Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Titel: Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Newman
Vom Netzwerk:
Zeuge eines Verbrechens. Um genau zu sein, handelt es sich um einen Kunstdiebstahl.« Ich trat nervös von einem Fuß auf den anderen.
    »Sie waren was?«, rief er aus und ich reagierte mit einem »Schsch«.
    »Ich war ja nicht direkt dabei«, korrigierte ich schnell. »Ich befand mich eben bloß im selben Gebäude.«
    »Und von welchem Gebäude reden wir hier, Leana? Ich kann mich nicht daran erinnern, Derartiges in Ihren Berichten gelesen zu haben.«
    Allmählich fühlte ich mich wie ein Schulmädchen im Büro des Direktors.
    »Im Metropolitan Museum of Art«, antwortete ich brav, »ich war kurz vor meiner Abreise dort. Ich wollte mir nur das Gebäude ansehen, etwas Kultur genießen, verstehen Sie?«
    »Und während Sie dies taten, wurde das Museum ausgeraubt?«
    »Es klingt verrückt, aber ja! Ich war oben in der Ausstellung. Na ja, und unten geschah der Diebstahl.«
    Ich drängelte mich an ihm vorbei, zurück in unser Abteil und wühlte kurz in meiner Tasche. Als ich gefunden hatte, was ich suchte, kehrte ich zu Tyssot zurück und hielt ihm den Zeitungsausschnitt vor die Nase.
    »Die Seerosen?«, rief er erschüttert. »Aus welchem Jahr?«
    »Die von 1906«, erwiderte ich.
    »Du meine Güte.« Er ließ den Ausschnitt sinken. »Das ist ja verrückt. Haben Sie etwas gesehen? Was rede ich da? Sie sagten ja, dass Sie oben waren. Du meine Güte. Ob das mit uns zu tun hat? Ich meine, ich kann mich nicht erinnern, dass dieses Bild je abhandengekommen ist. Meinen Sie, Ihre Anwesenheit hat etwas verändert?«
    »Nein!«, quietschte ich entrüstet. »Wie sollte das möglich sein? Ich war doch nur ein einfacher Besucher. Ich habe ja nichts verändert oder in Gang gebracht.«
    »Haben Sie nicht?«, fragte er herausfordernd. »Sie haben also nichts gesehen und auch mit niemandem geredet?«
    Auf einmal schien der Boden unter meinen Füßen nachzugeben.
    »Ähm, geredet? Ich meine, also da war schon jemand. Aber es war nur eine Unterhaltung. Ich denke nicht, dass …«
    »Nur geredet? Warum sagen Sie nicht gleich: Ich habe Gandhi nur mal eben eine Klippe runtergeworfen?« Er atmete theatralisch ein und versuchte sich zu beruhigen. »Also gut, Leana. Bitte erzählen Sie weiter.«
    Ich war inzwischen ziemlich nervös. Vorsichtig fuhr ich fort.
    »In Ordnung, hören Sie. Dieses Bild wurde meines Wissens bisher nicht wiederbeschafft. Aber als ich eben durch den Zug spaziert bin, nun ja, da habe ich es gesehen.« Auf einmal klang das ziemlich dämlich. Ich war mir sicher, dass er allmählich bereute, mich jahrelang gefördert und letztendlich sogar fest eingestellt zu haben. »Hier im Zug? Sie haben das Gemälde hier gesehen? Sind Sie sicher? Vielleicht irren Sie sich? Ich meine, das klingt doch recht unwahrscheinlich oder etwa nicht?«
    »Ja, dessen bin ich mir bewusst, Professor. Ich weiß, dass sich das Ganze wie ein schlechter Scherz anhören muss. Aber ich versichere Ihnen, dass es wahr ist. Sie müssen mir glauben.« Ich war total verunsichert. Hätte ich lieber meine Klappe halten sollen? Nun war es zu spät. Mir blieb nichts anderes übrig, als seine Reaktion abzuwarten.
    »Zeigen Sie es mir.«
    Das überraschte mich nun doch.
    »Ich weiß nicht. Einer der Zugangestellten hat mich vorhin gesehen. Ich fürchte, wir fallen auf, wenn wir hier im Zug rumspionieren.«
    »Leana, Sie wollen mir ernsthaft weismachen, dass Sie Zeuge eines bedeutenden Kunstraubs waren und das Diebesgut anschließend meilenweit entfernt in einem Zug finden? Also mal im Ernst. Wenn Sie mir das Ding nicht zeigen, verabreiche ich Ihnen ein Beruhigungsmittel!«
    »Alles klar«, erwiderte ich zögerlich. »Dann lassen Sie uns gehen.«
     
    Wir wankten durch die Waggons und gelangten wenig später ungesehen zum Corpus Delicti oder, besser gesagt, zu dem verdächtigen Abteil, in dem es sich befand.
    »Hier ist es«, sagte ich überflüssigerweise.
    »Gehen wir rein. Es ist niemand da.«
    Ich warf ihm einen verständnislosen Blick zu. War das sein Ernst? Scheinbar war er noch verrückter als ich.
    »Das können wir nicht machen«, erwiderte ich. »Was ist, wenn jemand kommt? Ich denke nicht, dass der Dieb uns zum Tee bitten wird, wenn er uns hier erwischt.«
    »Was schlagen Sie also vor? Wollen wir essen gehen und das Ganze vergessen?«
    »Nein, ich will ja auch mehr erfahren. Oh, sehen Sie, die Tasche liegt wieder in der Ablage. Er war also hier.«
    »Na, dann wird er auch nicht so bald wieder hier auftauchen, nicht wahr?«, schlussfolgerte der

Weitere Kostenlose Bücher