Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
Vom Netzwerk:
getötet!«
    »Wen getötet? Was redest du da?« Doch Basha plapperte weinend irgend etwas von Schuld und Unschuld und davon, daß sie an allem schuld sei. Chloe zog das Mädchen auf die Füße und versetzte ihr eine saftige Ohrfeige, das einzige sofort wirksame Heilmittel gegen einen hysterischen Anfall, das ihr einfiel.
    Basha verstummte augenblicklich, und aus ihren dunklen Augen sprühte Haß, den sie nicht zu verhehlen versuchte.
    Chloe ließ ihre Sklavin los und sank in ihren Stuhl zurück. »Was ist passiert?« Sie versuchte zu lächeln, doch was sie in den Augen des Mädchens sah, jagte ihr einen eisigen Schauer über den Rücken.
    »Die Tänzerin hat gestanden, daß sie versucht hat, Horus-imNest zu töten, indem sie eure Ente vergiftet hat«, verkündete Basha mit gesenktem Kopf. Sie war ausgesprochen kurz angebunden, doch Chloe hatte nicht den Mut oder das Herz, sie deswegen zurechtzuweisen.
    »Die Tänzerin?«
    »Die Kefti-Tänzerin.«
    Natürlich! dachte Chloe. Der offensichtliche Haß des Mädchens auf Thut, der nicht nur ihr aufgefallen war.
    »Sie hat gestanden?«
    »Nach zwei Tagen Verhör«, antwortete Basha dumpf. »Erst hat sie geleugnet, aber man hat sie überzeugt, daß sie schuldig ist. Sie hat erklärt, sie hätte dein Essen vergiftet, weil es unmöglich war, an seines heranzukommen.«
    »Wie?«
    »Von den vier Lieblingshengsten Seiner Majestät gevierteilt.« Bashas Stimme klang hohl, und sie hatte zu zittern begonnen. Schock, verzögerter Schock. Aber wieso?
    »Basha«, sagte Chloe, doch das Mädchen hörte sie nicht mehr. Chloe stand auf und ging neben ihr in die Hocke.
    »Basha?« Sie hob die Hand und verzog das Gesicht, als das Mädchen zusammenzuckte und das Gesicht mit der Hand abschirmte. »Ich habe dir nur eine Ohrfeige gegeben, weil du solche Angst gehabt hast«, erklärte sie leise. »Basha?«
    Die Sklavin war wie erstarrt, mit zu Boden gesenktem Blick und zusammengezogenen Schultern, als wollte sie einen Schlag abwehren. Aus ihrem viel zu kurzen Psychologieunterricht an der Schule wußte Chloe, daß das Mädchen höchstwahrscheinlich in irgendeiner Hinsicht ein Opfer war, doch damit war sie schon am Ende mit ihren Vermutungen. Sie zog Basha auf die Füße, ganz behutsam und langsam, und führte sie in ihre spärlich eingerichtete Kammer. Dort rollte sich Basha sofort in Embryonalstellung zusammen, und Chloe zog eine leichte Decke über ihren Leib. Cheftu würde wissen, was zu tun war.
    Sie hörte Schritte im Wohnraum und trat hinaus. Dort stand Nesbek und funkelte sie wütend an. »Spielst du wieder deine alten Spielchen mit den Sklavinnen? Wieso vergeudest du derart dein Talent, Herrin?«
    Langsam trat sie in den Raum, die Augen fest auf diesen widerwärtigen Fremden gerichtet, den sie, RaEmhetepet, in nicht einmal drei Monaten heiraten sollte. Wieso sie vom ersten Moment an einen so übermächtigen Haß auf ihn empfunden hatte, blieb ihr unergründlich. Dennoch stieg er wie ein Fieber aus jeder Pore ihres Leibes auf. Sie würde diesen Menschen um fast jeden Preis meiden.
    Er verbeugte sich knapp über ihrer Hand, und Chloes Haut kribbelte, als er ihre Handfläche nach oben drehte und ableckte. Zwei Palastdiener beobachteten jede ihrer Regungen, deshalb kämpfte Chloe den Drang nieder, die Hand zurückzureißen und ihn abzuschütteln wie eine lästige Kakerlake. Das wäre ein strategischer Fehler – er hatte irgend etwas gegen sie in der Hand, und sie mußte wissen, was das war. Trotzdem konnte sie nicht anders, als angeekelt die Lippen zu verziehen. Er bemerkte ihre Miene, und seine Augen verdüsterten sich unter einer namenlosen Leidenschaft.
    »Meine Berührung bringt deine Blütenblätter zum Welken, Lotos? Früher hat sie dich zum Erblühen gebracht.« Chloe zog ihre Hand zurück und wischte sie heimlich an ihrem Kleid ab.
    Sie schickte die Diener fort, dann spazierte sie in den Garten und suchte dabei fieberhaft nach einer diplomatischen Möglichkeit, ihm zu erklären, daß sie eher den krokodilköpfigen Gott Sobek heiraten würde als ihn. Sie blickte zu Boden, der Inbegriff der Unschuld, wie sie hoffte.
    »Nein. Das hat nichts mit dir zu tun, Herr. Ich finde jeden derartigen Kontakt unangenehm.« Sie bemerkte ihren Fehler zu spät und spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoß.
    »Wem hast du sonst noch gestattet, dich zu berühren, Heilige Priesterin?« Seine Frage klang zwar höflich, doch mit jedem Wort spie er ihr Gift ins Gesicht.
    Er kam auf sie zu und packte sie

Weitere Kostenlose Bücher