Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)
und wann sollen wir zurückreisen? Geplant war ein Wiedereintritt im September dieses Jahres.«
»Wir kehren in elf Tagen zurück«, erwiderte Viktor, ohne den Blick von der Straße abzuwenden.
»In elf Tagen? Noch diesen Monat?«, fragte der Professor mit wackeliger Stimme und rechnete schnell nach. »Sie meinen am 22.06.1921? So bald schon? Woher wussten Sie, dass Sie uns sobald finden würden, um das Abreisedatum einzuhalten?«
»Sagen wir einfach, ich fand einen eindeutigen Hinweis auf ihren Aufenthaltsort.«
»Unser Standort ist dokumentiert? Wo? Ich …, wie haben Sie es erfahren? Nicht einmal Tom weiß genau, wo wir hinwollten.«
Diese neuen Informationen machten Tyssot nervös. Sie hatten keine Berichte in den vorgesehenen Verstecken deponiert und selbst wenn sie es noch taten, Tom hätte diese Verstecke doch niemals preisgegeben. Selbst unter massiver Bedrohung durch van Orten senior hätte er keinerlei Veranlassung gehabt, das Versteck zu verraten.
»Es wird etwas passieren. Etwas Schreckliches. Es wird darüber berichtet werden, in der Times-Picayune.«
»Was zum Teufel wird passieren? Nun sagen Sie schon, Mann!«
Der Professor war inzwischen ernsthaft beunruhigt. Was wusste Viktor? Was war passiert?
»Es geschieht ein Unfall. Ein Autounfall. Sie und Leana … werden dabei ums Leben kommen.«
Dem Professor stockte der Atem. Er fand keine Worte. Ein Autounfall. Das war hart. Er war in die Vergangenheit gereist, um Leana das Leben zu retten, und nun sollten sie beide sterben? Unwillkürlich musste er an eine Theorie denken, die besagte, dass Eingriffe in die Zeit sinnlos waren. Dass man einen Tod oder ein wichtiges Ereignis nicht verhindern konnte, weil es sowieso geschehen würde. Hatte er Leana nur für kurze Zeit vor dem Tod bewahrt? Würden sie beide tatsächlich ums Leben kommen?
»Wie? Wann?«, hauchte er.
»In neun Tagen . Außerhalb der Stadt.«
»Oh mein Gott. Das ist ja furchtbar! Wir müssen Leana warnen«, warf der Professor ein.
»Was denken Sie denn, was ich vorhabe? Sie sagten, sie befindet sich im Moment im Hotel. Wir werden sie dort informieren, sobald wir wieder in der Stadt sind. Dann wird erst mal geschlafen und alles für die Rückreise vorbereitet.«
Mist! Leana würde sich bestimmt verstecken. Viktors Auftauchen hatte alles verändert. Vielleicht würde der Unfall ohnehin nicht mehr geschehen. Vielleicht lagen die Dinge jetzt anders. Er und Leana waren nicht mehr zusammen unterwegs. Wie konnten sie also zusammen in einem Auto sitzen, wenn der Unfall geschah? Bestimmt war die Katastrophe bereits abgewendet. Tyssot versuchte, sich zu beruhigen, doch Zweifel beschlichen ihn.
»Ja, wir finden sie und informieren sie über …«
Bevor er seinen Satz beenden konnte, gab es einen kräftigen Ruck und das Auto geriet plötzlich ins Schlingern.
»Verdammter Mist!«, fluchte van Orten und riss das Steuer herum.
»Was ist los?«, brüllte Tyssot und klammerte sich an der Beifahrertür fest.
»Keine Ahnung!«, schrie Viktor und versuchte noch immer gegenzulenken. »Ich fürchte, ein Reifen ist geplatzt. Oder der Unfall wurde vorverlegt«, erwiderte er hämisch grinsend. »Ich muss das Auto irgendwie anhalten. Da vorn! Ich werde in die Büsche lenken. Halten Sie sich gut fest, Professor!«
Wie konnte der Kerl in solch einer Situation noch Witze reißen? Mit lautem Gerumpel und umherfliegenden Blättern und Ästen landete der Wagen in der Wildnis und kam schließlich knatternd und schnaufend zum Stehen.
»Wow!«, entfuhr es Tyssot. »Das war heftig. Geht es Ihnen gut?«
»Ja, alles in Ordnung«, brummte Viktor, ohne die Frage zu erwidern. »Wir müssen nachsehen, wie schlimm es ist.«
Schnell wurde klar, dass der Reifen gänzlich hinüber war und sie auch keinen Ersatz dabeihatten. Teures Auto hin oder her, sie saßen fest.
»Dann müssen wir den Rest der Strecke wohl zu Fuß gehen«, bemerkte der Professor, nicht ohne Freude. Auf diese Weise blieb Leana, sollte sie den Fluss überstanden haben, ein wenig Zeit, um vor ihnen zurückzugelangen. Und auch er konnte sich erst mal in Ruhe mit der neuen Situation auseinandersetzen.
»Dann los«, stimmte Viktor genervt zu und sie machten sich auf den Weg.
Der Morgen graute bereits, als sie New Orleans endlich erreichten. Sie waren müde und abgekämpft. Die Füße taten weh und beide sehnten sich nach einem Bett. Dennoch ließ es sich Viktor nicht ausreden, Leanas Zimmer zu überprüfen und so zeigte Tyssot ihm, wo es war,
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