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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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neuem freisetze, wenn ich dir davon erzähle?«
    »Erzähl es mir«, flehte sie ihn an.
    »Also gut, aber möge die Angst fortan auf deiner Seele liegen. Ich habe einen Kheft gesehen.«
    Überrascht setzte sich Chloe auf.
    »Ein Sem-Priester trat in einen der kleinen Räume und kniete nieder, seine Brust gehorsam bekreuzend. Im nächsten Moment schien ihn ein Feuer zu verschlingen, das seine Haare und Augen veränderte, ehe er völlig verschwand.«
    Chloe konnte ihn kaum mehr verstehen, so laut rauschte ihr das Blut in den Ohren. »Dann«, fuhr Imhotep fort, »tauchte er wieder auf. Aber nicht so wie zuvor. Jetzt hatte er sich in einen Mann verwandelt, doch er schien unter großen Schmerzen zu leiden. Ich lief zu ihm hin und kniete neben ihm nieder. Blut strömte ihm aus Nase, Mund und Ohren; ich begriff, daß er sterben würde. Er versuchte, keuchend etwas zu sagen, und ich beugte mich über ihn, um seine letzten Worte zu verstehen.« Chloes ganzer Leib war mit kaltem Schweiß überzogen, als sie sich vorbeugte. »Was hat er gesagt?« krächzte sie. »Es war eine fremde Sprache, die ich nicht verstehen konnte.
    Er ist gestorben. Dann hat er sich zurück in einen Kheft mit hellem Haar und heller Haut verwandelt.« Imhotep senkte den Blick, als würde er sich schämen. »Ich wußte, wenn jemand fragen würde, wer das war, hätte das eine genaue Untersuchung zur Folge, deshalb nahm ich seinen Leichnam und brachte ihn an den Nil, wo ich ihn als Opfer für Sobek zurückließ.« Er wehrte mit einer Geste das Böse Auge ab.
    »Noch in derselben Nacht habe ich all meine Sachen und alles Gold genommen, das ich behalten hatte, nachdem ich nach meinem Sturz in die Schande alles verkaufen mußte, und schlich mich aus Ägypten hinaus.« Er starrte an Chloe vorbei auf die gemalten Hieroglyphen an der Zeltwand, und Chloe starrte auf ihre Café-au-lait-braunen Hände.
GOSHEN
    Thut III. blickte über die Stadt. Schon waren neue Bewohner in die von den Israeliten verlassenen Häuser gezogen. Nach letzter Zählung hatten sich auch einige andere Stämme dem Exodus angeschlossen. Von keinem hatte man seither etwas gehört.
    Genausowenig wie von Hatschepsut. Thut schluckte. Er wußte, daß sie tot war; sie waren zwar Blutsfeinde gewesen, aber auch Blutsverwandte, und er spürte irgendwie, daß sie nicht mehr auf dieser Welt weilte. Die Soldaten, die er nach ihr ausgeschickt hatte, hatten nichts als Spuren gefunden, die mitten ins Rote Meer hineinführten. Keine Leichen, keine Pferde, keine Streitwagen. Wenn sie in ein anderes Land weitergezogen wäre, hätte sie zumindest einen Kurier zurückgeschickt, um ihm das mitzuteilen. Er bezweifelte sehr, daß sie irgendwohin gegangen war. Sie war tot. Vielleicht hatte sich der Wüstengott, der Ägypten zugrunde gerichtet hatte, ein letztes Mal gerächt, indem er die Leichen verschwinden ließ, ein vernichtender Schlag gegen die ägyptischen Totenrituale.
    Thut begann auf und ab zu wandern, und der schwere Saum seines blauen Schurzes strich dabei über seine muskulösen Schenkel. Was sollte aus Ägypten werden, wenn es erfuhr, daß Pharao tot und nichts von ihr geblieben war? Ägyptens Selbstwert und persönlicher Stolz beruhten ausschließlich auf den Taten des königlichen Gottesoberhaupts, darum hätte diese Erkenntnis ein weiteres Mal katastrophale Folgen für das am Boden liegende, verzweifelte Land!
    Was konnte er unternehmen? Die Menschen wußten nicht einmal, daß sie tot war. Doch lange würde er nicht mehr unter falschem Namen auftreten können. Seit Hatschepsuts Abreise waren beinahe siebzig Tage vergangen. Wie lange konnte er noch als Hatschepsut, ewig möge sie leben!, regieren, ehe man sie für tot erklärte? Natürlich hatte er die Doppelkrone gewollt, doch nie um den Preis von Ägyptens Stolz.
    Er hörte Schritte und drehte sich um. Zwei Soldaten traten mit staubigen und von der Reise fleckigen Schurzen in den Raum. Sie salutierten scharf, den Blick fest geradeaus gerichtet. Er bemerkte, daß der Schenkel des Jüngeren bandagiert war. »Leben, Gesundheit und Wohlergehen! Was ist passiert?« fragte er und deutete dabei auf die Wunde.
    »Es ist nichts, Meine Majestät.«
    Thut zog die Brauen hoch, bedeutete den beiden aber, Platz zu nehmen, und rief dann nach Bier. »Ich will alles hören.«
    Der Ältere beugte sich vor. Seine Perücke saß schief, und Thut konnte die sich abschälende Kopfhaut darunter sehen. Sie waren lange in der Sonne gewesen. »Wir haben keinen einzigen

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