TimeRiders
leid, aber all das ist mittlerweile Eigentum der Regierung der Vereinigten Staaten. Und wir brauchen eure Hilfe, um herauszubekommen, wie das alles funktioniert.«
»Das können wir nicht tun!«, rief sie erschrocken aus. »Wir können Ihnen die Sachen nicht überlassen. Das ist einfach zu gefährlich!«
»Zu gefährlich für die Regierung? Aber offenbar nicht zu gefährlich für zwei Mädchen, die damit herumspielen dürfen.«
»Wir sind eigens dafür rekrutiert worden.«
»Rekrutiert? Von wem?«
Sal zögerte. »Das darf ich wirklich nicht sagen.«
Cartwright zuckte mit den Schultern. »Gut, das hat später auch noch Zeit. So wichtig ist es gar nicht. Tatsache aber ist, dass jemand sich um das kümmern muss, was im Eisenbahnbogen ist.« Fragend hob er die Augenbrauen. »Ich meine, es muss sich doch irgendjemand darum kümmern, oder? Sich vergewissern, dass es nicht noch Unmengen von anderen Zeitmaschinen gibt und Leute an Orten und in Zeiten herumspazieren, an und in denen sie nichts zu suchen haben.«
»Und dieser jemand , das sind dann Sie?«
»Vielleicht, fürs Erste. Zu gegebener Zeit werde ich den derzeitigen Präsidenten davon in Kenntnis setzen, was wir da haben. Aber glaube mir, es ist wesentlich besser, wenn sich jemand wie ich im Namen des amerikanischen Volkes um diese Technologie kümmert, als wenn sie Terroristen in die Hände fällt, oder irgendeinem verrückten Diktator, der eine Superwaffe sucht, um die Welt zu zerstören. Jemand wie Saddam Hussein oder Osama bin Laden. Findest du nicht auch?«
Sal beschränkte sich darauf, mit den Schultern zu zucken.
»Also«, sagte er und nickte zu dem Blatt Papier hinüber, das sie in der Hand hielt. »Es ist verschlüsselt, und Maddy scheint zu glauben, dass du weiÃt, wie es zu entschlüsseln ist.«
Sal sah auf die Zahlen, die auch für sie auf den ersten Blick keinen Sinn ergaben. Doch plötzlich erkannte sie ein Muster. Gruppen von jeweils drei Zahlen, zuerst Hunderter, dann Zahlen unter 35, und an dritter Stelle Zahlen, die nicht gröÃer als 15 oder 16 waren. Sie wusste genau, was das zu bedeuten hatte.
»Es ist irgendeine Art von Buchcode.«
»Schlaues Mädchen. Aber jetzt kommt die 64000-Dollar-Frage: Wie heiÃt das Buch?«
Sal las das letzte Wort der Nachricht.
Magie .
Magie? Was bei jahulla war das denn für ein Hinweis?
Sie schaute wieder Cartwright an, und langsam breitete sich auf ihrem Gesicht ein Lächeln aus. Natürlich! Wenn Bob es in seiner Datenbank hatte, dann hatte es auch die Kopie seiner künstlichen Intelligenz in der weiblichen Support Unit.
»Du weiÃt es, nicht wahr?«, meinte Cartwright.
»Mmhmm.« Sie war beinahe versucht, ihm den Titel des Buchs zu verraten, da es ohnehin erst in ein paar Jahren erscheinen würde. Doch sie lieà es lieber bleiben und bemühte sich auch, nicht dem unwiderstehlichen Drang nachzugeben, zu kichern.
Cartwright seufzte. »Na ja, du könntest es mir einfach erzählen. Das wäre für uns beide sicher angenehmer. Wir verfügen aber auch über einen ganzen Schrank voller interessanter Drogen, die ich in dich hineinpumpen könnte. Einige davon haben ziemlich hässliche Nebenwirkungen. Und wenn das auch nicht hilft, dann gibt es immer noch die altmodische Methode.«
»Bringen Sie uns zum Eisenbahnbogen zurück«, sagte Sal, »und ich werde den chiffrierten Teil für Sie entschlüsseln.«
Er schüttelte den Kopf. »Na ja, weiÃt du, ich befürchte nur, dass wenn wir euch in den Eisenbahnbogen zurückbringen, eine von euch etwas rufen wird und â plop! â ihr und die ganzen Geräte plötzlich in einer Wolke von Zeitreisenfunken und Rauch verschwindet.«
»Sie hat es Ihnen noch gar nicht gesagt?«
Er zog die Augenbrauen zusammen. »Was gesagt?«
Sal grinste über das ganze Gesicht, aber es war ein nervöses Grinsen. »Das ist ja wirklich lustig!«
»Lustig?«
Sie nickte. »Lustig.«
»Wieso? Was ist daran lustig?«
»Sie spielt mit Ihnen. Wie lange bin ich denn schon hier drin?«
»Warum?«
»Bitte, sagen Sie mir, wie lange!«
Cartwright schaute auf seine Uhr. »Ein paar Stunden. Warum?«
»Bitte, ganz genau.«
»Fünf Stunden ⦠fünfeinhalb Stunden.«
Jetzt konnte sie nicht mehr anders, jetzt musste sie kichern.
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