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TimeRiders

TimeRiders

Titel: TimeRiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Scarrow
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Kreatur neigte nachdenklich den Kopf, und in diesem Augenblick der Unentschlossenheit, in dem das Tier zu überlegen schien, wie es seine Äußerung nachahmen konnte, beschloss Kelly zuzuschlagen. Er machte einen schnellen Schritt nach vorne und stieß mit aller Kraft mit dem Speer zu. Die Waffe traf auf etwas Weiches. Er hatte die Kreatur aufgespießt. Sie schlug um sich. Dabei jaulte sie wie ein Hund, dem man aus Versehen auf den Schwanz getreten ist.
    Â»Ja!«, knurrte Kelly.
    Es blutet! Er zog den Speer heraus. Eine große Bauchwunde wurde sichtbar, aus der dickes, dunkles Blut zu sprudeln begann. Die Kreatur wand sich schreiend auf dem Waldboden.
    Gerade wollte Kelly abermals zustoßen, als ihm der Speer von hinten grob aus der Hand gerissen wurde.
    Er drehte sich um. Vor ihm stand eine voll aufgerichtete hominidenähnliche Echse. Sie war größer als die erste, gut einen Kopf größer als er. Wütend knurrte sie ihn an, mit Lauten, die tief aus ihrer Kehle kamen. Kelly sah hinter ihr weitere auftauchen. Dann erst merkte er, dass ihn auf allen Seiten gelbe Augen fixierten.
    Die Kreatur hielt den Speer in beiden klauenbewehrten Händen. Aufmerksam betrachtete sie den langen, dicken Schaft, und anschließend die von dunklem Blut überzogene Spitze. Sie sah auf die Spitze, neigte den Kopf und fixierte dann Kelly, der sich jetzt überhaupt nicht mehr wie der Held aus einem Actionfilm vorkam. Seine Knie gaben nach und noch bevor er selbst es merkte, sank er zusammen und hockte hilflos am Boden.
    Oh Gott, oh Gott!
    Â»Lauft weg!«, wimmerte er. »W…warum lauft ihr nicht davon? W…warum lauft ihr nicht weg?« Das war doch das, was jetzt kommen müsste. Wenn das hier ein Film wäre, dann wäre es das, was jetzt als Nächstes passieren müsste. Der Schreibtischhengst besinnt sich endlich auf seine verborgenen Fähigkeiten und rettet alle.
    Â»Ich … ich habe einen von euch getötet. W…warum lauft ihr nicht weg?«
    Die Kreatur, die den Speer hielt, machte einen Schritt auf ihn zu, und betrachtete abermals die blutige Spitze. Dann drehte sie ihn um, sodass die Spitze auf Kelly zeigte.
    Â»Oh nein … Bitte!«, wimmerte er unwillkürlich.
    Inmitten der normalen Geräusche eines Urwalds der Kreidezeit, des fernen Muhens der riesigen Pflanzenfresser draußen in der Ebene, des Kreischens und Schnatterns kleinerer Tiere, die im Wald nach Nahrung suchten, erklang ein ungewöhnlicher Laut: der lang gezogene Schrei eines Menschen. Er hallte durch den Wald, bis hinauf in die Kronen der hohen Bäume, und scheuchte einen Schwarm kleiner Anurognathus auf, die verschreckt von ihren Ästen aufflogen.

59
    2001 New York
    Â»Ich werde gar nichts mehr sagen«, entgegnete Sal wütend.
    Cartwright zuckte mit den Schultern. »Auch gut. Aber dann werde ich dir vermutlich nicht das zeigen, was ich habe.«
    Bis auf das Summen der Klimaanlage war es in dem kleinen Vernehmungszimmer vollkommen still. Die Luft war warm und stickig. Cartwright lockerte lässig die Krawatte.
    Sals Gesichtszüge entspannten sich und nahmen einen neugierigen Ausdruck an. »Warum? Was haben Sie denn?«
    Er lächelte. »Hmm … Jetzt hatte ich schon gedacht, wir würden gar nicht mehr miteinander sprechen.«
    Â»Oh jahulla ! Bitte, verraten Sie es mir!«
    Cartwright tat, als müsse er erst einmal darüber nachdenken. »Wirst du mir denn dann erzählen, was ich wissen will?«
    Wortlos kniff Sal die Lippen zusammen.
    Â»Weißt du was? Ich glaube schon, dass du wieder mit mir reden wirst.« Cartwright lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Schließlich wollen wir, du, Maddy und ich, doch dasselbe: euren Freund heil zurückholen.«
    Â»Lebt er noch? Ist Liam noch am Leben?«
    Â»Das nehme ich an.« Er legte seine Hand auf die Brusttasche seines Hemds. »Er hat sich durchgerungen, nach Hause zu schreiben.« Er reichte ihr das zusammengefaltete Blatt Papier. Sal überflog es rasch.
    Â»Deine Kollegin Maddy und ich haben gerade vor ein paar Minuten miteinander gesprochen. Sie ist ebenfalls sehr interessiert daran, ihn nach Hause zurückzuholen. Und ich bin bereit, euch dabei zu helfen. Was auch immer ihr wollt, was auch immer ihr dazu braucht. Aber …«
    Sal sah auf. »Aber?«
    Er breitete die Hände aus, als wolle er sich im Voraus entschuldigen. »Die Geräte im Eisenbahnbogen. Es tut mir

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