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Timeless: Roman (German Edition)

Timeless: Roman (German Edition)

Titel: Timeless: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Monir
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habe, ihn auf meiner Zeitreise mit hierher zu nehmen. Und so bin ich in deiner Küche gelandet. Hier war wohl früher das Musikzimmer. Und Philip ist der Mann, bei dem ich letzte Nacht war, als ich dich als Alibi brauchte.«
    Ungläubig starrte Caissie sie an. »Entweder du willst mich total auf den Arm nehmen, oder du hast völlig den Verstand verloren.«
    Michele knabberte an ihrer Unterlippe. Das war genau die Reaktion, die sie befürchtet hatte. »Bitte, versuch mir zu glauben«, beharrte sie. »Wie sonst erklärst du dir meine Anwesenheit in deinem Apartment? Wie sonst erklärst du dir all das?« Michele nahm Philips Jacke ab, um sie Caissie zu zeigen.
    »Das ist nur eine alte Jacke, die du gekauft hast, und diese Karte ist einfach eine Nachahmung. Beides gehörte nicht irgendeinem alten Walker«, führte Caissie an. Sie reichte Michele gerade die Jacke, als etwas ihre Aufmerksamkeit erregte. Gespannt untersuchte sie die Innenseite des Kragens.
    »Was ist los?«, fragte Michele.
    Caissie, plötzlich ganz bleich im Gesicht, ging auf die Wand zu, zu der Stelle, an der die Tapete abblätterte. Sie hob das Stück Tapete hoch, und darunter war die alte Wandtäfelung zu erkennen – zusammen mit dem Familienwappen der Walkers. Dasselbe Wappen war in den Kragen der Jacke gestickt.
    »Als man beschloss, das Gebäude in einen Apartment komplex zu verwandeln, wurde die Außenfassade des Her renhauses abgerissen, aber Teile der Innenausstattung bewahrt. Das hier ist die ursprüngliche alte Wandtäfelung«, sagte Caissie, und ihre Stimme klang ganz fremd, während sie das Wappen der Walkers studierte.
    »Verstehst du denn nicht?«, keuchte Michele. »Es ist dasselbe. Ich war wirklich hundert Jahre vor unserer Zeit bei ihm.«
    »Du kannst sie aber auch in einem Trödelladen gefunden haben«, erwiderte Caissie, doch als sie Michele die Jacke zurückgab, zitterten ihre Hände.
    »Du weißt genau, dass das nicht stimmt.« Michele blickte Caissie ernst an. »Du bist hier der einzige Mensch, dem ich das sagen kann.«
    Caissie ließ sich auf einen Stuhl fallen. »Soll ich ehrlich sein, Michele? Du bist absolut die verrückteste Person, die ich kenne. Als ich zu dir nach Hause kam, hattest du kaum Zeit für mich, in der Schule sprichst du nicht mit mir, und jetzt plötzlich schnappst du völlig über, und ich bin diejenige, die du in deine irrwitzigen Geschichten mit hineinziehen willst. Nein, danke.«
    Michele ließ den Kopf hängen. Sie traute ihren Ohren nicht. »Ich habe keine Zeit für dich gehabt? Ich bin diejenige, die neu an deiner Schule ist, und ich dachte, du würdest vielleicht beim Mittagessen mit mir reden oder mit mir zusammensitzen und mir das Gefühl geben, willkommen zu sein, aber du hast dich benommen, als hätten wir uns noch nie gesehen.«
    »Weil du mich an jenem Tag bei euch zu Hause so schnell abgefertigt hast. Ich dachte, dass du keine Lust hast, dich mit der Tochter der Sekretärin anzufreunden«, konterte Caissie. »Dann hab ich dich mit dem elitären Vierhundert-Club gesehen, und jeder weiß, dass sie Schüler wie Aaron und mich verachten, weil wir Stipendien bekommen.«
    »Zu dem Club gehöre ich überhaupt nicht«, protestierte Michele. »Ich hatte doch keine Ahnung, wer die sind. Am ersten Tag war ich einfach dankbar, dass ich beim Essen mit jemandem zusammensitzen konnte. Ist dir nicht aufgefallen, dass ich seither nie mehr mit ihnen zusammen war und die Mittagspausen in der Bibliothek verbracht habe? Und an dem Tag, als du bei mir warst, war ich völlig daneben wegen meiner Mom und weil ich mich am Abend davor mit meinen Großeltern gestritten hatte. Ich hab die ganze Zeit krampfhaft versucht, nicht zu heulen – deshalb habe ich dich so schnell abgefertigt.«
    Caissie schwieg eine Weile. Dann bedachte sie Michele mit einem verlegenen Blick. »Tut mir leid«, sagte sie leise. »Ich war eine Idiotin. Ich … ich hasse es einfach, wie man mich und Aaron behandelt. Wir sind in Berkshire die einzigen Schüler, die nach der Schule arbeiten gehen, mit der U-Bahn fahren müssen und kein Taschengeld bekommen. Wenn es für dieses Apartment keine Mietbindung geben würde, könnte ich nicht mal hier wohnen. Du solltest sehen, wie klein das Apartment meiner Mom ist, es bleibt kaum Platz für mein Zimmer. Aber ich würde mich mit meiner Situation abfinden, wenn da nicht die Schulsnobs wären, die glauben, sie hätten das Recht, mich wie einen Menschen zweiter Klasse zu behandeln. Und du und deine Großeltern

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