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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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etwa eine Perücke? Der zweite Mann war älter, aber in einen ähnlichen Rock gekleidet, und auf seinen breiten Schultern lag ein Kragen aus Gold und Leder. Er sah sie nur an, ohne daß seine fleischigen, bronzefarbenen Gesichtszüge irgendeine Regung verraten hätten.
    Sanft legte Basha eine Hand auf die Schulter des Sitzenden. »Makab, Herr, deine Schwester wird wieder gesund werden. Sie wird wieder vor der Göttin singen und tanzen. Sorge dich nicht. Sie wird sich erholen.«
    Ein Bolzen fügte sich in die Nut. Dies war ihr älterer Bruder Makab, ein junger Adliger, der auf dem Lande lebte. Entsprechend ägyptischem Brauch hatte sie, als ihre Eltern vor Jahren gestorben waren, den gesamten Besitz geerbt. Zögernd erwiderte sie seinen Händedruck. Er wandte sich von Basha ab und senkte den Blick auf Chloes Hand. »Du erkennst mich also wieder?« Als sie bestätigend nickte, wanderte sein Blick zu ihrem Gesicht hoch. Dann zuckte er erschrocken zurück und ließ ihre Hand fallen wie einen giftigen Skorpion, während er gleichzeitig Ankhs in der Luft zeichnete.
    »Heilige Osiris! Deine Augen!«
    Aus dem Gang waren viele Schritte zu hören. Dann trat ein untersetzter Mann ein, auf dessen Glatze sich der Fackelschein spiegelte. »Macht Platz für den edlen Hapuseneb! Den Hohepriester des Großen Gottes Amun, der Ober- und Unterägypten regiert! Des Vaters von Pharao Hatschepsut, ewig möge sie leben!« Mit diesen Worten rammte er seinen Stab auf den Boden und trat zur Seite. Ein großer, älterer Mann in einem Leopardenfell und knöchellangem Schurz kam ins Zimmer.
    Alle wichen zurück und verbeugten sich: Chloe blieb wie vom Blitz getroffen sitzen. Sie hatte schon immer gewußt, daß sie eine blühende Phantasie besaß, aber dieser Traumflug hier war einfach unglaublich detailtreu.
    »Herrin«, sagte er mit leiser, angenehmer Stimme, »die Khefts haben dich verlassen. Das ist gut.« Er trat näher an sie heran, und Chloe senkte den Blick, denn ein Instinkt warnte sie, daß dieser Amun-Priester unter Umständen noch entsetzter über ihre Augen wäre, nachdem sie damit schon ihrem »Bruder« Angst eingejagt hatte. Vorausgesetzt, der Mann existierte überhaupt außerhalb ihres Geistes, schränkte ihre linke Gehirnhälfte energisch ein.
    »Das Große Haus macht sich Sorgen um ihre Schutzpriesterin. Bitte erzähle uns, was vorgefallen ist.«
    Basha trat vor und deutete auf sie. »Eure Eminenz, meine Herrin hat ihre Stimme noch nicht wiedergefunden.«
    Hapuseneb blickte Basha nachdenklich an, dann sah er wieder auf Chloe. »Dann werden wir dich empfangen, sobald du dich wieder erholt hast.« Er kam näher, und Chloe blickte angestrengt auf seine Brust, in der Hoffnung, den Blick damit weit genug gesenkt zu haben. Offensichtlich war es so. Er nickte ihr kurz zu und ging aus dem Zimmer. Betretenes Schweigen erfüllte den Raum, dann wünschten die so üppig geschmückten und geschminkten Krankenbesucher Chloe der Reihe nach gute Besserung und verschwanden.
WASET
    Henti um Henti raste der goldene Streitwagen unter der wohltätigen Wintersonne durch die Östliche Wüste. Pharao hielt die Zügel fest in ihren roten Handschuhen und hatte die Enden um den goldenen Gurt an ihrer Taille geschlungen. Senmut, ihr Großwesir, hielt sich am Wagenkorb fest und hatte den Blick nicht auf den Sand vor ihnen gerichtet, sondern auf den schlanken Leib jener Frau, die ihm die Welt zu Füßen gelegt hatte. Er warf einen Blick zurück; zwei Streitwagen folgten ihnen, langsam genug, um Pharao die Illusion von Ungestörtheit zu lassen, so wie die Soldaten auch vergangene Nacht in der Wüste ihr Lager knapp außer Sichtweite aufgeschlagen hatten. Er schaute über Pharaos Kopf, als sie vom Weg abbogen und über eine Reihe aufsteigender Dünen jagten. Ein Wüstengebirge rahmte den Horizont ein. Hatschepsut ließ die Pferde langsamer laufen; sonst würde ihr neuestes Spielzeug womöglich in den Tiefen des warmen Sandes ein Rad verlieren.
    Vor ihnen erhob sich steil ein Felsen, der einen bläulichen Schatten über den Sand legte. Hat ließ die Pferde anhalten, sprang vom Wagen und wischte sich mit dem Handschuhrücken den Staub vom Gesicht. Senmut trat neben ihr in den Sand und tastete mit dem Blick eines Architekten den Sandsteinblock ab, der aus dem Boden aufstieg und sich zur Sonne emporschwang. Ein von den Göttern gemachter Obelisk. Hat beobachtete ihn, während er im Geist Maß nahm.
    »Geliebter Architekt«, sagte sie, nachdem sie zweimal den

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