jahr 1921 reist und sie aufspürst. Wir können keine weitere Zeit verschwenden!«
Viktor hätte sich beinahe an seinem Drink verschluckt. Das konnte der Alte doch wohl nicht ernst meinen? Er war eindeutig verrückt. Anstatt sich die Technologie zu eigen zu machen und damit Tests durchzuführen, die das ganze Projekt weiterbrächten, sollte sein einziger Sohn, sein Alleinerbe, aus niederen Gründen zwei Angestellten hinterherjagen?
»Vater, ich halte das für keine gute Idee.« Er versuchte, so gefasst wie möglich zu klingen. »Was, wenn ich sie finde? Soll ich sie an den Haaren zurückzerren, damit du … Was willst du eigentlich mit ihnen anstellen? Wir waren uns doch darüber einig, dass es dumm wäre, damit zu diesem frühen Zeitpunkt an die Öffentlichkeit zu gehen. Oder nicht?«
»Sicher, sicher. Ich will einfach wissen, warum sie ausgerechnet ins Jahr 1921 gereist sind. Und warum nach Amerika? Denk doch nach, Junge. Wenn du dich mit Absicht in größte Gefahr begibst, dann tust du es nur aus zwei möglichen Gründen. Liebe oder Geld. Ich bezweifle, dass Tyssot etwas mit der Kleinen hat.« Ein Seitenblick auf seinen Sohn erinnerte ihn daran, dass dieser allerdings schon einmal etwas mit der "Kleinen" hatte. »Nichts für ungut, Viktor. Jedenfalls muss es dabei um Geld gehen. Alles andere wäre purer Wahnsinn.«
»Vielleicht hast du ja recht, aber was sollen wir uns damit herumschlagen? Ich denke, in finanziellen Nöten befindet sich keiner von uns beiden, und warum sonst sollte ich ihnen folgen?«
»Verstehst du denn nicht? Ich will, dass sie für den Mist, den sie verzapft haben, zahlen. Ich will, dass ihre Sache scheitert! Aber vor allem will ich den Alten wieder hier haben. Tom ist ganz hilfreich, jetzt, wo sein Boss in der Vergangenheit ist, aber wir wissen doch beide, dass dieses Projekt ohne Tyssot nichts wert ist. Er ist das Genie. Er ist der Kopf des Ganzen. Das Mädchen und der Assistent sind mir egal. Ich will den Professor und ich will, dass er mir ausgeliefert
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