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Timeout Statt Burnout

Timeout Statt Burnout

Titel: Timeout Statt Burnout Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruediger Standhardt , Cornelia Loehmer
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Visualisieren Sie sich in die Gegenwart Ihres Partners und stellen Sie sich vor, wie es wäre, wenn Sie den Gedanken »Mein Partner hört mir nicht zu!« für einen Moment nicht hätten. Was genau sehen Sie?
    Die vier Fragen helfen, den subjektiven Wahrheitsgehalt des Urteils zu überprüfen, sich über die Auswirkungen klar zu werden, die der Gedanke hat und Abstand von ihm zu gewinnen.
    Im dritten Schritt geht es darum, Umkehrungen für den Ausgangsgedankenzu finden. Dies kann beispielsweise eine Umkehrung zu mir selbst sein
(Ich höre mir nicht zu!),
eine Umkehrung zu einer anderen Person
(Ich höre meinem Partner nicht zu!),
oder eine Umkehrung ins Gegenteil
(Mein Partner hört mir zu!).
    Zu jeder gefundenen Umkehrung gibt es nun die Aufforderung, mindestens drei Beispiele aus Ihrem Leben zu finden, die die Wahrheit der Umkehrung
bestätigen. Es können ruhig kleine Beispiele sein, Hauptsache ist, sie sind konkret vorgefallen.
    Entweder Du glaubst, was Du denkst oder Du stellst es in Frage. Es gibt keine andere Wahl.
    Byron Katie
    Im Fall der ersten Umkehrung würde jemandem vielleicht folgende Begebenheit einfallen: »Beim Frühstück heute morgen hatte ich plötzlich Lust, noch einen Saft zu trinken, doch ich war zu faul aufzustehen und ihn mir aus dem Kühlschrank zu holen. Ich habe mir selbst und meinen Bedürfnissen nicht zugehört.«
    Ein Beispiel für die Konkretisierung der zweiten Umkehrung könnte sein: »Als mein Partner mir heute ausführlich vom Elternabend erzählte, habe ich ab und an zustimmend genickt, damit er glaubte, ich würde ihm zuhören. In Wirklichkeit war ich in Gedanken jedoch ganz woanders.«
    Die letzte Umkehrung könnte die Erinnerung an ein Gespräch über eine stressige Situation am Arbeitsplatz wachrufen, bei der der Partner durch zutreffende Bemerkungen und gezieltes Nachfragen sein präzises Zuhören deutlich machte.
    Jede scheinbar noch so unbedeutende Situation, die Ihnen aus IhremLeben zur Bestätigung einer Umkehrung einfällt, ist ein wichtiger Schritt in Richtung größerer, innerer Freiheit.
    Das einfache System der Selbsterkenntnis von Byron Katie ist eine gute Möglichkeit, die eigenen Gedanken über Menschen und Situationen zu untersuchen. Sie bekommen andere Betrachtungsebenen in den Blick und erkennen die eigenen Anteile. Auch bei festgefahrenen Denkmustern können Sie neue Ideen entwickeln und scheinbar aussichtslose Situationen durch Handlungsalternativen entschärfen – Sie selbst kommen wieder ans Steuerrad Ihres Lebens!
    Wenn Sie damit beginnen, Ihr Denken zu erforschen, werden Sie feststellen, dass Sie anfangs häufig erst im Nachhinein eine innere Distanz zu Ihrem Denken herstellen. Je häufiger Sie jedoch innehalten und wahrnehmen, was »es« gerade in Ihnen denkt, desto selbstverständlicher können Sie mit der Zeit bereits im Denkvorgang zwei verschiedene Ebenen unterscheiden.
    Neben der Ebene, auf der wir einen Gedanken denken, verfügen wir über die Fähigkeit, auf einer zweiten Ebene mit Hilfe eines »inneren Beobachters«
wahrzunehmen, wie der Gedanke entsteht, welche Qualität er hat und wie er wieder vergeht. Diese Differenzierung schafft einen heilsamen Abstand zu unseren
Gedanken, weil wir uns nicht mehr so stark mit ihnen identifizieren. Außerdem sind wir in der Lage, unsere Gedanken zu hinterfragen und eine gelassenere
Haltung zu ihnen zu entwickeln.
    Gedanken sind keine Tatsachen und wir sind nicht unsere Gedanken.
    Mark G. Williams
    Meditative Übungswege, wie beispielsweise die Sitzmeditation, bieten eine gute Gelegenheit, den »inneren Beobachter« in einem geschützten Raum zu kultivieren, so dass es dann auch im Alltag immer besser gelingt, die Gedanken zu beobachten und zu hinterfragen.
Das Fühlen erforschen
    Üblicherweise sind wir sehr einverstanden, wenn wir angenehme Gefühle wahrnehmen. Wir wollen sie festhalten und nicht selten auch noch verstärken.
    Sobald jedoch unangenehme Gefühle auftauchen, unternehmen wir alles Mögliche, um sie nicht spüren zu müssen. Wir drängen sie weg, indem wir uns ablenken durch Essen, Trinken, Rauchen, Sport, Telefonieren, Einkaufen, Sex, Fernsehen, Internet usw. Doch unangenehme Gefühle sind hartnäckig. Sie nutzen die kleinste Gelegenheit, um sich wieder auszubreiten. Je häufiger wir sie unterdrücken, desto stärker präsentieren sie sich beim nächsten Mal und wir wenden noch mehr Kraft für die Abwehr der Gefühle auf.
    Wir kennen eine ganze Bandbreite von ungeliebten Gefühlen. Dazu

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