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Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor

Titel: Time-Travel-Triologie 01 - Die Prophetin von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Frank
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Trinken zusah.
    Ein weiterer Sklave wurde ausgewählt, der die gleiche Prozedur für Thut durchführen sollte, doch als er eben ein Stück Fleisch vom Knochen gerissen hatte, erscholl von der anderen Seite des Decks ein Schrei. Sofort lief Rekhmire hin.
    Der Sklave, der das Essen aus Chloes Hand entgegengenommen hatte, lag zusammengekrümmt auf dem Deck, eine Hand auf den Magen gepreßt, schwer atmend und am ganzen Leib bibbernd.
    Thut rief nach einem Arzt. Die Gäste beobachteten neugierig den Sklaven, doch niemand machte Anstalten, ihm zu helfen. Chloe sah Schmerzenstränen über sein Gesicht rinnen, während sein Körper verzweifelt versuchte, das Essen wieder auszuwürgen. Ein Schweißfilm überzog ihren Körper und rann in eisigen Tropfen über ihren Rücken, der abendlichen Hitze zum Trotz. Das war ihr Essen gewesen. Die Welt zog sich von ihr zurück, bis sie nur noch Thuts Zetern hörte, wer für die Zubereitung des Essens verantwortlich gewesen sei. Wie war es möglich, daß ihm so schnell übel wurde? War er allergisch? War er vergiftet worden? fragte die »andere«.
    Der Sklave fiel in Ohnmacht, und die im Schatten liegende Gestalt schien mit der Dunkelheit zu verschmelzen. Stumm beobachteten die Gäste, wie Cheftu über das Deck gelaufen kam und vor dem Leib des Sklaven in die Hocke ging. Zitternd trat Chloe vor.
    Der Mann lag mit dem Gesicht nach unten. Chloe rümpfte die Nase wegen des Gestanks, der von seinem mit Blut und Schleim vermischten Mageninhalt auf dem Deck aufstieg. Thut stand neben ihr, angeekelt die Zähne bleckend.
    »Ich will wissen, wer versucht hat, mich umzubringen!«
    »Mein Prinz«, sagte Cheftu, »er kann deine Fragen nicht hören.«
    »Dann weckt ihn auf!« spie Thut.
    Offenkundig verärgert fuhr Cheftu sich mit der Zunge über die Lippen. »Mein Prinz, der Mann ist krank. Niemand hat versucht, dich umzubringen. Er ist einfach nur krank; das kommt manchmal vor, wenn man in der Hitze Res ein Mahl zubereitet.«
    Thut zog die Brauen zusammen. »Dann bring ihn zurück nach Avaris und laß ihn dort beobachten. Ich will wissen, wann er erwacht … und was dieses Essen bei ihm angerichtet hat.« Er klatschte in die Hände und wandte sich an seine Gäste. »Der edle Herr Cheftu wird sich um diesen Sklaven kümmern. Laßt uns weiterfeiern!« Gehorsam kehrten alle auf ihre Plätze zurück. Die Musiker begannen zu spielen, und die Sklaven säuberten unauffällig das Deck.
    Chloe beobachtete, wie Cheftu in eines der kleinen Beiboote stieg und die Sklaven anwies, ihren Gefährten zu tragen. Sein Schurz glitzerte im flackernden Fackelschein, und Chloe begriff bestürzt, daß er weder Juwelenschmuck noch Schminke trug, wie es jeder Ägypter tat. Und auch kein Kopftuch. Sein Haar, das sie noch nie zu Gesicht bekommen hatte, war dicht und schwarz und glänzte bläulich im Fackellicht. Er hatte so vertraut ausgesehen … und so verletzlich.
    Schnell überflogen ihre Augen das Deck des anderen Schiffes, das bereits Segel setzte, als sie den größeren weißen Fleck entdeckte – ein Umhang –, der mit dem Weiß von Cheftus Schurz verschmolz.
    Chloe riß ihren Blick wieder los. Sieben war nirgendwo zu entdecken; bedrückt erkannte Chloe, daß die Priesterin der Grund dafür gewesen war, daß Cheftu so ungeschminkt aus der Versenkung aufgetaucht war. Chloe setzte ein falsches Lächeln auf, warf schlagartig ihren früheren Entschluß über den Haufen und nahm den großen blauen Glasbecher, den das Sklavenmädchen ihr anbot. Thut war in eine Unterhaltung mit seinen Edelmännern vertieft, und so kippte Chloe ihr Glas hinunter, entschlossen, den heutigen Abend vollkommen zu vergessen. Und zwar so schnell wie möglich.
    Erneut erwachte sie mit einem Kater und ohne zu wissen, wie sie ins Bett gekommen war. Ich darf das nicht zur Gewohnheit werden lassen, dachte sie und steckte den Kopf unter die leinene Decke, um Res hellen Strahlen zu entkommen.
    Basha schlich in ihr Zimmer und stellte flüsternd ein Tablett mit Milch und Obst vor ihr ab. Chloe nahm einen Schluck Milch und eilte sofort darauf zum Nachttopf, eine Hand gegen die Stirn gepreßt, die andere gegen den Magen. Jemand klopfte an die Tür, und ihr Magen krampfte sich noch fester zusammen. Scher dich weg, dachte sie mit tränenüberströmtem Gesicht. Basha blieb eine ganze Weile lang weg, und als sie zurückkehrte, wich sie Chloes Blick aus. Mit sanftem Griff führte sie Chloe an den Massagetisch und begann, eine kühlende Minzlotion in ihre erhitzte

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