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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Wand hingen weiße Mönchskutten. Marek zog sich eine über und gab ihr eine zweite.
    Jetzt deutete er nach links, zu der Rampe, die in das zweite Gebäude führte. Zwei Soldaten in Kastanienbraun und Grau standen auf der Rampe und versperrten ihnen den Weg.
    Marek sah sich um, fand einen kräftigen Stock, der zum Kühren des Mahlguts verwendet wurde, und gab ihn Kate. In der Ecke entdeckte er einige Weinflaschen. Er nahm zwei, öffnete die Tür, sagte etwas auf provenzalisch zu den Soldaten und schwenkte die Weinflaschen. Die Soldaten kamen sofort herbeigelaufen. Marek schob Kate neben die Tür und sagte nur ein Wort: »Fest.«
    Der erste Soldat kam herein, dicht dahinter der zweite. Sie holte aus und schlug ihm den Stock mit solcher Kraft auf den Kopf, daß sie überzeugt davon war, sie habe ihm den Schädel gebrochen. Aber das hatte sie nicht; der Mann fiel um, richtete sich aber sofort wieder auf. Sie schlug ihn noch zweimal, und schließlich fiel er aufs Gesicht und rührte sich nicht mehr. Marek hatte unterdessen die Weinflasche auf dem Kopf des anderen Soldaten zerbrochen, und jetzt trat er ihn immer wieder in den Magen. Der Mann wehrte sich, er hob die Arme, um sich zu schützen, bis Kate auch ihm den Knüppel auf den Kopf schlug. Dann rührte er sich nicht mehr.
    Marek nickte, versteckte sein Breitschwert unter der Kutte und ging, den Kopf wie ein Mönch leicht gesenkt, die Rampe hinunter. Kate folgte ihm.
    Sie wagte es nicht, zu den Soldaten auf den Wachtürmen hochzusehen. Den Köcher hatte sie unter ihrer Kutte versteckt, aber den Bogen mußte sie außen tragen, so daß jeder ihn sehen konnte. Sie wußte nicht, ob jemand sie bemerkt hatte. Sie kamen zu dem zweiten Gebäude, und Marek blieb vor der Tür stehen. Sie horchte, hörte aber nichts außer einem lauten, monotonen Schlagen und dem Rauschen des Flusses.
    Marek öffnete die Tür.
    Hustend und spuckend trieb Chris auf dem bewegten Fluß. Die Strömung war zwar langsamer geworden, aber er war bereits hundert Meter von der Mühle entfernt. Auf beiden Ufern des Flusses standen Arnauts Männer herum, sie rechneten offensichtlich mit dem baldigen Befehl zum Angriff auf die Brücke. Eine große Anzahl Pferde wartete, gehalten von Knappen, etwas abseits.
    Die von der Wasseroberfläche reflektierten Strahlen der Sonne stachen Arnauts Männer in die Augen. Chris sah, wie sie die Augen zusammenkniffen und sich vom Fluß abwandten. Das grelle Funkeln war vermutlich der Grund, warum sie ihn nicht gesehen hatten, erkannte er.
    Ohne zu spritzen oder die Arme aus dem Wasser zu heben, schaffte er es ans Nordufer der Dordogne und legte sich unter die überhangenden Büsche am Wasserrand. Hier würde ihn niemand sehen. Er konnte kurz Atem holen. Und er müßte auf dieser Seite des Flusses — der französischen Seite — sein, wenn er André und Kate wiedertreffen wollte.
    Das hieß, falls sie es schafften, lebend aus der Mühle herauszukommen. Chris wußte nicht, wie ihre Chancen standen. In der Mühle wimmelte es von Soldaten.
    Und dann fiel ihm ein, daß Marek noch immer den Keramikmarker hatte. Wenn Marek starb oder verschwand, würden sie nie mehr nach Hause kommen. Aber das schaffen wir wahrscheinlich sowieso nicht, dachte er.
    Etwas stieß gegen seinen Hinterkopf. Als er sich umdrehte, sah er eine vom Faulgas geblähte Ratte auf dem Wasser treiben.
    Vor Ekel wäre er am liebsten sofort aus dem Wasser gesprungen. Doch erst sah er sich um. Wo er sich jetzt befand, waren keine Soldaten. Sie standen etwa zwölf Meter entfernt im Schatten einer Eiche. Er stieg aus dem Wasser und ließ sich im Unterholz auf die Erde sinken. Die Sonne schien warm auf seinen Körper. Er hörte die Soldaten lachen und scherzen und wußte, daß er sich einen geschützteren Platz suchen sollte. Wo er jetzt lag, zwischen niederen Büschen dicht am Ufer, würde ihn jeder, der den Pfad am Fluß entlangging, sehen. Aber während er sich langsam aufwärmte, spürte er auch, daß die Erschöpfung ihn überwältigte. Die Lider wurden ihm schwer, die Glieder ebenfalls, und obwohl er sich der Bedrohung bewußt war, beschloß er, für ein paar Minuten die Augen zu schließen.
    Nur ein paar Minuten.
    Der Lärm im Inneren der Mühle war ohrenbetäubend. Kate zuckte zusammen, als sie die Galerie im Obergeschoß des Gebäudes betrat und nach unten schaute. Von einer Stirnseite zur anderen verlief eine Doppelreihe von Fallhämmern, die auf Ambosse niedersausten und das monotone Schlagen produzierten,

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