Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)
könnte sie doch jemand belauschen, senkte er seine Stimme. »Erinnern Sie sich an Mia, meine Nachbarin?«
»Ja, ich habe sie auf Ihrer Weihnachtsparty kennengelernt, damals. Wieso fragen Sie?«
»Ich fürchte, dass ihr etwas zugestoßen ist. Ich meine damit, ich glaube, dass Viktors Leute ihr etwas getan haben, verstehen Sie?«
»Wie kommen Sie darauf? Ist das nicht etwas weit hergeholt? Sie hat doch nichts mit uns zu tun, also jedenfalls nicht mit dem Projekt.«
»Schon, aber ich hatte sie gebeten, mir bei der Überprüfung des Dokumentenverstecks behilflich zu sein. Das in New Orleans meine ich. Ohne sie hätte ich keinen Kontakt zum Verwalter aufnehmen können. Nicht unter dieser Bewachung«, erklärte Tom und nickte leicht in Richtung der beiden Anzugträger draußen. »Jedenfalls war sie kurz danach verschwunden. Bei ihr brennt seither weder Licht noch konnte ich Geräusche aus ihrer Wohnung hören. Und gestern ist der Vermieter da gewesen. Ich habe mich nicht getraut, ihn anzusprechen, wer weiß, was sie dann mit ihm machen. Jedoch konnte ich durch meine Wohnungstür hören, dass er Interessenten bei sich hatte. Verstehen Sie? Interessenten für Mias Wohnung. Das kann doch kein Zufall sein. Sie hätte es mir doch gesagt, wenn sie umziehen wollte.«
»Möglich, dass Sie damit recht haben, Tommy. Ich glaube aber, wir sollten uns nicht verrückt machen. Es ist so schon kompliziert genug.«
»Wem sagen Sie das, Professor. Wie geht es ihr?«
Der Professor musste schmunzeln. Wie viele Verehrer konnte eine Frau haben? Plötzlich fiel ihm das Gemälde ein. Leana hatte von einem Mann erzählt. Sie war rot geworden, als sie seinen Namen erwähnte.
»Gut. Es geht ihr gut, denke ich«, erwiderte er nachdenklich und plötzlich sprach er den Kellner an, welcher gerade dabei war, ihren Tisch abzuwischen. »Verzeihung? Ich habe vorhin bemerkt, dass Sie einen iPod besitzen. Meinen Sie, ich könnte ihn mir kurz ausleihen? Nur ganz kurz. Ich möchte meinem Freund hier etwas zeigen.«
Etwas überrumpelt, aber dennoch höflich, zog der junge Mann das Gerät aus seiner Schürzentasche und reichte es dem Professor. Der Kellner stand mit dem Rücken zum Fenster. Es war gut möglich, dass die beiden Wachhunde draußen vor der Tür nichts von der Übergabe mitbekamen.
»Vielen Dank«, sagte Tyssot freundlich und ließ den iPod unter dem Tisch verschwinden.
»Wissen Sie, ich habe Leana jetzt bereits fast eineinhalb Jahre nicht mehr gesehen und das ist verdammt lang! Wir waren vorher fast jede Minute im Labor zusammen. Ähm, was wollen Sie mit dem Ding? Passen Sie nur auf, dass die Typen da es nicht sehen«, meinte er.
»Ich will nur etwas prüfen«, sagte Tyssot und rief den Browser auf. Es dauerte einige Augenblicke, bis er gefunden hatte, wonach er suchte.
»Da, sehen Sie. Dieses Gemälde wurde gestohlen, im MET, 1921. Leana hatte mir davon erzählt. Ich konnte mich nicht erinnern, dass es einen solchen Raub gegeben hatte, daher vermutete ich, dass sie vielleicht durch ihre Anwesenheit etwas verändert hat, verstehen Sie? Doch wir haben uns nicht weiter damit befasst, es war ja genug anderes zu tun. In Ordnung, warten Sie. Ich will mal schauen, ob da noch mehr ist.«
Tommy verstand nicht, worauf der Professor hinauswollte. Wieso sollte Leana etwas mit einem gestohlenen Monet zu tun haben? Ungeduldig beobachtete er Tyssot, welcher nun unbeholfen auf dem kleinen Touchscreen herumdrückte.
»Ach du meine Güte! Dieses verrückte Weib!«
Tommy war gespannt, was den Professor plötzlich so aufregte. Neugierig versuchte er, einen Blick auf das Display zu erhaschen.
»Was ist denn? Wonach haben Sie gesucht?«
Der Professor hielt ihm das Gerät unter dem Tisch entgegen, blickte dabei unbeirrt auf sein Bier, um die Männer vor der Tür zu täuschen, und sagte: »Sehen Sie selbst. Nun wissen wir, wo Leanas Reise von New Orleans aus hingehen wird. Ich kann nicht fassen, in was für Situationen sich diese Frau immer wieder manövriert.«
Tom nahm den iPod und las die Überschrift des Artikels. Da stand: "Berüchtigtes Kunsträuber-Pärchen beinahe verhaftet". Darunter befanden sich drei Bilder. Eines zeigte das Gemälde von Monet und bei den anderen beiden handelte es sich um Phantomzeichnungen eines Mannes und einer Frau. Der Mann war ihm unbekannt, doch die Frau … konnte das sein?
»Oh mein Gott! Das ist ja Leana! Was hat das zu bedeuten?« Entgeistert ließ er den iPod sinken und wartete auf eine Reaktion des
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