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Timeout Statt Burnout

Timeout Statt Burnout

Titel: Timeout Statt Burnout Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Standhardt , Cornelia Loehmer
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nur wahrzunehmen und nicht zu beurteilen oder etwas anders haben zu wollen.
Das Denken erforschen
    Schauen wir uns die Ebene des Denkens doch einmal genauer an. Irgendwann im Laufe unseres Lebens entdecken wir, dass wir denken. Wir machen uns Gedanken über uns selbst, über andere und über die Welt. Das Denken wird zu einem normalen und selbstverständlichen Vorgang, den wir üblicherweise nicht hinterfragen.
    Unsere Gedanken entstanden in den ersten Lebensjahren, also in einem Alter, in dem wir extrem abhängig waren – zuerst von unseren Eltern, später auch von Lehrern und anderen Bezugspersonen. Wie für alle Kinder war es auch für uns überlebenswichtig geliebt, gesehen und anerkannt zu werden. Daher unternahmen wir alles, um das Wohlwollen und die Wertschätzung dieser Menschen auf uns zu ziehen. Vor allem haben wir deren Einschätzungen über uns, über andere Menschen und über die Welt übernommen.
    Timeout-Tagebuch
    Nehmen Sie sich Zeit und kommen Sie Ihrem Denken auf die Spur.
Woher kommen meine Gedanken?
Ist mein Denken mutig, vorsichtig, kreativ oder visionär?
Was denke ich über mich?
Was denke ich über die Menschen, die mir nahestehen?
Was denke ich über Menschen, die vollkommen anders leben als ich?
Was denke ich über die Welt, in der ich lebe?
    Unsere Gedanken sind also gar nicht unsere Gedanken. Es sind die Gedanken derer, die für uns gesorgt haben, als wir das aus eigener Kraft noch nicht konnten. Und auch unsere Mütter und Väter haben das, was sie denken, übernommen von ihren Müttern und Vätern und so weiter. Über Generationen wurden so Sichtweisen über das Leben und die Welt in unbewusster Weise weitergegeben.
    Diese Abfolge kann nur unterbrochen werden durch eine aktive »Gedanken-Inventur«. Der beste Zeitpunkt wäre der, wenn junge Menschen das Elternhaus verlassen. Würden sie sich jetzt die Zeit nehmen, bewusst zu entscheiden, welche Denkgewohnheiten sie übernehmen wollen und welche nicht, dann hätten sie die besten Voraussetzungen, wirklich ihr eigenes Leben zu gestalten.
    In unserer Gesellschaft gibt es bislang noch keine Kultur für ein derartiges»Innehalten« an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Und so sind in den Köpfen der jungen Generation auch noch nach Jahren und Jahrzehnten die »ererbten« Denkmuster ihrer Eltern lebendig.
    Häufig beginnen Menschen erst dann ihre Sichtweisen und Gedankenmuster zu hinterfragen, wenn ihr Leben aus den Fugen gerät – sei es durch eine schwere
Krankheit, den Tod eines nahestehenden Menschen, den Verlust der Arbeit oder die Trennung vom Lebenspartner. Sie nehmen Coaching oder Psychotherapie in
Anspruch und nicht selten führt dieser Bewusstwerdungsprozess zu einer Kurskorrektur.
    Der gesunde Menschenverstand besteht ausschließlich aus den Vorurteilen, die der Geist vor dem achtzehnten Lebensjahr
    verinnerlicht hat.
    Albert Einstein
    Niemand muss warten, bis eine Krise da ist. Zu jeder Zeit steht es uns frei, unser Denken genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei können wir faszinierende Entdeckungen machen:
Nicht ich denke, »es« denkt in mir.
Ich kann nicht verhindern zu denken.
Ich bin nicht meine Gedanken.
Ich kann mich entscheiden, Gedanken nicht weiter zu denken.
Die meisten meiner Gedanken sind negativ, verurteilend oder wertend.
Ich muss nicht alles glauben, was ich denke.
Ich kann mein Denken beobachten.
Ich kann die Richtung meines Denkens steuern.
    Die meisten Menschen sind überrascht, manchmal auch sehr erschrocken, wenn sie die Qualität ihres Denkens erforschen. Sie stellen fest, wie destruktiv und selbstzerstörerisch die meisten ihrer Gedanken sind, insbesondere die Gedanken über sich selbst. Schauen Sie doch mal, wie es bei Ihnen ist!
    Bei allen Teilnehmenden unserer Seminare ist die Liste dessen, was sie an sich ablehnen, deutlich länger als die Liste der Eigenschaften, Merkmale und Verhaltensweisen, die sie an sich selbst schätzen und lieben. Hinzu kommt die ganze Palette der Schuldgefühle und Sorgen. Erinnerungen sind nicht selten von Schuldgefühlen begleitet und Zukunftsüberlegungen von Sorgen.
    Weder das eine noch das andere hat Einfluss auf diesen Moment – das Vergangene ist Vergangenheit und auch die stärksten Schuldgefühle ändern nichts daran. Was die Zukunft betrifft, ist es genauso. Ganz gleich wie viele Sorgen Sie sich im Voraus machen, was einmal kommen wird, werdenSie damit nicht beeinflussen. Mit Ihren negativen Gedanken belasten Sie lediglich Ihre Innenwelt.
    Timeout-Tagebuch
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