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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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ist. Und er weiß, wenn er sie mit einem Brandsatz trifft, kann er großen Schaden anrichten.«
    »Sie wird in die Luft fliegen«, sagte Marek und betrachtete die aufgestapelten Pulversäcke. Obwohl ein Großteil des mittelalterlichen Pulvers nicht explodierte, hatten sie bereits gesehen, daß man mit Olivers Pulver eine Kanone abfeuern konnte.
    »Ja, sie wird in die Luft fliegen«, sagte Johnston. »Und viele Menschen in der Burg werden sterben. Dann gibt es ein großes Durcheinander, und mitten im Burghof brennt ein riesiges Feuer. Das bedeutet, daß die Männer die Mauer verlassen müssen, um das Feuer zu bekämpfen. Und wenn man während einer Belagerung Männer von der Mauer abzieht…«
    »Läßt Arnaut sie erklettern.«
    »Ja, und zwar sofort.«
    Marek fragte: »Aber schafft Arnaut es überhaupt, einen  Brandsatz hier reinzuschleudern? Die Wände sind doch mindestens einen halben Meter dick.«
    »Er kommt nicht durch die Mauern. Sondern durchs Dach.«
    »Aber wie …«
    »Er hat Kanonen«, sagte der Professor. »Und Eisenkugeln. Er wird sie erhitzen, bis sie rotglühend sind, dann über die Mauer schießen und hoffen, daß er damit die Rüstungskammer trifft. Eine Fünfzigpfundkugel durchschlägt dieses Dach problemlos. Und wenn das passiert, will ich nicht hier sein.« Er grinste sarkastisch. »Wo zum Teufel bleibt nur Kate?«
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01:22:12
    Sie trieb verloren in unendlicher Dunkelheit. Das ist ein Alptraum, dachte sie, während sie im Boot kauerte und spürte, wie es auf der Strömung vorwärtstrieb und immer wieder gegen Stalaktiten stieß. Sie schwitzte trotz der kühlen Luft. Ihr Herz hämmerte, ihr Atem ging flach, und sie kam sich vor, als würde sie nicht genug Luft bekommen. Sie hatte schreckliche Angst. Als sie ihr Gewicht verlagerte, schwankte der Kahn bedrohlich, und sie streckte beide Hände aus, um ihn zu beruhigen. »Chris?« rief sie. Weit weg in der Dunkelheit hörte sie Platschen. Als würde  jemand schwimmen.
    »Chris?«
    Aus großer Entfernung: »Ja.«
    »Wo bist du?«
    »Ich bin aus dem Kahn gefallen.«
    Er klang so weit weg. Wo Chris jetzt auch sein mochte, sie  trieb mit jeder Minute weiter von ihm weg. Sie war allein. Sie brauchte Licht. Irgendwie mußte sie sich Licht besorgen. Sie kroch zum Heck des Kahns, tastete auf dem Boden herum, hoffte, daß ihre Finger sich um einen Holzstecken schlossen – eine der noch verbliebenen Fackeln. Der Kahn schwankte wieder.
    Scheiße.
    Sie hielt inne und wartete, bis er sich wieder beruhigt hatte.
    Wo waren die verdammten Fackeln? Eigentlich müßten sie irgendwo in der Mitte des Kahns liegen. Aber sie spürte sie nirgends. Sie ertastete die Ruder. Sie ertastete die Flanken. Aber
    Fackeln ertastete sie keine.
    Waren sie mit Chris aus dem Boot gefallen?
    Besorg dir Licht. Irgendwie mußte sie sich Licht besorgen.
    Sie tastete an ihrer Taille nach dem Beutel, schaffte es sogar, ihn zu öffnen, hatte dann aber Schwierigkeiten, den Inhalt zu identifizieren. Da waren Tabletten … die Sprühdose … ihre Finger schlossen sich um einen Würfel, etwa so groß wie ein Zuckerwürfel. Es war einer der roten Würfel! Sie nahm ihn heraus und klemmte ihn sich zwischen die Zähne.
    Dann nahm sie ihren Dolch, schlitzte den Ärmel ihres Hemds auf und riß einen etwa dreißig Zentimeter langen Streifen ab. Sie wickelte den Stoff um den Würfel und zog an der Schnur.
    Sie wartete.
    Nichts passierte.
    Vielleicht war Feuchtigkeit in den Würfel gedrungen, als sie bei der Mühle im Fluß gewesen war. Oder beim Wasserfall. Die Würfel sollten zwar wasserdicht sein, aber sie war sehr lange im Wasser gewesen. Vielleicht war es aber auch einfach nur ein defekter. Sie würde noch einen zweiten probieren. Einen hatte sie noch. Sie griff eben wieder in den Beutel, als das Tuch in ihrer Hand zu brennen anfing.
    »Au!« schrie sie. Ihre Hand brannte. Sie hatte sich diese Aktion nicht sehr gut überlegt. Aber sie warf den Fetzen nicht weg, sondern biß die Zähne zusammen und hielt ihn sich über den Kopf. Sofort sah sie rechts von sich die Fackeln, sie lehnten an der Kahnwand. Sie packte eine, hielt sie an den brennenden Fetzen, und die Fackel fing Feuer. Erst jetzt warf sie den Fetzen in den Fluß und tauchte ihre Hand ins Wasser.
    Ihre Hand tat höllisch weh. Sie untersuchte sie: Die Haut war gerötet, ansonsten aber schien die Verbrennung nicht so schlimm zu sein. Den Schmerz ignorierte sie einfach; sie würde sich später darum kümmern.
    Sie schwang die Fackel. Um sie

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