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Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Titel: Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Newman
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Aufstände geraten war? Es war zum Verrücktwerden. Es gab hierzu keinen Anhaltspunkt und doch hatte er ein seltsames Gefühl bei der Sache. Fast wie eine innere Stimme, die ihn immer wieder auf diesen Punkt in der Geschichte hinweisen wollte. Vielleicht sollte er auf sie hören?
    Er warf die Kopien auf den Haufen mit den restlichen Papieren und machte sich auf den Weg zur Kaffeemaschine. Dort angekommen, stellte er frustriert fest, dass der Kaffee bereits steinalt und kalt war. Dann keinen Kaffee. Merkwürdig, für ihn stellte es kein Problem dar, kosmische Energien zu kontrollieren, einen Kaffee jedoch würde er nicht mal bei vorgehaltener Waffe hinbekommen. Damit war auch sein Feierabend eingeläutet. Ohne eine weitere Dosis Koffein würde er keinen klaren Gedanken mehr fassen können.
    Auf dem Weg zum Ausgang fiel sein Blick auf das unübersehbare Firmenemblem auf dem Fußboden. Van Orten Enterprises. Er konnte diese Sippe nicht leiden. Der Junge war ja noch ganz o. k., aber sein alter Herr. Der Kerl war einfach unausstehlich. Weil er genau wusste, dass Tyssot es schaffen würde, Zeitreisen zu realisieren, pumpte er seit Jahren Geld in das Projekt. Und er hatte recht behalten. Sicher, es war dem Professor nur entgegengekommen, dass jemand bereit war, seine Forschung zu finanzieren. Doch inzwischen hatte das Ganze eher etwas von Schutzgelderpressung. Je näher er seinem Ziel kam, desto mehr Druck machte van Orten senior. Und Tom hatte recht. Sie hatten all ihre Träume wahr gemacht. Leana war in die Vergangenheit gereist. Alles lief hervorragend. Von Leanas Verschwinden und den Drohungen des Juniors mal abgesehen. Es war zum Verzweifeln. Und keine Lösung in Sicht. Er schloss die Tür hinter sich ab und verließ den riesenhaften Komplex.
    Die Luft war herrlich. Möglicherweise lag es an dem milden Wetter, vielleicht aber auch daran, dass er seit bestimmt vier Tagen kein Tageslicht mehr gesehen hatte. Es dämmerte bereits und in der Luft lag ein surrendes Geräusch. Er ging zu seinem Auto und hielt inne. Der Ausblick war atemberaubend. Leana und er hatten Stunden hier oben verbracht. Sie nannte es immer "Alpstorming". Ein lustiges Wortspiel aus Alpen und Brainstorming. Er lächelte beim Gedanken daran. Sie fehlte ihm sehr. Er musste etwas unternehmen. Morgen würde er sich Tom schnappen und einen Plan machen. Van Orten hin oder her, Leana ging vor!

Kapitel 3
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    Mai 1921
    New York City
     
    »Das Wahlrecht der Bürger der Vereinigten Staaten darf von den Vereinigten Staaten oder einem Einzelstaat nicht aufgrund des Geschlechts versagt oder beschränkt werden …
    So lautet der 19. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten!« Stolz grinste Mary mich an. Sie war schätzungsweise Ende zwanzig und eine der 33 Frauen gewesen, welche 1917 zusammen mit Alice Paul im Gefängnis gelandet waren, weil sie sich vehement für das Wahlrecht der Frauen eingesetzt hatten. Ich bewunderte sie ungemein und war mir nicht ganz sicher, ob ich ebenfalls so emanzipiert gehandelt hätte, wäre ich in dieser von Männern geprägten Zeit aufgewachsen. Sie war wirklich beeindruckend. Obwohl sie ein kindliches, gleichwohl außergewöhnlich hübsches Gesicht und eine makellose Figur besaß, war sie klug, mutig und engagiert. Sie wusste ihre Reize bei Männern einzusetzen, hielt aber, wenn nötig, nicht mit ihrer Frauenrechtlerinnen-Meinung hinter dem Berg. Im Augenblick allerdings stand sie dort vor dem großen, rustikal verzierten Spiegel und kümmerte sich um nichts anderes als ihre Frisur, welche offenbar einfach nicht sitzen wollte.
    »Weißt du, vor zehn Jahren hätte sich jedermann totgelacht, wenn man ihm prophezeit hätte, dass Frauen einmal wählen dürften.« Energisch rüttelte sie an ein paar Strähnen herum. »Es ist zum Verrücktwerden!«, fluchte sie. »Was ich auch tue, diese verdammten Haare machen einfach, was sie wollen.«
    »Lass es mich einmal versuchen«, bot ich grinsend an. Mürrisch drehte sie sich zu mir um. Obwohl die Frauen in Amerika nun seit bestimmt einem Jahr das Wahlrecht hatten, war Mary noch immer ganz euphorisch, wenn mal wieder etwas zu diesem Thema in einer der zahlreichen Zeitungen stand. Während ich eine Weile in ihren Haaren herumwühlte, dachte ich über den vergangenen Monat nach.
     
    Ich hatte Mary in einem Klub kennengelernt. Sie war mit gleich mehreren jungen Männern dort gewesen. In ihrem knallroten Kleid hatte sie atemberaubend ausgesehen und obwohl ich absolut sicher war, dass

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