Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
Vom Netzwerk:
hast, die während der Plage der Dunkelheit geopfert wurde? Meine Leibwächter haben mir berichtet, du hättest gesagt, sie sei viel jünger, als du geglaubt hattest.«
    Cheftu kniff die Lippen zusammen.
    »Ja. Sie war von Geburt an eine Schwester-Priesterin RaEms gewesen. Sie war vierundzwanzig Überschwemmungen alt, aber … sie hat jünger ausgesehen.«
    »Haii.« Thut ging auf und ab. »Sagt dir der Name ›Basha‹ etwas?«
    Cheftu stand auf. »Ja. Sie war fast ihr ganzes Leben lang RaEms Zofe. Sie ist im Tempel großgeworden, doch weil sie an einem unbedeutenden Tag geboren war, konnte sie nicht als Priesterin dienen.« Er verschwieg, daß wahrscheinlich sie es gewesen war, die RaEm vergiftet hatte. »Eines Nachts ist sie verschwunden.«
    »Das ist sie wohl kaum.« Thut streckte seine Hand aus.
    Cheftu nahm die Kette und reichte sie dann zurück. »Wo hast du das gefunden?« fragte er.
    »Im Hathor-Tempel in Avaris.«
    Automatisch fiel Cheftus Blick wieder auf das Gold.
    »Aber es ist …«
    »Ich weiß. Diese Basha war die falsche Priesterin, und doch ist ReShera seither verschwunden.«
    »ReShera hätte eigentlich RaEms Position und Macht einnehmen sollen. Sie wurde nur wenige Stunden zu früh geboren«, sinnierte Cheftu. »Sie hat RaEm gehaßt und geglaubt, daß sie die Priesterschaft vergiftet. Ganz zu schweigen von RaEms Beziehung zu Phaemon.«
    Thut sah ihn an. »Ich habe sie nie dazu bringen können, sich mir anzuvertrauen. Woher weißt du diese Dinge?«
    Cheftu sah zu Boden. »Eine andere Priesterin hat geplaudert. Nicht RaEm …« Verlegen stand er auf.
    Thuts Mund verzog sich zu einem listigen Grinsen.
    »Wann hast du denn mit einer anderen Priesterin gesprochen? Normalerweise gehen sie ihren Pflichten in aller Abgeschiedenheit nach.«
    »Bei der Jagdfeier«, antwortete Cheftu. »Unter den gegebenen Umständen war sie recht, ähm, freimütig. Ich habe gewußt, daß RaEm in großer Gefahr war. Ich mußte wissen, warum.« Sein Blick hielt Thuts stand. »Glaubst du, ReShera hat sie?«
    Thut zog die Achseln hoch. »Und wenn? Das ist ihr gutes Recht als Mitpriesterin.« Er hob die Hand, als er Cheftus düstere Wut bemerkte. »Ich habe dir ein Versprechen gegeben, und das werde ich halten. Wir werden sehen.«
    »Ich glaube, daß ReShera Sechmet Gefolgschaft geschworen hat. Weißt du, wo der Tempel ist?«
    »Ich bin Pharao. Aber vergiß den Preis nicht, Cheftu. Dein Leben, dein Wissen und das Gold.«
    »Jawohl, Meine Majestät.«

19. KAPITEL
    Chloe warf die zusammengeflochtenen Grashalme zu den hundert anderen Dingen, die sie in der Dunkelheit ertastet und zusammengeflochten hatte, um nicht wahnsinnig zu werden. Sie war in einer dunklen, stickigen Zelle aufgewacht und erst nach mehreren Stunden in Todesangst zur Ruhe gekommen. Es hatte Stunden gedauert, bis sie die Fesseln um ihre Hand- und Fußgelenke gelöst hatte, und eine weitere Stunde, den verzwickten Knoten an ihrem Knebel aufzunesteln. Sie hatten ihn in ihren Haaren verknotet! Wenigstens konnte sie sich jetzt frei bewegen. Sie betastete ihre wunden, blutigen Handgelenke. Ihr Mund fühlte sich nach dem Knebel völlig überdehnt an. Chloe schluckte den letzten Speicheltropfen hinunter, den sie hervorzubringen vermochte, und labte sich an der feuchten Spur auf ihrer trockenen Zunge. War sie schon seit Tagen hier, oder kam ihr das nur so vor?
    Sie war so durstig. Ihre Zunge fühlte sich so trocken an wie das Tuch, das man ihr in den Mund gestopft hatte. Reglos saß sie in der Dunkelheit und fragte sich, was wohl als nächstes kommen würde. Die »andere« war fast vollkommen verschwunden, ihre Gedanken und Traditionen hatten sich so in Chloes Geist eingefügt, daß sie die ständigen Beratungen nicht mehr nötig hatte. Trotzdem hätte sie etwas Gesellschaft brauchen können …
    Chloe tastete nach einem weiteren Grashalm und brach ihn automatisch in drei Teile. O Gott, Cheftu, dachte sie, bitte hilf mir!
    Lärm im Gang ließ sie innehalten. Sie hatte höchstens eine Fluchtchance, wenn sie den Wärter überraschte. Vorsichtig öffnete sich die Tür, und Chloe ging in die Hocke, ihren protestierenden Muskeln zum Trotz. Eine riesige Kushitin streckte einen langen Speer herein und zielte damit genau auf Chloes Brust. Sie winkte Chloe heraus, die sich erhob, immer dicht davor, aufgespießt zu werden. Sowie Chloe die Zelle verlassen hatte, wurde sie gegen die Wand geschleudert und bekam erneut die Hände gefesselt. Sie stöhnte vor Schmerz, als das frische

Weitere Kostenlose Bücher