TimeRiders 03: Der Pandora Code
Kompliment, Liam OâConnor?«
Er boxte sie scherzhaft auf den Arm. »Natürlich ist es das. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich täte.«
Ihr Blick wanderte einen Augenblick lang über die Lichtung, und dann wieder zu ihm zurück. »Danke.«
Er machte den letzten Knoten und wartete darauf, dass sie den nächsten Stamm holte und aufstellte. »Werden wir denn dann wissen, an welchem Datum der Vergangenheit wir hier eingetroffen sind? Und zu welcher Uhrzeit?«
»Negativ. Ich bin ich nicht in der Lage, diese Angaben zu machen.«
»Okay. Aber wir werden es auf die Woche genau wissen?«
Sie schüttelte den Kopf.
»Auf den Monat genau?«
»Negativ.«
»Das Jahr?«
»Ich kann es auf das Jahrtausend bestimmen.«
» Was ?«
»Ich kann von dem Zeitpunkt aus, an dem wir uns befinden, auf das nächstliegende Jahrtauâ¦Â«
»Ich habe dich beim ersten Mal schon verstanden. Aber ⦠Ich meine, es hilft uns doch nicht wirklich weiter, oder? Wenn wir irgendwie eine Nachricht in die Zukunft übermitteln könnten, in der steht, in welchem Jahrtausend wir gelandet sind, würden sie doch nach uns suchen müssen wie nach einer Nadel im Heuhaufen.« Er sank in die Hocke und lehnte sich gegen die Palisade. »Wenn sie versuchen, an jedem Tag jeden Jahres eines Jahrtausends ein Fenster zu öffnen, dann ⦠dann wären das â¦Â«
»365000 Versuche«, sagte Becks. »Dazu kämen 250 Versuche für Schaltjahre.«
»Richtig! Es sind zu viele! Jessas, sie werden uns nie finden.«
Sie hockte sich neben ihn. »Das ist korrekt. Es wäre extrem unwahrscheinlich«, bestätigte sie.
»Das warâs dann also«, sagte er und sackte in sich zusammen. Die Hoffnung, sie könnten einen Ausweg aus ihrer Situation gefunden haben, war verflogen, und die Lage sah nun noch aussichtsloser aus, als zuvor. »Wir stecken hier fest.«
»Bis mein auf sechs Monate eingestellter Missionstimer â¦Â«
»Ja, ja, ich weiÃ. Und dann musst du tun, was du tun musst.«
Eine Hand streckte sich nach seinem Arm aus und berührte ihn sacht. »Es tut mir leid, Liam OâConnor. Der Gedanke daran, diese Menschen zu vernichten, macht mich nicht glücklich. Besonders nicht der Gedanke daran, dich vernichten zu müssen.«
Er seufzte. »Tja, ich nehme an, dass das viel bedeutet«, murmelte er. »Danke.«
Sie sahen zu, wie die anderen den Baumstamm herbeibrachten und vor ihnen abluden. Whitmore wischte sich den Schweià von der Stirn. »Meine Güte, bin ich fertig. Wie viele davon, glaubt ihr, werdet ihr noch brauchen?«
Becks betrachtete einen Moment lang die Palisade. Dann drehte sie sich wieder um. »97.«
Whitmore blies die Wangen auf. »So viele? Bist du sicher?«
Sie nickte. »Ich bin sicher.«
»Okay«, stöhnte Whitmore. »Dann kommt mal wieder mit«, sagte er zu seinen Helfern. »Zurück an die Arbeit.«
Liam und Becks sahen ihnen nach.
»Es wäre der Einsatzzentrale möglich, die Anzahl notwendiger Fenster zu verringern«, bemerkte Becks.
»Was?«
»Sie brauchen nicht 365250 Fenster zu öffnen. Ich bin sicher, dass die künstliche Intelligenz in der Einsatzzentrale dieselbe Empfehlung geben wird.«
»Dieselbe Empfehlung? Was denn für eine?«
»Eine Dichtemessung. Sie könnten einen kurzen Scan der einzelnen Tage vornehmen. Jeder Scan, der zu einer Dichtewarnung führt, würde auf das Vorkommen von Objekten an der betreffenden Stelle hinweisen. Sie könnten die Zeitpunkte, für die Dichtewarnungen ergingen, als empfehlenswerte Kandidaten für Zeitfenster werten.«
Er sah sie an. Sie hatte recht. Eine RoutinemaÃname vor dem Ãffnen eines Fensters, um sicherzugehen, dass keine fremden Objekte oder Lebewesen durch die Zeit transportiert wurden. »WeiÃt du noch, wo genau wir auf dieser Lichtung gelandet sind?«
Sie nickte. »Ich habe die präzisen Geokoordinaten gespeichert.« Sie zeigte zu einem Büschel von Farnstauden. »Du bist dort erschienen. 15,75 Meter von diesem Punkt entfernt, an dem wir uns gerade befinden.«
»Dann â¦Â«, Liam sah zu der Stelle hin, »müssten wir jemanden dort hinstellen, der mit den Armen herumfuchtelt, oder so etwas in der Art. Ist das richtig?«
»Korrekt. Aber es ist unwahrscheinlich, dass die Einsatzzentrale in so ferner Vergangenheit
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