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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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doch damit hatte Chloe seit jeher Probleme gehabt.
    »Es ist doch erstaunlich, daß stets unsere Götter am Himmel stehen, gleichgültig wie weit wir uns vom roten und schwarzen Land Kemt entfernen«, meinte Cheftu mit vom Wind heiserer Stimme. »Auf dem Rückweg aus Punt erschien uns die Reise bisweilen so lang, und die Menschen waren uns so fremd, daß wir Trost darin fanden, in den Himmel aufzusehen und zu wissen, daß die Ma’at erhalten blieb.«
    Sie sah ihn überrascht an. Cheftu hatte diese sagenumwobene Reise nach Punt mitgemacht? Jene Reise, die Hatschepsut für die allergrößte Leistung ihrer Regentschaft hielt? So gern hätte sie ihn mehr gefragt.
    »Du hast nicht gewußt, daß ich dort war, RaEm?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Er lächelte verbittert. »Eigentlich dürfte mich das nicht überraschen«, sagte er zu sich selbst. » Asst , also gut. In Assyrien gibt es Stufentürme. Sie gleichen den ersten Pyramiden, die wir je gebaut haben. Die Assyrer bringen ihren Göttern Tieropfer und lenken ihre Aufmerksamkeit auf sich, indem sie sich Wunden zufügen. Sie haben sehr blutrünstige Götter. Dann, im Fernen Osten, sind die Menschen klein und dunkelhäutig. Sie stechen einen mit Nadeln, um Schmerzen zu lindern.« Er lachte leise.
    »Es funktioniert, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Ägypter von dieser Behandlungsmethode begeistert wäre.
    Auf den Inseln des Großen Grüns springen junge Männer und Frauen über Stierhörner, um ihre Götter zu verehren. Die Frauen tragen Gewänder aus mehreren Schichten, doch ihre Brüste bleiben frei. Der Sage nach gab es dort früher ein riesiges Reich, dessen Macht sich über das ganze Meer erstreckte. Doch die Menschen wurden gierig, darum haben ihre Götter sie zweimal um ein Haar vernichtet, indem sie Feuer auf sie herabregnen ließen.« Er seufzte. »Doch wohin man auch reist, der Himmel ist überall derselbe, und Re wird jeden Morgen neu geboren und stirbt jeden Abend wieder. Die Sterne tanzen in jedem Land auf Nuts Haut.« Schweigend saß er da, und sein Blick war dunkel wie die Nacht über ihnen. »Da ist Hathor«, verkündete er mit ausgestrecktem Finger. »Es ist fast ihre Jahreszeit.«
    Chloe spürte seinen Blick.
    »Hoffentlich kannst du ihr wieder dienen, RaEm.« Seine Stimme klang jetzt vertraulich, freundschaftlich und leise, ohne jeden Sarkasmus und jede Bitterkeit. Sie wandte den Kopf und sah den warmen Blick seiner goldenen Augen, in denen sich die Sterne spiegelten. Zögernd legte er einen Finger an ihr Kinn und strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe. Atemlos drängte Chloe näher an ihn heran. Cheftu kam ihr entgegen, mit weichen, sanften Lippen, deren Fragen und deren Hitze sich durch ihren Leib brannten. In jeder Zelle ihres Körpers spürte sie den Widerhall seines Kusses, der alle Wärme aus ihren Extremitäten in ihren Unterleib zog. Sein Daumen strich über ihr Kinn, dann war sein Gesicht über ihrem. Chloe begann dahinzuschmelzen, doch mit einemmal ließ er von ihr ab und blickte in die Ferne.
    »Dort hinten im Osten steht Ptah«, erklärte er unbeteiligt. Chloe gab in diesem Moment keinen Pfifferling auf Ptah, sah aber dennoch hin, während sie versuchte, ihr rasendes Herz wieder zur Ruhe zu bringen. »Er hat das Haus Hathors verlassen und geht jetzt auf Isis und Nephtys zu.« In ihrem Kopf klingelte etwas. Wieso klang das, was er gesagt hatte, so vertraut? Sie legte die Hand an die Stirn, beugte sich vor und wandte sich ab. »Ptah im Osten?« Wo hatte sie das schon gehört?
    Cheftu setzte sich neben ihr auf und legte seinen warmen Arm um ihre Schultern. »Ist alles in Ordnung, RaEm?« Sie zuckte mit den Achseln, denn sie hatte seine Frage kaum gehört. Er legte einen Finger unter ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu seinem hin. Ptah und Hathor verschwanden aus ihrem Geist, denn wieder schoß das Blut durch ihren Leib. Cheftu saß reglos da und blickte wie gebannt auf ihren Mund.
    Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, atmete seinen nach Wein duftenden Atem ein und war ihm plötzlich so nahe, daß sie die Poren in seiner Haut sehen konnte. Als er den Kopf senkte, sie küßte und mit seinen Fingern zaghaft und doch voller Feuer ihr Kinn und ihren Kiefer streichelte, schien sich der Augenblick in alle Ewigkeit zu dehnen. Er fuhr ihre Lippen nach, so daß sie die rauhe Oberfläche seiner provozierenden Zunge schmeckte, und sie konnte nur mit Mühe ein kehliges Stöhnen hinunterschlucken, als seine Hand in ihrem Nacken zu

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