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Timoken und der Trank der Unsterblichkeit

Timoken und der Trank der Unsterblichkeit

Titel: Timoken und der Trank der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Nimmo
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hoch und flog mit ihm zum Bergpfad hinauf.
    Völlig überrascht vom plötzlichen Auftauchen der beiden trat Gabar nervös einen Schritt zurück. Eines seiner Hinterbeine rutschte über den Rand des Pfades, und von einem Steinhagel begleitet verschwand das Kamel brüllend vor Angst über dem Abgrund.
    Ohne zu zögern, setzte Timoken den Jungen auf dem Boden ab und flog Gabar hinterher, versuchte ihn noch im Fallen aufzufangen, doch das Kamel war schwer und zusätzlich mit dem Reisegepäck beladen. Es fiel wie ein Stein in den rauschenden Fluss und sein verzweifeltes Brüllen ging gurgelnd im Wasser unter, bis nur noch Luftblasen an der Oberfläche zu sehen waren.
    Timoken tauchte hinter Gabar her. Der Fluss war voller Wasserpflanzen und Schlamm, doch schon bald konnte er Gabars struppiges Fell direkt unter der Wasseroberfläche ertasten. Er schlang die Arme um den Hals des Kamels und zog es mit aller Kraft nach oben.
    Einen Moment lang strampelte Gabar mit den Beinen, doch mit einem Mal erschlafften seine Bewegungen und er drohte für immer auf den Grund des Flusses zu sinken.
    Timoken drückte sein Gesicht gegen den Kopf des Kamels und zischte ihm mit zusammengepressten Lippen ins Ohr: „Du wirst nicht ertrinken! Du darfst nicht ertrinken, hörst du? Du bist meine Familie und ich bin deine. Hinauf, Gabar! Hinauf!“
    Der Kopf des Kamels hing herab, aber Timoken wollte Gabar nicht im Stich lassen. Seine Lunge schien fast zu platzen und er sehnte sich nach einem tiefen Atemzug, doch stattdessen rieb er den zotteligen Hals des Kamels und raunte noch einmal in sein Ohr: „Hinauf, Gabar! Hinauf, hinauf!“
    Doch Gabar rührte sich nicht. Timoken dachte für einen Moment an den Jungen, den er gerade gerettet hatte. Was würde aus ihm werden, wenn er mit dem Kamel ertrank? Denn er würde ertrinken, wenn Gabar sich nicht endlich bewegte. Dennoch brachte er es nicht übers Herz, seinen ältesten Freund, seine Familie, einfach loszulassen.
    Plötzlich rührte sich etwas unter ihm. Das Kamel strampelte mit seinen Füßen. Mit einem letzten Fünkchen Hoffnung zog Timoken Gabars Kopf zur Wasseroberfläche, wo die beiden ausgiebig nach Luft schnappten, und dann weiter hinauf, bis sich der schwere Körper des Kamels aus dem Wasser hob und Timoken ihn in die Luft ziehen konnte. Endlich flogen sie, während ihre Freudenschreie von den Bergwänden widerhallten.
    Kurz darauf landeten sie etwas unsanft auf dem Pfad. Gabar sank völlig erschöpft auf die Knie. Aus den Taschen an seinem Sattel strömte das Wasser. So schnell er konnte, nahm Timoken dem Kamel das schwere Gepäck ab. Erst als er sich vergewissert hatte, dass Gabar unverletzt war, bemerkte er, dass der rothaarige Junge ihn fassungslos anstarrte.
    Timoken grinste. „Ich dachte, ich hätte ihn verloren“, erklärte er. „Er gehört zur Familie, weißt du.“
    Der Junge musterte Timoken weiterhin aufmerksam. Schließlich sagte er: „Wer bist du?“
    „Ich bin nur ein einfacher Junge“, erwiderte Timoken.
    Der Junge schüttelte heftig den Kopf. „Nein, ich glaube, du bist ein König.“ Er zeigte auf den schmalen Goldreif in Timokens dickem Haar. Auf die Krone, die Timoken noch nie abgenommen hatte. „Ein König mit magischen Kräften“, fügte er mit ehrfurchtsvoll gesenkter Stimme hinzu.
    Timoken konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er war noch immer überglücklich, dass Gabar gerettet war. „Mein Name ist Timoken und ich wäre ein König“, gab er zu, „wenn ich ein Königreich hätte. Doch es wurde vernichtet.“ Er schwieg einen Augenblick und fuhr dann fort: „Komm, wir müssen einen sicheren Ort finden, wo wir unsere Sachen trocknen können.“
    Der Junge lief voran. Sein Knöchel war verstaucht, dadurch humpelte er ein wenig, dennoch lief er entschlossen weiter, während er mit der freien Hand den verletzten Arm gegen seinen Körper presste. Gabar folgte ihm mit vorsichtigen Schritten den holprigen Pfad entlang. Timoken kam als Letzter, um die beiden besser im Auge behalten zu können. Er zerrte den Sattel und die nassen Taschen hinter sich her und überlegte, wie er den Mondumhang benutzen konnte, um Gabar zu wärmen und vielleicht sogar den Arm des Jungen zu heilen.
    Glücklicherweise mussten sie nicht besonders weit laufen, bis sie zu einem kleinen Wäldchen in einem alten Steinbruch kamen. Hier gab es genügend Platz, um die nassen Sachen auszubreiten, und Gabar konnte in der Sonne sitzen und sein Fell trocknen lassen.
    Der Arm des Jungen erwies

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