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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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Wohlergehen! Deine königliche TanteMutter, Pharao Hatschepsut, ewig möge sie leben!, schickt dir ihre Hoffnung, daß der ruhmreiche Amun-Re über dich wacht.« Thuts braune Knopfaugen erinnerten an Kiesel im Schlammwasser, fand Chloe.
    Thut lächelte verkniffen und erkundigte sich kühl: »Wie geht es ihr? Ihr unter der Doppelkrone?« Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte er sich an RaEm und reichte ihr die Hand. »Dies ist also die bezaubernde Priesterin?«
    Als Thut sie berührte, durchfuhr Chloe ein brennender Schmerz. Sie fuhr sich mit der Hand an die Kehle, stieß einen Entsetzensschrei aus und schlug sich die vergoldeten Fingernägel in die Brust. Ihre Kehle stand in Flammen! Sie bekam keine Luft mehr! Sie versuchte, das Feuer wegzukratzen, doch Cheftu hielt ihre Handgelenke fest, ehe das Kratzen ihr Erleichterung bringen konnte.
    Er sah in ihre aufgerissenen, panischen Augen, deren Pupillen vor Angst und Schmerz so groß waren, daß sie wie schwarze Teiche wirkten. Sie schrie immer noch, in einem durchdringenden, herzzerreißenden Ton.
    »Was in Osiris’ Name ist denn los?« brüllte Thut. Dann brach Chloe genauso abrupt, wie ihr Ausbruch begonnen hatte, ohnmächtig zusammen.
    »Ist die Herrin vom Wahnsinn befallen?« fragte Thut. »Ich weiß nicht mehr als du, Prinz«, erwiderte Cheftu tonlos, während er ihren Leib auf seine Arme lud. »Bitte zeig mir den Weg zu den Gemächern der Herrin und laß ein Bad bereiten.« Thut rief einen Sklaven herbei, der sich um Cheftu kümmern sollte. »Aber Eure Majestät«, protestierte der Sklave angsterfüllt, »wie soll sie ohne Wasser baden?«
    »Ich überlasse es dir, welches zu finden«, knurrte Thut.
    Nur das ferne Flackern einer Fackel spendete etwas Licht, als Chloe erwachte. Auf der Matte neben ihrer Liege sah sie ein dunkelhaariges Mädchen liegen, neben dessen Hand ein Krug stand. Eine rauhe Stimme durchbrach die Dunkelheit und ließ das Mädchen aufschrecken.
    »Die Herrin braucht Flüssigkeit«, sagte Cheftu, und Chloe sah das Weiß seines Schurzes gespensterhaft auf sie zuschweben. Er nahm die Schale, schenkte etwas hinein und setzte sich dann neben Chloe. Sanft schob er seine Hand unter ihre Schultern und hielt ihr das Getränk an die Lippen. Es war kühl, so kühl, und sie stürzte es durstig hinunter.
    Im Dunkeln hörte sie ihn leise lachen. »Bei Isis, Priesterin, es gibt noch mehr.«
    Chloe wischte sich mit der Hand über den Mund und spürte augenblicklich, wie sich in ihrem Körper Mattigkeit breitmachte. Er hatte ihr ein Schlafmittel gegeben, doch im Moment war ihr das egal. Der Schmerz war vergangen … dafür nahm sie alles in Kauf. Cheftu drückte sie zurück auf ihre Liege, dann flatterten seine Finger in einer kräftigen, zärtlichen Liebkosung über ihr Gesicht. Sie schmiegte sich mit einem Seufzer in seine breite Hand, dann schlief sie ein.
    Chloe erwachte von einem lauten Pochen unter ihrem Ohr, dessen Intensität sofort abnahm, wenn sie den Kopf bewegte. Sie schob die Hand unter ihre Wange und schlug überrascht die Augen auf, als sie warmes, festes Fleisch spürte. Cheftu lag neben ihr, einen Arm über das Gesicht gelegt, während der andere von der Liege baumelte. Sie hatte den Kopf auf seine glatte Brust gebettet und ein nacktes Bein über seines geschlagen. Sie konnte nicht sagen, ob ihr das nun eher peinlich oder eher angenehm war.
    Er muß todmüde sein, dachte sie und tappte auf Zehenspitzen zum Nachttopf. Sie sah über die Schulter zurück und betrachtete ihn kurz: Die starken, entschlossenen Gesichtszüge wirkten gelöst, sein muskulöser Körper lag entspannt da. Jedenfalls zum größten Teil.
    Das Wasser war lauwarm, trotzdem ließ sie sich hineingleiten und begann sich zu waschen. Stille lag über dem Palast, und draußen hörte sie die ersten Vögel zwitschern. Nebenan begann Cheftu zu brummein, und Chloe erstarrte. Was war gestern geschehen? Was sollte sie unternehmen? Was hatte das alles zu bedeuten? Schweigend sann sie darüber nach, dann hörte sie, wie leise die Tür geschlossen wurde. Er war gegangen. Sie wusch sich ab und kehrte in ihr Zimmer zurück, wo Basha alles für die Parfümierung des Mundes vorbereitete.
    Die Dienerin kreuzte den Arm vor der Brust. »Willkommen in Avaris, Herrin. Brauchst du irgend etwas heute morgen? Dein Magen? Geht es ihm gut? Wie ich sehe, hat meine Herrin bereits gebadet.«
    Chloe fiel Bashas herablassender, aufsässiger Tonfall auf, ein Tonfall, den RaEm bestimmt nicht durchgehen lassen

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