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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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Erinnerung ließ sie erröten … und lächeln. »Mein Mund fühlt sich an, als hätte ich Papyrusstengel gekaut.«
    Er grinste. »Das ist das Mittel. Du hast alles genommen?«
    »Ja.«
    »Das habe ich mir fast gedacht.« Er reichte ihr einen Kelch mit Bier und küßte sie, nachdem sie davon getrunken hatte. Nach einer langen Pause löste er sich wieder von ihr.
    »Mondschein, wir müssen uns unterhalten.« Seine Stimme klang rauchig, doch seine Augen blieben ernst. Er zog sich auf den Stuhl gegenüber der Liege zurück und beobachtete sie aus safrangelben Augen, aus denen trotz seiner bebenden Hände tiefer Nachdruck sprach.
    Er schenkte ihnen beiden Milch ein.
    »Du warst gestern zum ersten Mal mit einem Mann zusammen.« Es war eine Feststellung, keine Frage. »Und doch hast du hundertvierundzwanzig Tage lang ein Kind in deinem Bauch getragen.«
    Chloe biß in ein hartes Brötchen und gab sich alle Mühe, so langsam wie möglich zu kauen.
    »Welcher Zauber bewirkt, daß eine Frau zugleich schwanger und unberührt sein kann?«
    Verflucht noch mal … das hatte sie vollkommen vergessen. Nicht die Schwangerschaft, aber daß sie es war, die angeblich schwanger geworden war und zugleich gestern nacht ihre Jungfernschaft verloren hatte. Sie schluckte und suchte fieberhaft nach einer Antwort. Die Wahrheit? Na klar. Cheftu schien zwar aufgeschlossen für Ideen zu sein, die über seine Sinne hinausgingen, aber wie konnte er die Wahrheit glauben? Die Vorstellung einer Zeitreise war dem ägyptischen Denken vollkommen fremd.
    »Jungfräuliche Empfängnis?« schlug sie mit schwachem Lächeln vor. Er wirkte beleidigt, obwohl sie sich nicht recht vorstellen konnte, warum, wo doch Hatschepsuts gesamte Regentschaft auf der Annahme beruhte, daß ein Gott einen Menschen befruchtet hatte.
    »Ich würde annehmen, vor allem ein Gott würde das Tor der Jungfernschaft niederreißen«, erwiderte er sarkastisch. »Du bist meine Frau. Du hast dich dafür entschieden, selbst nachdem ich dir die einzige Alternative gelassen habe, die mir blieb. Sieben Tage werden wir noch hier verbringen … bis zum Wochenende. Offensichtlich haben wir einander noch viel zu erzählen.
    Ich will eine Ehe ohne Geheimnisse und Beschränkungen. Ich werde dich ebensowenig hintergehen. Ich habe dir Treue gelobt, und ich werde mein Gelübde erfüllen.«
    Chloe schluckte beklommen. Sie hatte von Frauen in der Wüste gehört, die jedesmal wie eine Jungfrau waren. Aber was wäre mit dieser Ausrede, wenn sie es nach sieben Tagen nicht mehr war? Ganz ehrlich, sie wollte sowieso keine sieben Tage warten. Cheftu sah sie neugierig an, den Blick voller … was?
    »Cheftu … bitte glaube mir … ich kann dir das jetzt nicht erklären.«
    »Aber irgendwann?« Er sah sie kurz an, dann stand er auf und reckte sich, wieder vollkommen entspannt. » Asst , als ich zu dir gekommen bin, um dich zu heilen, bist du im Tempel gewesen, richtig?«
    »Ja.«
    »Was ist dort passiert?« Er drehte sich zu ihr um. »Hat dich der Gott Amun besucht und dir ein Kind gemacht?« »Nein. Ich weiß nicht, was dort passiert ist.«
    Er ging in die Knie, bis sein Gesicht sich auf gleicher Höhe mit Chloes befand. »Du bist sicher, daß du nicht weißt, was damals geschehen ist? Woher das Blut kam? Es hat dir am ganzen Leib geklebt. Deine Kleider waren zerfetzt, doch die Priesterinnen aus dem Nebenraum haben erklärt, du seist mit dem Atmu dort gewesen. Wo ist der junge Soldat, mit dem du dich dort getroffen hast? Was ist mit Phaemon passiert? Was ist dein Geheimnis?«
    Chloe schluckte schwer. Er wußte Bescheid. Irgendwie wußte er Bescheid, und nun gab er ihr Gelegenheit, alles zu erklären. Selbst wenn sie das mit dem Blut nicht erklären konnte. Wieder blitzte vor ihrem inneren Auge das gepeinigte Gesicht eines Mannes auf. Das des Soldaten? Phaemons?
    Sie hätte RaEm umbringen können.
    Cheftu stand auf und ging seufzend davon. Chloe beobachtete, wie er im Zimmer auf und ab marschierte und mit seinen kräftigen Schritten den fransigen Rand seines Schurzes über den muskulösen Schenkeln zum Wippen brachte. Ihr Blick wanderte über seinen Brustschmuck hinab auf den muskeldurchsetzten Bauch. Nachdem sie ein paar Minuten lang beobachtet hatte, wie sein bronzefarbener Körper sich an- und entspannte, kam sie eindeutig in Fahrt. »Herr?« Sie schlug das Laken zurück.
    Die physischen Empfindungen waren berauschend … und doch blieb er innerlich auf Distanz, während er zu ihr zurückkehrte. Chloe küßte

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