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Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit

Titel: Timeline: Eine Reise in die Mitte der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Schwert.
    Kate rannte zur Tür und zog heftig daran, aber sie war versperrt oder klemmte. Sie stürzte zur Treppe auf der anderen Seite. Dabei sah sie Sir Guy, der zögernd auf der anderen Seite der Flammen stand. Im nächsten Augenblick stürmte er durch das Feuer auf sie zu. Sie sah Chris aus der Falltür kommen und rief: »Runter!« Er duckte sich wieder in das Loch, als sie die Stufen hochkletterte.
    Sir Guy schlug mit dem Schwert nach ihren Beinen und verfehlte sie nur knapp, die Klinge klirrte auf den Stein. Er fluchte und schaute dann kurz in die Öffnung, die zu dem unterirdischen Gang führte. Doch Chris sah er offensichtlich nicht, denn unmittelbar danach hörte Kate ihn hinter ihr her die Treppe hochkommen.
    Sie hatte keine Waffe, sie hatte nichts.
    Sie rannte.
    Am oberen Ende der Treppe, zehn Meter über dem Boden, befand sich ein schmaler Absatz, und als sie ihn erreichte, spürte sie, wie Spinnweben sich um ihr Gesicht legten. Sie wischte sie ungehalten weg. Der Absatz war kaum größer als einen halben Meter im Quadrat. Es war gefährlich, aber sie war eine erfahrene Klettererin, und es machte ihr nichts aus.
    Aber Sir Guy machte es etwas aus. Er kam sehr langsam die Treppe hoch, drückte die Schulter an die Wand, um so weit wie möglich vom geländerlosen Rand der Stufen entfernt zu sein, und suchte Halt an winzigen Vorsprüngen im Mörtel. Er hatte einen verzweifelten Blick und atmete schwer. Der tapfere Ritter hatte also Höhenangst. Doch offensichtlich nicht genug Angst, um stehenzubleiben, wie Kate sah. Sein Unbehagen schien ihn eher noch wütender zu machen. Er schaute sie mordlustig an.
    In der Wand hinter dem Absatz befand sich eine rechteckige hölzerne Tür mit einem runden Guckloch. Der einzige Zweck der Treppe schien dieses Guckloch zu sein, denn von hier aus konnte man in den Festsaal hinunterschauen und alles beobachten, was dort vor sich ging. Kate drückte gegen die Tür und stemmte ihr ganzes Gewicht dagegen, doch sie öffnete sich nicht, sondern das gesamte Rechteck brach aus der Mauer und fiel hinunter in den Saal, und sie wäre beinahe hinterdrein gestürzt.
    Jetzt war sie im Festsaal.
    Sie befand sich hoch oben im mächtigen, unverkleideten Dachgestühl des Saals. Eine Decke war nicht vorhanden, und so schaute sie hinunter auf die Tische zehn Meter unter ihr. Direkt vor ihr war der schwere Mittelbalken, der über die gesamte Länge des Saals lief. Im Abstand von etwa eineinhalb Metern kreuzten ihn Querbalken, die in den beiden Seitenwänden verschwanden. Alle Balken waren üppig mit Schnitzwerk verziert und in Abständen mit schräg und vertikal nach oben führenden Stützstreben versehen.
    Ohne zu zögern, trat Kate auf den Mittelbalken. Alle im Saal hatten die Köpfe erhoben, sie zeigten nach oben und hielten den Atem an, als sie Kate auf dem Balken sahen. Sir Oliver rief laut: »Heiliger Gott und Verdammung! Der Gehilfe! Wir sind verraten! Der Magister!«

    Er schlug auf den Tisch, sprang auf und starrte wütend zu ihr hoch.
    Sie sagte: »Chris! Such den Professor.«
    Ein Knistern. »O-kay.«
    »Hast du mich verstanden? Chris.«
    Nur statisches Rauschen.
    Kate lief schnell den Mittelbalken entlang. Trotz der Höhe fühlte sie sich vollkommen sicher. Der Balken war dreißig Zentimeter breit. Kein Problem für sie. Als sie von unten wieder ein Aufstöhnen hörte, drehte sie sich um und sah, daß Sir Guy ebenfalls auf den Mittelbalken getreten war. Er wirkte verängstigt, aber die Tatsache, daß er ein Publikum hatte, stachelte ihn an. Entweder das, oder er wollte vor so vielen Leuten einfach keine Angst zeigen. Guy machte einen zögernden Schritt, fand sein Gleichgewicht und kam dann schnell hinter ihr her. Sein Schwert hielt er locker in der Hand. Er erreichte die erste vertikale Strebe, atmete einmal tief durch, hielt sich an dem stehenden Balken fest und schwang seinen Körper herum. Dann ging er auf dem Mittelbalken weiter.
    Kate erkannte nun, daß der Mittelbalken zu breit, zu einfach für ihn war. Sie bog auf einen Querbalken ab und ging auf die Seitenwand zu. Dieser Querbalken war nur etwa fünfzehn Zentimeter breit, hier hatte Sir Guy sicher mehr Schwierigkeiten. Sie kletterte um eine schwierige Sparrenkonstruktion herum und ging weiter.
    Erst jetzt erkannte sie ihren Fehler.
    Im allgemeinen besaßen solche mittelalterlichen offenen Dachstühle an der Wand, wo das Gestühl aufsaß, noch irgendein bauliches Detail — eine Längsstrebe, einen Schmuckbalken, irgendeine

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