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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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Macht, nach dem du dich so verzehrst. War alles nur ein raffinierter Plan, RaEm?« Er sah sie an. »Wolltest du von Anfang an nur meinen Leib und meine Seele besitzen, um sie deiner Sammlung hinzuzufügen? Ich muß gestehen, daß mir vor der Gesellschaft graut, in der ich mich dabei befinde.«
    Chloe platzte gleich vor Wut … ob auf Cheftu oder RaEm vermochte sie nicht zu sagen. Wer sagte denn, daß Männer nie aus sich herausgingen? Nie über ihre Gefühle sprachen?
    Was hätte sie in diesem Moment nicht für etwas männliche Einsilbigkeit gegeben!
    Cheftu lachte. »Ich glaube, Hatschepsut, ewig möge sie leben!, sollte dich in die Armee stecken, RaEm. Du beherrschst mehr raffinierte Winkelzüge als General Nehesi. Jedenfalls läßt du dich bestimmt nicht durch irgendwelche unpraktischen Ehrbegriffe hemmen.« Sein glitzernder Blick traf auf ihren, und Chloe wurde von seiner Verbitterung bis ins Mark getroffen. »Spielt Nesbek bei deinen Intrigen mit? Oder weiß er überhaupt davon?« Abrupt drehte er ihr den Rücken zu und verkündete gestelzt: »Würde sich die Herrin bitte zurückziehen? Ich bin ihrer Gesellschaft überdrüssig.«
    Zornig und mit Tränen in den Augen erhob sich Chloe, raffte ihren Umhang um sich und stakste mit schnellen Schritten zurück in ihre behelfsmäßige Kammer. Wütend starrte sie die überdachte Liege an, während sie ein Nachtgewand überstreifte. Wovon redete er eigentlich? Was hatte RaEm diesem stolzen Mann angetan, daß er weder vergeben noch vergessen konnte?
    Irgendwann hatte sie ihn abgewiesen, soviel war Chloe klar. Aber warum? Sie schritt in ihrem kleinen Zelt auf und ab, bis die Stimmen der Mannschaft verstummt waren. Weil ihr das Zelt plötzlich zu eng und zu stickig vorkam, zog sie ihre Sandalen an und schlich ins Freie. Sie hatten am Ufer angelegt, darum eilte sie über die Laufplanke ans sandige Ufer. Sie schlug den Weg zu einem verlassenen Tempel rechts von ihr ein. Dann fiel ihr wieder ein, was geschehen war, als sie das letzte Mal in einem verfallenen Tempel gewesen war, und sie blieb stehen, lehnte sich an eine Mauer und sehnte sich nach einer Zigarette.
    Und nach einer Stimme. Nach jemandem, der ihr verzweifeltes Weinen, ihren Zorn, ihre Einsamkeit hörte. Dies hier war etwas total anderes, als nur allein zu sein. In jeder Stadt, auf jedem Flug hatte sie die Gewißheit gehabt, daß stets andere Menschen in der Nähe waren. Sie mochten eine andere Nationalität oder Religion haben, doch sie hatten die gleichen Sorgen, Ängste und Freuden. O Gott, wieso war sie hier? Niemand erkannte sie hier. Niemand blickte hinter die Fassade, die er zu sehen erwartete. RaEmhetepet, die ruhmsüchtige, niederträchtige Priesterin.
    Die Sterne standen riesig am Himmel. Als sie weiterging, begannen ihre Tränen zu fließen. Schließlich konnte sie nichts mehr sehen, sank in die Binsen, mummelte sich in ihr Nachtgewand und schluchzte. Sie weinte um die Familie und um die Freunde, die sie verloren hatte. Weinte, weil ihre Lage so aussichtslos war. Weinte um irgendeine Hilfe, Unterstützung, einen Fingerzeig.
    Sie zuckte zusammen, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte, doch es war eine sanfte Hand. Die nackte Brust, zu der die Hand sie herumdrehte, war breit, fest und ungemein tröstlich. Eine Männerhand strich über ihren Kopf, und Finger fuhren durch ihr Haar, während ihre lautlosen Tränen flossen und ihr Körper vor Kummer erbebte. Die Arme hielten sie ganz sanft, und als Chloes Tränen schließlich versiegten, spürte sie immer deutlicher die weiche warme Haut unter ihrer Wange, den festen Herzschlag neben ihrem Mund.
    Sie drückte ihre Lippen auf die samtene Fläche und merkte, wie die Arme um sie herum fester zudrückten. Wie betäubt durch das Adrenalin, das durch ihren Körper flutete, setzte sie versuchsweise einen Kuß auf die breite Brust.
    Der Mann holte tief Luft. Sie bekam eine Gänsehaut. Blindlings begann Chloe zu küssen, um ihre Einsamkeit zu ersticken. Langsam, mit weichen offenen Lippen auf der Haut ihres Trösters und die Arme fest um seinen Rücken geschlossen, schickte sie Feuer und Leidenschaft durch ihren Mund. Er stöhnte. Sie spürte, wie der Puls an seinem Hals schneller ging, und folgte dem unter der Haut verlaufenden Strom seines Blutes über seine Schulter und an seinem Arm hinab bis zu seiner Ellbeuge. Zärtlich leckte sie mit der Zungenspitze darüber.
    »Süße Isis«, entfuhr es ihm heiser.
    Chloe erstarrte, und das verzehrende Feuer in ihren

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