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Timoken und der Trank der Unsterblichkeit

Timoken und der Trank der Unsterblichkeit

Titel: Timoken und der Trank der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Nimmo
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aufgehoben und es versteckt. Ich habe es den Hunden hingeworfen und sie ließen mich vorbei. Doch ihr erstes, warnendes Bellen hat die falschen Mönche geweckt und einer von ihnen kam aus dem Haus. Er muss gedacht haben, die Hunde machten sich über einen Hasen oder irgendein anderes Tier her, denn er verfluchte sie wegen ihres Gekläffs und ging wieder zurück ins Bett.“
    In Timokens Kopf überschlugen sich die Gedanken. Er war davon überzeugt, dass er Ederns Freunde retten konnte, doch er musste sich einen genauen Plan zurechtlegen. „Wie viele sind dort eingesperrt?“, fragte er.
    „Ursprünglich waren es zwanzig oder mehr. Doch nur zwölf haben die Krankheit überlebt. Wir müssen uns beeilen“, erwiderte Edern bedrückt. „Sie werden schon morgen weiterziehen.“
    „Vielleicht sind sie bereits fort“, gab Timoken zu bedenken. „Würden diese Räuber noch eine Nacht am selben Ort verbringen?“
    „Sie haben auf jemanden gewartet“, sagte Edern. „Wir konnten sie reden hören. Eines der Mädchen sollte heute abgeholt werden. Es wird in einem Käfig gefangen gehalten.“ Er hielt einen Moment lang inne und fügte dann mit finsterem Blick hinzu: „Ich mache mir Sorgen um das Mädchen, Timoken. Ich mache mir wirklich Sorgen um all meine Freunde, aber so wie die falschen Mönche geredet haben, erwarten sie eine besonders große Geldsumme für dieses Mädchen und deshalb werden sie es besonders streng bewachen. Vielleicht können wir sie gar nicht befreien.“
    „Nichts ist unmöglich“, erwiderte Timoken. „Ich habe bereits einen Plan. Wir werden warten, bis der Mond aufgegangen ist.“
    Am Abend packten sie ihre Satteltaschen. Alles war in der Sonne getrocknet, sogar die Wolldecken. Gabar hatte sich von seinem Schrecken erholt und verdrückte eine üppige Mahlzeit aus Trockenfrüchten und Gras, bevor er einnickte. Timoken breitete den Mondumhang aus und legte ihn unter die Bäume. Edern sah ihm mit einer Mischung aus Erstaunen und Neugier dabei zu.
    „Was ist das?“
    Timoken zögerte. Sollte er Edern die Wahrheit sagen? Der Junge wusste bereits so viel über ihn, was wäre also schon dabei? Timoken vertraute ihm. Er war sicher, dass Edern nicht derjenige war, vor dem der Ring ihn gewarnt hatte.
    „Dieses Netz wurde aus den Seidenfäden der letzten Mondspinne gesponnen“, sagte er schließlich. „Ich nenne es den Mondumhang und es wird uns beschützen. Wir müssen ein wenig schlafen, bevor wir aufbrechen, um deine Freunde zu befreien.“ Timoken legte sich unter den Mondumhang und winkte Edern zu sich. Der rothaarige Junge zögerte einen Moment, dann kroch er neben ihn. Edern war schnell eingeschlafen, doch Timoken lag noch lange wach und blickte in den Himmel empor. Wo war der Mond? Sie brauchten Licht, wenn sie die Kinder befreien und mit ihnen fliehen wollten. Ein paar Sekunden lang starrte er auf einen schwachen Lichtschimmer, bevor er erkannte, was es war. Der Neumond stieg am östlichen Himmel auf.
    Schnell rollte sich Timoken unter dem Mondumhang hervor und rannte zu den Satteltaschen, die neben Gabar aufgestapelt waren. Das Fläschen mit dem kostbaren Elixier steckte in einem kleinen Beutel aus rotem Kalbsleder. Doch es war nicht mehr da.
    „Es muss im Wasser verloren gegangen sein“, murmelte Timoken vor sich hin, „als der arme Gabar in den Fluss gestürzt ist.“ Er sah wieder zu der schmalen Mondsichel auf und schauderte. Er hatte noch kein neues Zuhause gefunden, doch nun würde er unweigerlich älter werden und wäre wie jeder andere Sterbliche. Diese Aussicht war aufregend und ein wenig beunruhigend zugleich. Für mehr als zwei Jahrhunderte war er elf Jahre alt gewesen. In weniger als weiteren elf Jahren wäre er ein Mann.

Der Engel auf dem Dach
    Als Edern erwachte, bedeckte eine dichte Wolkendecke den Himmel und dennoch gab es genügend Licht in dem Wäldchen, in dem sie lagerten.
    Er konnte das Kamel sehen, sein Kopf war gesenkt und die Augen geschlossen. Er konnte die Zweige der Bäume sehen, die sich wie ein Dach über seinem Kopf ausbreiteten. Als er sich aufsetzte, kräuselte sich das Licht auf dem Umhang, der seine Beine bedeckte. Es war, als sähe man den Mond, der sich im Wasser spiegelte. Edern fuhr leicht mit den Fingern über die schimmernden Fäden. Neben ihm rührte sich Timoken im Schlaf und der Goldreif auf seinem Kopf glänzte im sanften Licht.
    „Ein richtiger König“, sagte Edern zu sich selbst und etwas, was sein Vater ihm einst gesagt hatte, kam ihm

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