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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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Ramoses an.
    »Nachdem dir die gewünschte Zeit gewährt worden ist, werde ich nun mit meinen Morgengebeten fortfahren, Apiru. Ich werde weder dich noch dein Volk in die Wüste ziehen lassen. Niemals! Und nun geh mir aus den Augen!« Mit diesen Worten streckte er die Arme aus, um sich für das Gebet mit Wasser übergießen zu lassen. Der Priester hob den Krug an und ließ ihm das Wasser über die Schulter laufen.
    Die atemlose Stille wurde von lauten Schreien zerfetzt, als das reine Wasser auf Thuts Hände fiel und sich dort in frisches Blut verwandelte, dick, glitschig und noch warm. Entsetzt schaute Thut auf seine Hände.
    Das Blut Ägyptens.
    Als er auf den Boden blickte, sah er, daß sich alles Wasser in Blut verwandelt hatte, sobald es seinen Körper berührte. Da Ramoses bereits verschwunden war, fuhr Thut zu seinen Magiern herum – um so furchterregender in seiner hoheitsvollen Haltung, als Blutspritzer seinen weißen Schurz und Goldkragen bedeckten und die ersten Tröpfchen bereits auf seinem Gesicht zu dunkeln begannen.
    »Bei allen Göttern! Unternehmt etwas! Soll der Ruhm Ägyptens –« Er korrigierte sich. »Soll der Gefährte des Ruhmes Ägyptens dem Zauberspruch eines Ausländers erliegen?« Er atmete tief ein und zischte durch zusammengebissene Zähne: »Gebietet diesem Sakrileg Einhalt!«
    Die Fische fingen bereits an, in der warmen Sonne zu verrotten, und Thut war klar, daß schon mittags niemand mehr am Fluß würde arbeiten können.
    Sein ägyptischer Magus Menekrenes trat vor. »Ich kenne den Zauberspruch, Majestät.« Thut deutete auf die Amphoren. Menekrenes wandte sich den immer noch mit Wasser gefüllten Krügen zu und begann mit halb geschlossenen Augen zu singen. Die Sklaven brachten einen weiteren Wasserkrug herbei. Immer noch singend, beugte sich der Magier vor und schöpfte mit einer schnellen Bewegung eine Handvoll Wasser.
    Es verwandelte sich noch in seiner Hand zu Blut. Mit einem Wutschrei machte Thut kehrt und wandte sich zum Palast. Ein verängstigter Priester kam angelaufen. »Prinz! Ihr müßt die Gebete zu Ende sprechen! Heute ist es wichtiger denn je, daß sie vollendet werden.« Menekrenes stand wie versteinert da und starrte auf das trocknende Blut in seinen Händen. Die anderen Magi wichen vor ihm zurück.
    Thut trat ans Wasser und blickte auf den roten, wallenden Fluß, dessen Gestank ihm den Atem raubte. Die blutbespritzten Arme hoch erhoben, rezitierte er vor der eingeschüchterten Priesterschar und den sterbenden Fischen: »Herr über alle Lebewesen mit Flossen …« Thut hörte sich selbst und übersprang einen Teil der Liturgie. »Wenn der Nil schwach ist, leidet die ganze Welt und liegt darnieder.« Thut hoffte, daß sich das nicht als Prophezeiung erweisen würde. »Der Opfer sind wenige, und die Rekkit müssen darben. Wenn er-sie steigt, springt Freude von den Lippen der Menschen, die des Lebens frohlocken. Unser Schöpfer und Erhalter, er-sie, der dem Land Reichtum bringt, frohlockt. Herr des grünenden Lebens, der das Böse ertränkt und das Gute nährt. Der dem Vieh das Leben gibt und jedem Neter Opfergaben. Der dem Leben neuen Reichtum schenkt und neue Kraft – der die Armen nährt. Der die Bäume zum Wachsen bringt in Erfüllung der allergrößten Wünsche, so daß den Menschen ihrer nicht mangelt.«
    Thut beendete das vorgeschriebene Gebet, doch dann fügte er, was es noch nie gegeben hatte, seine eigenen Worten hinzu: »Er, der den Gott der Sklaven besiegt und Ägypten reich an Land, Nahrung und Bäumen macht. Er, der den Fluch des Fremden abweist und den treuen Gläubigen belohnt. VaterMutter Nil, wir rufen dich an!« Ohne sich um das aufgeregte Wispern zu kümmern, das sein Nachtrag hervorrief, trat Thut mit zusammengekniffener Nase vom Nil zurück.
    Dann entließ er seine Entourage und kehrte zu seinen Gemächern zurück. Gewiß erstreckte sich der Fluch dieses unerträglichen Apiru, Israeliten oder was immer er sein mochte, nicht auf seine privaten Bäder und Becken. Die Priester hatten sich verstreut, und nur drei tapfere Höflinge, höchstwahrscheinlich Spione von Hat, folgten ihm in einigem Abstand.
    Die Gruppe kam an den untersten in einer Treppe von Lotosteichen, und Thut blieb unvermittelt stehen. »Diese hier sind noch sauber und klar.« Er trat an einen Teich, winkte einem der Höflinge, ihm die Sandalen auszuziehen, und stieg in den Tümpel. Doch kaum war er ins Wasser getreten, als sich von seinen Füßen aus rote Schlieren durch das klare

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