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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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ihren Kopf zurück, bis sie ihm ins Gesicht sah. »RaEmhetepet hat von den Männern immer nur genommen. Sie hat nie etwas gegeben.« Er lächelte. »Du gibst mir etwas, selbst wenn du Schmerzen dabei leidest. Du bist so schön, in deiner Gestalt und in deinem Wesen. RaEm hatte bloß einen schönen Körper, auch wenn ich das erst herausgefunden habe, als ich schon fast mit ihr vor dem Altar stand.« Seine Finger fuhren ihre Gesichtszüge nach, und Chloe blickte ihn mit Tränen in den Augen an. Er fing eine Träne mit dem Finger auf, bevor sie sich lösen konnte, und strich schwer atmend die salzige Flüssigkeit über ihre Lippen. Sein Blick war eindringlich, doch auch abwägend. Erneut atmete er tief durch. »Auch weil deine Augen anders sind. Sie sind so rein und frisch, genau wie deine Seele. Doch sie sind auch kritisch und aufmerksam … und grün wie die Wiesen in ma belle France .«

DRITTER TEIL

11. KAPITEL
    Nachdem sie monatelang ausschließlich eine fremde Sprache gehört hatte, die sie sowohl verstehen wie auch sprechen konnte, trafen sie die französischen Worte aus Cheftus fein gemeißeltem Mund wie ein eisiger Windstoß.
    Chloe riß sich von ihm los. » Was hast du gesagt?« fuhr sie ihn auf englisch an.
    Er stürzte sich auf sie, bernsteinfarbenes Feuer in den Augen. Ein paar Sekunden lang sprudelte zusammenhangloses Zeug aus seinem Mund, dann sagte er, in kaum verständlichem Englisch: »Mein Liebling, du bist auch gereist? Woher kommst du?«
    Chloe blickte ihm ins Gesicht; er ließ seiner Aufregung freien Lauf, sie konnte sie nur zu deutlich spüren. War es die Folge von zuviel Sex, zuwenig Schlaf und sehr wenig zu essen? Oder der Nachhall des Schreckens, einen französischen Satz aus dem Mund ihres altägyptischen Gemahls zu hören? Vielleicht fiel ihr auch einfach keine andere Reaktion ein?
    Aus welchem Grund auch immer, Chloe erwiderte, mit eindeutig amerikanischem Akzent: »Heilige Scheiße«, und fiel in Ohnmacht.
    »RaEm, RaEm«, sagte eine rauhe Männerstimme. »Plaire à Dieu, wieso wachst du nicht auf?«
    Ihre Lider klappten hoch. Über ihr kniete Cheftu, wedelte ihr frische Luft ins Gesicht und rief sie teils mit altägyptischen Namen teils mit französischen Beschwörungsformeln. Ihre Gedanken langsam ordnend, hob Chloe eine Hand, um sein Gesicht zu berühren. Sofort küßte er ihre Fingerspitzen.
    Wort für Wort fragte sie ihn auf englisch: »Verstehst du mich?«
    Sein Gesicht verlor etwas von seiner Röte. »Oui, ma chérie.«
    »Sprichst du Englisch?«
    »Ja. Ich spreche über zwanzig Sprachen – fast alle sind tot.«
    Ihre Hand erstarrte, weil die unzähligen Fragen, die sie ihm stellen mußte, sich in ihrem Kopf nicht zusammenfügen wollten. Sie setzte sich auf, und er blickte ihr mit weit aufgerissenen Augen und ohne seine Masken als Edelmann, Priester, Heiler oder Magier ins Gesicht.
    »Wie heißt du?« fragte er langsam und Silbe für Silbe. »Du bist englisch?«
    »Chloe, und ich bin Amerikanerin. Größtenteils.«
    »Woher?«
    »Aus den Vereinigten Staaten«, antwortete sie.
    Seine Brauen zogen sich verwirrt zusammen.
    Sie versuchte es auf französisch. »Des États-Unis.«
    Er wedelte ihre Auskunft beiseite. »Das ist Nebensache. Aus welchem Jahr?«
    »Neunzehnhundertfünfundneun…« Sie kam nicht zum Ende; sein Gesicht ergraute.
    »Aus dem zwanzigsten Jahrhundert?«
    »Oui.«
    Er ließ ihre Hände fallen, wandte sich ab und schlug die Hände vors Gesicht. »Haii, mon Dieu …«
    Er schüttelte mehrmals den Kopf.
    Chloe saß schweigend hinter ihm. »Cheftu, was ist oder war dein früherer Name?«
    Durch die Hände gedämpft, hörte sie die Antwort: »François.« Er blieb mit dem Gesicht zur Wand stehen und senkte die Hände. »Ich habe meine Zeit achtzehnhundertsechs verlassen.« Dann drehte er sich zu ihr um. »Sagt dir der Name Napoleon etwas?«
    »Natürlich. Er wurde achtzehnhundertfünfzehn bei Waterloo von den Briten besiegt.«
    Verständnislos sah er sie an. Sie streckte die Hand aus, um ihn zu berühren, um die Verwirrung aus seinen Augen zu vertreiben.
    »Damals im Tempel, als du dich an nichts erinnern konntest, da bist du also durchgekommen?« fragte er.
    »Ja. Ich weiß nur nicht, wodurch ich gekommen bin. Als ich hier angekommen bin, habe ich anfangs gedacht, ich bin krank oder träume … aber dann … ist mir klargeworden, daß ich irgendwie das Raum-Zeit-Kontinuum durchquert habe und hier gelandet bin.« Ihre hastig gesprochenen englischen Worte landeten in

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