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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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nicht wissen, worum es hierbei ging. Spielte sie in dieser Halluzination eine Perverse? Sie bekam eine Gänsehaut, so verschlang er alles, was ihr durchsichtiges Kleid verriet. Instinktiv bedeckte sie die Brüste mit ihren Händen und wünschte sich einen Umhang.
    »Aiii, ich sehe, daß du erschrickst.« Er ließ den Schurz fallen und strich die Falten mit fetten manikürten Händen glatt. »Wie schade, daß du eine so«, er hielt inne, »leidenschaftliche und einträgliche Beziehung vergessen hast. Es wird mir ein besonderes Vergnügen sein, sie dir in Erinnerung zu bringen.«
    Er streckte die Hand nach ihr aus und wurde nur von einer samtenen, rasierklingenscharfen Stimme gebremst.
    »Die Herrin ist immer noch in ihrer Dienstzeit, während der kein Mann sie erkennen darf. Wenn du sie berührst, werden die Schwesternschaft und die Göttin Hathor dich zur Rechenschaft ziehen, weil du eine ihrer liebsten Dienerinnen befleckt hast.«
    Schlagartig blickten Chloe und Nesbek zur Tür, wo sich die Silhouette eines großen Ägypters abzeichnete. Er trat ins Zimmer, und Chloe sah ihn in ganzer Größe, von der bodenlangen Robe bis zu seiner rot-gold-gestreiften Kopfbedeckung. Das gefältelte Kopftuch saß quer über seiner Stirn und fiel ihm auf die Schultern, seine kräftigen, bronzefarbenen Gesichtszüge umrahmend, die trotz der schweren Ohrringe kein bißchen weich wirkten.
    »Edler Herr Cheftu«, stieß Nesbek zähneknirschend hervor. Er sah Chloe wieder an. »Ich werde unsere Hochzeit abwarten, meine Herrin.« Dann ging er zur Tür, wo der Ägypter im Umhang den Kopf neigte.
    »Leben, Gesundheit und Wohlergehen, edler Herr Nesbek«, sagte der Mann, doch die Worte klangen wie ein Fluch.
    Chloe spannte die Muskeln an und versuchte, das Zittern darin zu unterdrücken. Zwar war Nesbek verschwunden, doch dafür stand nun dieser arrogante Cheftu im Zimmer und durchbohrte sie mit Blicken. Sie stellte sich seinem Blick und schauderte angesichts der Feindseligkeit, die ihr daraus entgegensprang.
    »So, meine Herrin«, sagte er mit tiefer, eiskalter Stimme, »sehen wir uns also wieder. Leben, Gesundheit und Wohlergehen wünsche ich dir. Meine Glückwünsche zu deiner Verlobung. Ich nehme an, diesmal wirst du bei der Trauung anwesend sein?« Chloe starrte ihn an. Er setzte nochmals nach, mit einem kalten Lächeln, bei dem sie seine weißen, ebenmäßigen Zähne sehen konnte. »Freust du dich schon darauf?«
    Chloe schüttelte heftig den Kopf.
    Er zog eine geschminkte Braue hoch. »Wenn nicht auf das Ehegelübde, dann doch vielleicht auf das Ehebett? Mit wem auch immer du es teilen wirst?«
    Chloe biß unter seinen Bemerkungen die Zähne zusammen. Diese halluzinogene Droge sagte ihr ganz und gar nicht zu. Doch die Überzeugung, einen Drogenrausch zu erleben, wurde ohnehin mit jeder Sekunde schwächer. Dazu waren die Einzelheiten zu eindringlich, die Empfindungen zu real. Was für Alternativen gab es noch?
    Keine, die auf geistige Gesundheit schließen ließen.
    Cheftu seufzte. »Ich bin nicht hier, weil es mir besonderes Vergnügen bereitet, dich aus der Umarmung deines Verlobten zu retten. Meine Majestät Hatschepsut, ewig möge sie leben!, hat mich gebeten, dich zu untersuchen, also tritt bitte näher und setz dich an den Tisch.« Mit diesen Worten legte er seinen goldbestickten Umhang ab. Mit einem kurzen Klatschen holte er zwei weitere Besucher ins Zimmer, nämlich zwei etwa zwölf Jahre alte W’rer-Priester. Ihre Köpfe waren kahlgeschoren bis auf die Jugendlocken, und sie trugen schlichte Schurze mit schmucklosen Ledergürteln. Einer schleppte eine große geflochtene Kiste herein, der andere legte sorgsam Cheftus Stab und Umhang beiseite.
    Chloe konnte den Blick nicht von ihm wenden. Sie hatte sich immer noch nicht an die ausgefeilten Kostüme gewöhnt, die jeder hier trug, und Cheftu sah haarscharf aus wie das Abbild eines alten Ägypters – und wie der Traumprinz jeder Frau. Er war breitschultrig, langbeinig, und überall an ihm glitzerte Gold, von dem breiten Kragen um seine Brust angefangen über die Armbänder, die sich um seine ansprechenden, muskulösen Oberarme schmiegten, bis zu dem goldenen Skarabäusring mit einem Tigerauge und den schwarz umrahmten, mit Goldpuder bestäubten Augen.
    Nur daß seine Augen nicht dunkel waren, so wie sie es bei allen anderen hier gesehen hatte und inzwischen auch erwartete. In seinen mischten sich Bernstein, Topas und Gold, und umrahmt waren sie von dichten, schwarzen Wimpern, die

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