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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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Sklaven den Zügel zu. Leichten Fußes sprang er zu Boden, dann machte er sich eilig auf den Weg zum Großen Haus. Pharao hatte ein Treffen einberufen, und der Bote hatte Cheftu angetroffen, als er eben aus dem Haus eines sterbenden Freundes zurückkehrte. Cheftu verfluchte sich selbst, ebenso wie die Zeit seit Alemeleks Tod.
    Wieso hatte er es nicht geahnt? Wie hatte er so verstockt sein können? Wenigstens war das Päckchen des Mannes in Sicherheit … einstweilen. Während er durch die leeren, von Fackeln erhellten Gänge des Palastes eilte, fuhr er sich hastig mit der Hand über das Kopftuch, den Kragen und die Ohrringe. Die meisten der ägyptischen Leibwächter waren durch Kushiten ersetzt worden, eine weiterer Hinweis auf Pharaos wachsende Paranoia vor einem Sturz.
    Vor den goldbeschlagenen Türen, die in Pharaos privaten Audienzraum führten, blieb er stehen, während er mit allen Titeln angekündigt wurde.
    »Der Hohe Herr Cheftu, Erpa-ha , Hemu neter im Haus des Lebens, Seher der beiden Länder, Heiler der Krankheiten, Verkünder der Zukunft, Er der in Amuns Ohr spricht, Gelieber Ptahs, Freund Thots.« Als der Stab des Zeremonienmeistes auf den Boden knallte, trat Cheftu in den Raum.
    Die Versammlung sah nach einem Kriegsrat aus. Pharao Hatschepsut, ewig möge sie leben!, ging ungeduldig im Raum auf und ab, in eine hauchdünne Abendrobe aus Silberstoff gekleidet, Geier und Kobra als Amtsinsignien tief über ihrer Stirn.
    Auf einem Hocker saß der Hohepriester Hapuseneb und ließ ein Bein im Takt von Hats Schritten schwingen. Sein rasierter Schädel glänzte im Lampenschein und spiegelte das goldene Glitzern aus den Augen des toten Leoparden, der sein Amtszeichen war.
    Senmut, Oberster Hoher Verwalter und Großwesir des Königs, blickte zornig in irgendeinen Bericht und hatte dabei Pharao und Cheftu den breiten Bauernrücken zugewandt.
    Zwei »königliche Berichterstatter«, wie die Spione mittlerweile genannt wurden, aßen in Gesellschaft eines weiteren Wesirs. Hat machte auf dem Absatz kehrt und sah Cheftu an. » Haii , guter edler Herr Cheftu.« Sie streckte ihm die Hand hin, über die er sich beugte, um einen Kuß darauf zu hauchen.
    »Meine Majestät, ewig mögest du leben! Leben! Gesundheit! Wohlergehen! Wie kann ich dir dienen?«
    Hatschepsut deutete auf einen mit Silbergold beschlagenen Stuhl, und Cheftu ließ sich darauf nieder. »Ich habe gehört, du hast einen teuren Freund verloren.« Cheftu senkte den Blick. »Mein Beileid, Arzt. Möge er auf den Feldern der Nachwelt tanzen. Hat man ihn schon zum Haus der Toten gebracht?«
    Cheftu war zu nervös und mißtrauisch, als daß er mit mehr als nur einem Hauch seines üblichen Selbstbewußtseins gesprochen hätte. »Nein, Meine Majestät. Er stammte aus dem Osten und wollte nach Art seiner Vorväter bestattet werden.«
    Hatschepsuts zusammengekniffene Lippen verrieten die typisch ägyptische Verachtung für alle barbarischen Bräuche.
    »Nun gut, edler Herr.«
    Cheftu lächelte. »Es ist eine große Gunst Meiner Majestät, sich nach meinem armseligen Leben zu erkundigen. Wenngleich ich nicht sicher bin, ob ich nur deswegen gerufen wurde.«
    Hatschepsut antwortete mit einem Lächeln. »Das wurdest du tatsächlich nicht. Meine Hathor-Hohepriesterin«, sagte Pharao, und Cheftu spürte, wie sich sein Magen zusammenkrampfte, »ist unter eigenartigen Umständen erkrankt. Kläre ihn auf, Hapuseneb.«
    Der Hohepriester richtete sich auf seinem Hocker auf.
    »Sie hat der Göttin gedient und ist allem Anschein und allen Anzeichen nach …« Seine Stimme erstarb, dann schloß er leise: »Ich weiß nicht, was passiert ist.«
    Cheftu zwang sich, ruhig zu bleiben.
    »Ein verbotener Kontakt?«
    »Das wissen allein die Götter, Hemu neter.«
    »Wurde sie verletzt?«
    Hapuseneb tauschte einen kurzen Blick mit Pharao.
    »Sie hat blaue Flecken«, murmelte er. »Aber keine Wunden.«
    »Ist sie auf dem Weg der Besserung? Kann sie uns verraten, wer … wer dafür verantwortlich ist?«
    »Ja, sie ist auf dem Weg der Besserung, aber eigenartigerweise hat sie keine Stimme, um uns mitzuteilen, was vorgefallen ist.«
    »Das ist kein Problem. Reicht ihr Papyrus und Tinte. Sie ist gebildet und kann ihre Antworten niederschreiben.«
    Hapuseneb sah kurz zu Hat hinüber. »Ich fürchte, so einfach ist die Sache nicht. Meine Herrin scheint eine Kheft-Magd zu sein.«
    Cheftu gab sich gelassen, doch seine Hand schloß sich fester um die Stuhllehne. »Ich bitte um eine Erklärung,

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