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Timeless - Schatten der Vergangenheit: Roman (German Edition)

Timeless - Schatten der Vergangenheit: Roman (German Edition)

Titel: Timeless - Schatten der Vergangenheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Monir
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erscheinen.« Michele kicherte, Philip grinste. »Gott sei Dank bin ich gekommen. Um nichts in der Welt hätte ich die Begegnung mit dir verpassen wollen.«
    Als das Orchester Schuberts Serenade anstimmte, wechselten Philip und Michele einen Blick, und beide mussten leise lachen. »Das ist unser Stichwort.« Er reichte ihr die Hand, und Michele legte ihre hinein – genauso, wie sie es vorhin mit dem Philip aus dem 21. Jahrhundert gemacht hatte – in einer anderen Zeit, an einem anderen Ort. Als sie den Walzer tanzten, die Wangen eng aneinandergeschmiegt, schien es, als hätten sie die Grenzen von Raum und Zeit und der physischen Welt hinter sich gelassen. Es existierte nur noch eins: eine Liebe, die stark genug war, um die Schwerkraft zu überwinden und sie davonzutragen in eine andere Welt.
    ***
    »Was geht hier vor?«
    Als sie Kaya Morgans Stimme hörte, fuhr Michele herum. Was macht sie im Jahr 1910?
    Erschrocken ließ sie Philips Hand los, als sie Kaya mit blassem Gesicht in einer kleinen Gruppe von Schülern entdeckte, zu der auch Ben Archer gehörte. Ein verletzter Ausdruck lag auf Bens Gesicht. Sie waren wieder im Foyer des Waldorf-Astoria und standen vor der großen Uhr – genau an der Stelle, von der aus sie nach 1910 gelangt waren.
    »Wir sind zurück«, murmelte Philip verwirrt.
    Michele rang nach Luft und drehte sich hoffnungsvoll staunend zu ihm um. Bedeutete das … dass sich der neue Philip daran erinnern konnte, mit ihr im Jahr 1910 gewesen zu sein?
    »Im Ernst, Philip. Was ist mit dir los?« Mit blitzenden Augen sah Kaya abwechselnd ihn und Michele an.
    Mit einem Schlag schien Philip wieder in der Gegenwart angekommen zu sein.
    »Ich … lass es mich dir erklären.« Er warf Michele einen kurzen Blick zu, dann ließ er sie stehen und führte Kaya aus dem Foyer.
    Während Michele ihm nachsah und sich fragte, was für eine Erklärung er sich wohl einfallen lassen würde, sah sie Ben mit hängenden Schultern davonschleichen. Eilig folgte sie ihm zurück in den Empire Room.
    »Hey.« Sie ergriff seinen Arm. »Es tut mir leid. Ich weiß nicht, was du gesehen hast, aber …«
    »Ich habe gesehen, wie du und dieser Neue euch verdammt nahe gekommen seid und wie zwei altmodische Spinner getanzt habt«, fauchte Ben. »Was ist aus dieser Fernbeziehung geworden, von der du mir erzählt hast? Sieht aus, als hätte sich der Typ verdammt schnell in Luft aufgelöst.«
    Michele konnte Ben schlecht erzählen, dass Philip Walker und ihre »Fernbeziehung« zufällig ein und dieselbe Person waren.
    »Wir haben nur … Walzer getanzt«, sagte sie stattdessen und errötete, als ihr bewusst wurde, wie lächerlich sich das in der Gegenwart anhören musste. »Außerdem … du hast doch gesagt, es wäre okay für dich, dass wir nur Freunde sind.«
    Ben atmete hörbar aus. »Ja, das habe ich wohl«, sagte er ausdruckslos.
    Die Jazzband suchte sich diesen Augenblick aus, um zu einer lebhaften, peppigen Interpretation des Wirtschaftskrisen-Schmachtfetzens »Brother Can You Spare a Dime« überzuleiten. Einige Sekunden lang schwiegen sie beide, doch dann konnte sich Michele nicht verkneifen zu sagen: »Ziemlich seltsame Songauswahl für einen Schulball.«
    Bens Mundwinkel zuckten. »Damit werden sie hier wohl kaum auf offene Ohren treffen.« Er deutete auf die privilegierten Söhne und Töchter New Yorks, von denen sie umgeben waren.
    Michele lachte. Sie wusste, dass er ihr verziehen hatte.
    »Komm, lass uns tanzen.« Sie zog ihn auf das Parkett der Tanzfläche. Ihr Herz fühlte sich leichter an als in den ganzen letzten Wochen, ihre Hand war noch immer warm von Philips Berührung, und ihre Lippen kribbelten noch von seinem Kuss.
    »Ich habe gesehen, wie du und dieser Neue euch verdammt nahe gekommen seid …«
    Als Bens Worte in ihren Ohren widerhallten, musste Michele vor Freude grinsen. Das war der Beweis , dass der Philip von 1910 und der von 2010 derselbe waren.
    Während sie die Tanzfläche umkreisten, bemerkte Michele, dass sich Caissie allein einen Weg zur Bowle-Schüssel bahnte.
    »Hey, wo ist Matt?«, fragte sie Ben.
    Er spähte über Micheles Kopf hinweg und deutete auf einen Punkt hinter ihr, wo Matt mit einem Mädchen tanzte, das Michele noch nie zuvor gesehen hatte.
    »Ich werde nach Caissie sehen«, sagte sie am Ende des Songs zu Ben. Außerdem konnte sie es kaum erwarten, ihrer Freundin zu erzählen, was passiert war.
    Bei Caissie angelangt, fragte sie: »Was ist los?«
    »Das Mädchen aus der Zehnten hat

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