Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit
»Ohne Schilde können sie nicht zurückkommen. Punkt.«
Sie zögerte kurz und biß sich auf die Unterlippe. »Bob, ich glaube –«
»He«, sagte er, »hast du dein Kurzzeitgedächtnis verloren? Du warst doch diejenige, die Stern nicht reisen lassen wollte, wegen des Risikos von Transkriptionsfehlern. Und jetzt willst du die ganze Truppe ohne Abschirmung zurückkommen lassen? Nein, Diane.«
»Okay«, sagte sie sehr widerstrebend. »Ich rede mit —« »Nein. Kein Reden mehr. Brich das Projekt ab. Zieh ihnen den Stecker raus, wenn's sein muß. Aber laß diese Leute nicht zurückkommen. Ich habe recht, und du weißt es.«
Im Kontrollraum fragte Gordon: »Er hat was gesagt?«
»Sie dürfen nicht zurückkommen. Auf keinen Fall. Bob hat sich da sehr klar ausgedrückt.«
»Aber sie müssen zurückkommen«, sagte Stern. »Sie müssen sie zurückkommen lassen.«
»Nein, das muß ich nicht«, erwiderte Kramer.
»Aber —«
»John«, sagte Kramer, an Gordon gewandt. »Hat er Wellsey gesehen? Hast du ihm Wellsey schon gezeigt?«
»Wer ist Wellsey?«
»Wellsey ist ein Kater«, sagte Gordon.
»Wellsey ist gespalten«, sagte Kramer zu Stern. »Er war eins der ersten Testtiere, die wir zurückgeschickt haben. Bevor wir wußten, daß man bei einem Transit Wasserschilde benutzen muß. Und er ist bös gespalten.«
»Gespalten?«
Kramer wandte sich an Gordon. »Du hast ihm wohl noch gar nichts gesagt.«
»Ich habe ihm schon einiges gesagt«, erwiderte Gordon und wandte sich dann an Stern. »Gespalten heißt, daß er schwere Transkriptionsfehler hat.« Zu Kramer sagte er: »Aber das ist vor Jahren passiert, Diane, und damals hatten wir außerdem noch Computerprobleme —«
»Zeig ihm den Kater«, sagte Kramer. »Und dann wollen wir mal sehen, ob er immer noch so gierig darauf ist, seine Freunde zurückzuholen. Aber das Wesentliche ist: Bob hat seine Entscheidung gefällt, und die Antwort ist nein. Wenn wir keine sichere Abschirmung haben, kann niemand zurückkommen. Unter keinen Umständen.«
In diesem Moment sagte einer der Techniker: »Wir haben eine Feldanomalie.«
Sie drängten sich um den Monitor und starrten die schwankenden Feldlinien und die Zacken darin an.
»Wie lange noch, bis sie zurückkommen?« fragte Stern .
»Nach dem Signal zu urteilen, ungefähr eine Stunde. «
»Können Sie feststellen, wie viele? «
»Noch nicht, aber… auf jeden Fall mehr als einer. Vielleich t vier oder fünf.«
»Dann sind es alle«, sagte Gordon. »Offensichtlich haben sie den Professor gefunden, und jetzt kommen sie alle nach Hause. Sie haben getan, was wir von ihnen wollten, und jetzt kommen sie zurück.«
Er drehte sich zu Kramer um.
»Tut mir leid«, sagte sie. »Ohne Schilde kommt niemand zurück. Das ist endgültig.«
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01:01:52
Kate kauerte neben der Falltür und richtete sich jetzt langsam auf. Sie stand in einem schmalen Raum, nur gut einen Meter breit, mit hohen Steinmauern zu beiden Seiten. Durch eine Öffnung links von ihr fiel Feuerschein herein. Im gelben Licht sah sie direkt vor sich eine Tür. Und hinter ihr befand sich eine Treppe, die steil in die Höhe führte.
Aber wo war sie?
Chris spähte über den Rand der Falltür und deutete zu dem Feuerschein. Er flüsterte: »Ich glaube, jetzt wissen wir, warum sie die Tür zu diesem Gang nie gefunden haben.«
»Warum?«
»Weil sie hinter dem Kamin liegt.«
»Hinter dem Kamin?« flüsterte sie. Und dann erkannte sie, daß er recht hatte. Der schmale Raum gehörte zu einem der Geheimgänge im Inneren von La Roque, der hinter dem Kamin im Festsaal vorbeiführte.
Vorsichtig schob Kate sich an der linken Wand entlang – und blickte plötzlich von der Rückseite des Kamins direkt in den Festsaal. Der Kamin war fast drei Meter hoch. Durch die lodernden Flammen sah sie Olivers Tisch, an dem seine Ritter, mit dem Rücken zum Feuer sitzend, aßen. Sie war nicht mehr als fünf Meter von ihnen entfernt.
»Du hast recht«, flüsterte sie. »Wir sind hinter dem Kamin.«
Sie drehte sich zu Chris um und winkte ihn zu sich. Gerade wollte sie zur Tür weitergehen, als Sir Guy sich umdrehte, um einen Hühnerknochen in die Flammen zu werfen, und dabei kurz ins Feuer sah. Er wandte sich wieder zum Tisch um und aß weiter.
Nichts wie weg von hier, dachte sie.
Aber es war zu spät. Guys Schultern zuckten, er drehte sich noch einmal um. Er sah Kate deutlich, ihre Blicke trafen sich, und er rief: »Mylord.« Dann sprang er vom Tisch auf und zog sein
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