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Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition)

Titel: Time Travel Inc. - Rewind (Die Zeitreise Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Newman
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allzu viele Schwierigkeiten bereiteten. Unser ursprünglicher Plan war ohnehin vollkommen durcheinandergeraten und ich war daran nicht unschuldig gewesen. Ich wollte einfach, dass es ihnen gut ging und dass sie wussten, dass es mir ebenfalls gut ergangen war.
    »Guten Morgen, meine kleine Reisende«, sagte John und gab mir einen dicken Kuss auf die Stirn.
    »Guten Morgen. Es scheint dir ja blendend zu gehen?«
    »Was soll ich sagen? Eine Woche ohne Hilfe baden und zur Toilette gehen haben mir meine Männlichkeit zurückgebracht.«
    Wir lachten und gingen gemeinsam ins Esszimmer, um zu frühstücken. Es war ein angenehm milder Tag und die Sonne schien durch die großen Fenster. Je länger ich hier wohnte, desto mehr bewunderte ich das Haus. Ganz im französischen Stil errichtet bot es eine kuschelige Atmosphäre und ich fühlte mich beinahe heimelig. Jeden Sonntag ließ Abby ein festliches Abendessen auftischen und wir benutzten das teure Porzellan, welches ihre Eltern zur Hochzeit bekommen hatten. Es war äußerst filigran und hatte ein florales Dekor in zarten Pastelltönen. Abby war sehr stolz darauf. Doch seit einiger Zeit gab es noch etwas, auf das die beiden ausgesprochen stolz waren. Hinter einer geschickt gezimmerten, doppelten Wand befand sich unten im Keller das Gemälde aus dem MET. Die Art, wie es dorthin gekommen war, gefiel mir zwar überhaupt nicht, aber wenigstens hatte es seinen Weg hierher gefunden. John war, nachdem er die ersten Unannehmlichkeiten seiner Schussverletzung überstanden hatte, überglücklich gewesen. Er hatte das Bild endlich in seinen Besitz gebracht.
    Trotz aller Freude waren wir sehr vorsichtig. Es war offensichtlich, dass die Polizisten, die damals auf ihn geschossen hatten, nur so lange mit dem Zugriff gewartet hatten, um ihn und Mark zu erwischen. Glücklicherweise war es ihnen nicht gelungen. Mark war wenige Tage nach dem Vorfall nach Kanada aufgebrochen und John hatte das Haus seit einer Ewigkeit nicht verlassen. Doch allmählich wurde es Zeit. Ich musste nach Europa, um in der Nähe Berlins am Ende doch noch in die Zukunft zu reisen. Während Johns Genesung hatten wir kaum über die bevorstehende Reise gesprochen. Dennoch waren wir uns einig, dass er mich begleiten würde. Hier in Amerika war es nun eindeutig zu gefährlich für ihn und er wollte auch Abby nicht dieser Gefahr überlassen. Wir würden also gemeinsam nach Berlin reisen und mir graute es vor dem bevorstehenden Abschied dort. Wir waren inzwischen etwa vier Monate lang ein Paar und bis zu meinem Wiedereintritt würde noch eine lange Zeit vergehen. Wenn wir uns unterwegs nicht furchtbar in die Haare kriegten und uns trennten, würde der Abschied die Hölle werden.
    »Worüber denkst du schon wieder nach, Leana?«, fragte Abby und riss mich damit aus meinen Überlegungen.
    »Ach, nichts Besonderes. Nur dies und das«, erwiderte ich und rührte etwas Zucker in meinen Kaffee.
    »Es geht um unsere Überfahrt, nicht wahr?«, hakte John gekonnt nach.
    »Ja, schon ein wenig«, gab ich zu. »Ich denke, wir müssen uns schon sehr bald auf den Weg machen. Es geht dir wieder besser. Du kannst reisen und ich habe einen …«
    »Ja, ich weiß«, unterbrach er mich ein wenig grimmig. »Du hast einen Zeitplan, an den du gebunden bist.«
    Ein langes Schweigen folgte und keiner wusste, wie er seine versteckte Anspielung darauf, dass ich ihn noch immer nicht über meine Beweggründe aufgeklärt hatte, überspielen konnte.
    »Nun«, brach schließlich Abby das Schweigen, »dann sollten wir uns bald um Tickets und alles Weitere kümmern. Was trägt man denn heute so in Deutschland? Vielleicht sollten wir euch noch mal ordentlich einkleiden, bevor ihr fahrt.«
    »Das ist eine gute Idee«, sagte ich dankbar über den Themenwechsel und überlegte kurz. »Ich fürchte, nach dem Ersten Weltkrieg ist die Mode bestimmt eher schlicht und einfach.«
    »Wie du das sagst, Erster Weltkrieg. Als hätte es mehrere gegeben«, stellte Abby kopfschüttelnd fest und goss mir noch etwas Kaffee nach.
    Sofort biss ich mir auf die Zunge. Die Vertrautheit, in der wir drei hier zusammenlebten, ließ mich immer unvorsichtiger werden. Natürlich konnten Abby und John nicht wissen, dass es schon bald einen zweiten, bei weitem verheerenderen Krieg geben würde.
    »Ich meine ja nur. Der Krieg war der dortigen Mode sicher nicht sehr förderlich«, versuchte ich mich aus der Affäre zu ziehen.
    »Na, aber ein schönes Kleid brauchst du wenigstens. Von mir aus

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